Kommentare 6

Wo wachsen wir hin? – Das Dogma des Wachstums

Wo wachsen wir denn hin? Immer höher immer weiter immer schneller. Kann es wirklich so weiter gehen? Alles in der heutigen Wirtschaftswelt ist auf Wachstum ausgelegt. Jedes Jahr muss ein mehr an Wachstum erreicht werden. Dies braucht man für steigende Löhne, Energiekosten, gestiegene Transportkosten, Reparaturen, Instandsetzungen, Neuanschaffungen und natürlich auch um den Gewinn zu maximieren. So sieht die Welt des Unternehmers aus. Aber wie sieht die Welt der Arbeitnehmer aus? Unsere Löhne steigen seit Jahren nicht mehr in dem Maße wie unsere Ausgaben. Zusatzbeiträge bei der Krankenkasse, Praxisgebühren, 30 % höhere Kosten für die Energiewende, Versicherungsbeiträge, der Euro, Tabaksteuer, Mehrwertsteuererhöhung, Sprit und Lebensmittel. Die Liste lässt sich beliebig erweitern, aber was ist die Konsequenz daraus? Der Betrag, der uns zur freien Verfügung bleibt, sinkt, trotz leicht steigender Löhne immer weiter.

Deswegen sollten wir das Dogma des Wachstums hinterfragen und uns auf die Suche nach Alternativen machen.Für mich sind Begriffe wie Minimalismus, Nachhaltigkeit, Urban Gardening, Achtsamkeit, Konsumkritik und die Netz-Szene in diesem Bereichen zu einer Quelle geworden, die mir vor Augen hält, dass gedankenloses Konsumieren aufhören muss und die Alternativen schon in greifbarer Nähe sind. Wir können die Welt zwar nur im kleinen Verändern, aber hat Veränderung nicht immer so angefangen?
Die Geschäftsphilosophie der Premium Cola ist auch ein Beispiel für diese Alternative. Was passieren kann, wenn Afri Cola das Rezept ändert und eine kleine Gruppe gerne bei dem originalen Geschmack bleiben möchte, lässt sich in ein paar Sätzen nicht beschreiben. Bei diesem System hat jeder in der Kette ein Mitbestimmungsrecht, es gibt Quersubventionen für klein Abnehmer durch Anti-Mengen-Rabatte und ehrliche Bezahlung. Hier findet Ihr einen Vortrag des Gründers der Premium Cola der uns mitnimmt von der Idee zur Umsetzung. Mehr wie 10 Jahre erfolgreiches Bestehen am Markt zeigen, dass es durchaus möglich ist, andere Wege zu gehen.
Ein anderes Beispiel ist die Teekampagne. Das Prinzip hier ist, große Mengen von einem einzelnen Produkt abzunehmen, und so früh wie möglich in der Kette abzugreifen, dass Rabatte an die Konsumenten weitergegeben werden können. So entstehen, faire Bezahlungen, hervorragende Bio Qualität und ein guter Preis für den Endkunden. Auch hierzu habe ich ein kleines Video im Netz gefunden. Ich möchte hier nicht weiter auf die beiden Ansätze eingehen, weil es zu diesen Themen schon viele Presse, Blog und Print Artikel gibt. Ich möchte durch den Blog Post niemand annimieren diese Produkte zu kaufen, es geht mir nur darum Alternativen, aufzuzeigen.

Welche Firmen / Produkte / Szenen fallen euch noch ein? Was sind Alternativbewegungen zum Dogma des Wachstums. Teilt eure Ansichten und Fundstücke in den Kommentaren.

Nachtrag: auf Finnsland.net findet ihr auch ein Video zum Thema Premium Cola und einen ganzen Artikel noch dazu. Viel Spaß beim weiterlesen und schauen – Michael

 

6 Kommentare

  1. Wachstum sehe ich entgegen der landläufigen Meinung eher negativ. Gestern viel von einer Bekannten der Satz: „Man will sich ja nicht verschlechtern!“ Aber was soll falsch daran sein? Kann ich nicht auch mit Freude auf die Zeit blicken, in der ich etwas Schönes besessen habe, ohne traurig zu werden und etwas noch besseres zu wollen? Sind Rückschritte immer schlecht? Ist es schlecht, weniger zu besitzen? Oder weniger zu konsumieren?
    Wären wir Bundesbürger hilfsbereiter und nicht so sehr auf den eigenen Vorteil bedacht, wäre vielleicht auch weniger Konsum vorstellbar, ohne dass die Wirtschaft vollkommen zusammenbrechen würde. Leider ist dies mit der derzeitigen wirtschaftlichen Denkweise nicht vereinbar und wird von den verantwortlichen nicht gesehen.

Schreibe eine Antwort