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mehr Zeit, mehr Geld, mehr Platz

Möchtest du mehr Zeit, mehr Geld und mehr Platz in deinem Leben haben? Dann werde doch Minimalist. Dazu gibt es noch Gratis, inneres Wachstum, eine aktive Community und mehr Achtsamkeit im Alltag.

Viele Menschen, sind von der Seite des, zu viel, zum Minimalismus gekommen, ich habe mir ein paar Gedanken gemacht, was Menschen noch dazu bringen könnte, Minimalist zu werden und welche Vorteile, ganz „objektiv“ betrachtet, dieser Lebensstil bringt.

Ich freue mich auf eure Ergänzungen in den Kommentaren

– mehr Geld: Als Minimalist, ist man ein Stück weit Konsumkritiker. Man hinterfragt den Wert und die Qualität, nimmt sich mehr Zeit für Kaufentscheidungen und ist weniger anfällig für Werbung. Das führt dazu, dass der Wandel zum Minimalismus einen Geldüberschuss zur Folge hat. Es kann also auch ein Weg sein, besser mit seinem Geld auszukommen.

– mehr (Frei-)Zeit: Ich habe für meinen Teil viele Dinge hinterfragt, mein Medienkonsum (Fernsehen, DVDs, Musik und Tagespresse) ist deutlich geringer geworden und ich habe mehr Zeit mich auf meine großen Projekte im privaten zu konzentrieren. Man lernt durch die Fokussierung, schneller und einfacher auszusortieren. Außerdem fühlt sich die bewusste Nutzung und nicht die passive Berieselung viel besser an. Einige Minimalisten gehören auch der Downshifting Bewegung an. Viele verzichten bewusst auf Geld um weniger Stunden arbeiten zu müssen. Außerdem muss man sich um seinen Besitz kümmern, er benötigt, pflege, Raum und besonders Zeit.

– mehr Platz: Wohnraum ist teuer. Ich selbst lebe auf 42qm und habe mit dem Minimalismus angefangen um mehr Platz in meinem Leben zu schaffen. Seitdem sind 150 Bücher, 2000 Cds, 50 DVDs der halbe Kleiderschrank und einiges andere aus meinem Leben verschwunden. Der Raum sieht nun viel größer aus, ich fühle mich befreiter und genieße die Möglichkeit, Flächen frei zu lassen oder mit ganz wenigen Akzenten zu dekorieren.

40 Kommentare

  1. monireh nobari

    mein Wunsch zum Miminmalistischen Lebensstil, wurde immer durch meine Familie gedrosselt und gehindert.
    Durch eine negative Entwicklung hat auch meine Familie die Notwendigkeit gesehen die Lebensumstände zu verändern, wodurch auch meinen Wunsch mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird.

    Ich freue mich auf meine neue Entscheidung, obwohl mich auch Gewissensbisse plagen, eben wegen meiner Familie.
    Ich habe noch einen langen Weg zu gehen, mich von vielen Ansichten und Gewohnheiten trennen wird noch einig Zeit dauern aber ich bin auf dem besten Weg.
    Es ist auf alle Fälle einfacher diesen Weg allein zu gehen.
    Schön wäre es, wenn die Familie mitzieht und die Entscheidung nicht als eine Zumutung für die Familie angesehen wird.
    Vielleicht hilft es , wenn man Gleichgesinnte findet und deren Erfahrungen nutzt.
    Man muss ja das Rad nicht neu erfinden , oder ?

    • Düdum Didai

      „Schön wäre es, wenn die Familie mitzieht und die Entscheidung nicht als eine Zumutung für die Familie angesehen wird.“
      Ich finde das siehst du vollkommen falsch. Zusätzlich zu dem Stress, den dir die Umstellung deines eigenen Lebens macht, hast du dadurch aus noch den Stress des Missionierens. Und da der Prophet im eigenen Lande immer am wenigsten gilt, bedeutet dieses Missionieren zuhause einen Stresspegel, der dich letztlich nur zermürben wird.
      Ob du dir deswegen nun eine neue Familie suchen solltest? Ganz und garnicht. Lass jeden in deiner Familie einfach so leben wie er/sie es möchte. Und mach du dein Ding. Mit zwei, drei Grundsatzentscheidungen, die deine Person betreffen ist das ganz leicht. Die stehen dann fest und es besteht keinerlei Veranlassung sie immer und immer wieder mit dir selbst oder anderen zu diskutieren. Du hast soviele Hemden im Schrank, dass du die nächsten 5 Jahre keine mehr kaufen brauchst, es sei denn, ihre Zahl sinkt unter „X-Stück“? Also heißt deine Grundsatzentscheidung: ICH kaufe die nächsten 5 Jahre keine Hemden mehr, es sei den die Zahl der vorhandenen sinkt unter…. So kannst du eine Entscheidung nach der anderen treffen und für DICH durchziehen. Das schaffst du auch wenn dir klar ist, dass du KEIN RECHT HAST ANDEREN MENSCHEN damit in den Ohren zu liegen. Wenn andere sehen, dass dein Konzept auch für sie stimmig ist, werden sie ganz von selbst mitmachen. Wenn nicht, ist es auch gut. Dein Konzept wird deshalb ja nicht schlechter für dich, solange es dir selbst damit gut geht.

      ICH habe Ende 2013 für MICH das Jahr 2014 als KAUF-NIX-JAHR definiert. ICH habe das getan, weil ICH für MICH festgestellt habe, dass ICH soviel besitze, dass ICH ohne Einkaufe von Gebrauchsartikeln locker ein Jahr und mehr überstehen kann. ICH wollte dass für MICH einmal ausprobieren. Ich habe das noch nicht einmal meiner Familie erzählt. Das ist mein Ding. Und solange ich anderen damit nicht in den Ohren liege, wird es MIR UND DEN ANDEREN damit auch gut gehen.
      Du siehst also, das WIR ist keineswegs in Gefahr, wenn jeder sein Ding macht. Dann sind nämlich alle zufrieden. Und zufriedene Menschen brechen nicht einfach so einen Streit vom Zaun.

      • RandyB

        Mit dem Ausmisten habe ich angefangen, weil ich das Gefühl hatte, mir wächst alles über den Kopf. Mit jedem Teil, das rausflog fühlte ich mich besser. Mein Konsumverhalten ändert sich.
        Aber davon abgesehen haben wir ohnehin nicht viel Geld zur Verfügung.
        Die Sachen meiner Kinder habe ich natürlich nicht angerührt und auch sonst versuche ich niemanden von meinem Konzept zu überzeugen.
        Klar, würde ich allein leben, flöge auch noch mindestens der Fernseher raus. Möbel haben wir im Übrigen auch kaum mehr.
        Interssant für mich ist, dass meine Kinder- nach anfänglicher Skepsis- jetzt plötzlich mitmachen. Sie haben mehrfach ihre Zimmer ausgemistet, weil sie tatsächlich festgestellt haben, dass sie sich so wohler fühlen und besser Spielideen entwickeln. Eine Bekannte von mir, die zunächst ablehnend reagiert hat, hat nun fast weniger in der Wohnung stehen als ich.
        Ich bin aber froh, dass das Thema Familie in diesem Zusammenhang mal angesprochen wird, weil es tatsächlich viel schwieriger ist eine Überzeugung zu leben, wenn man Rücksichten nehmen muss. Es ist aber machbar.

  2. EMI

    Ein super Aufruf! Das tolle daran ist, dass sich Minimalismus und Downshifting nicht erst gut anfühlt, wenn man sein persönliches Ziel erreicht hat.

    Mit jedem Weniger, jedem Schritt erreicht man ein individuelles Mehr 🙂

    Mehr Zeit, mehr Geld und mehr von dir selbst!

    Liebe Deluxe-Grüße von Jack und Emi

  3. Gabi

    Hallo zusammen,

    ich lese seit ein paar Wochen auf dieser Homepage mit und teile meine Erfahrungen zum Thema Minimalismus mit:

    Alle Abos kündigen – Gedanke ist erst unvorstellbar, aber wenn man nicht mehr so viel Papier rumliegen hat fühlt man sich nicht mehr gedrängt alles lesen zu müssen.
    Habe auf Ende 2012 die Tageszeitung, Geo Saison, Brigitte Woman, 3-Sat Magazin und das Stadtmagazin Stuttgart gekündigt.
    Fazit: Die Welt dreht sich seither immer noch weiter, all die Filme und Bücher die vorgeschlagen sind sind teilweise ungesehen und ungelesen. Es erleichtert das Leben, man hat nicht das Gefühl man müsste dies und das.

    Bücher im Familien und Freundeskreis auf Wanderschaft ohne Rückkehr schicken. Ich habe dazu den Vorteil dass es in meiner Stadt eine ausrangierte Telefonzelle als Bücherlager gibt. Da kann jeder bringen und holen was ihm gefällt. Habe es mir angewöhnt nur noch hinzubringen und die Bücher die in meinem Bestand sind zu sortieren unter „Lieblingsbuch – bleibt“ und „geht“.
    Fazit: tut echt nicht weh, leere Regale, mehr Platz in der Wohnung (meine Wohnung ist 47 qm² groß).

    CD´s die ich seit Jahren nicht mehr höre gebe ich ebenfalls in diese Bücherzelle. An einigen wenigen hänge ich noch, die CD`s wo ich nicht sicher bin ob ich sie noch mag lass ich im Auto laufen und da zeigt sich dann endgültig ob „bleibt oder geht“.

    Vorratshaltung habe ich seit langer Zeit aufgegeben. Habe nur Grundnahrung und kaufe frische Sachen dazu. Vorteil: man entdeckt im Schrank keine abgelaufenen Leichen (ich wohne alleine, geht wenn man Familie hat aber vermutlich nicht). Und auch ein Tip: Tatsächlich mal bis zur Substanz runter essen. Interessant was sich da für Abendessen gestalten lassen. Und ab dem Punkt angekommen: keine Vorratshaltung mehr anfangen!

    Alle Artikel in der Küche mal in Betrieb nehmen und was echt nie benötigt wird der Diakonie (oder was es in der jeweiligen Stadt gibt) geben.

    Buntstifte, Bastelpapier mit denen man mal basteln könnte und es nicht macht: Wenn gut erhalten dem Kindergarten schenken. Nicht am Glauben festhängen „aber wenn ich doch noch mal basteln will“. Das ist ein Trugschluss.

    Ich kann es allen nur empfehlen das Materielle im Leben rigoros auszumisten. Mehr Platz in der Wohnung macht auch einen freieren Kopf. Und sich von schwedischen Möbelhäusern oder sonstigen Fallen möglichst fern halten. Man meint ja immer man brauch was. Ich spreche aus Erfahrung 😉 Aber es geht tatsächlich mit wenig Besitz einfacher. Meine Nachbarn sind neidisch auf meinen Keller in dem sich ausser 2 Koffer, Winterreifen und 4 Ersatzstühlen nichts befindet. Wenn man im Kopf mal den Schalter umlegt denkt man bei den meisten Dingen in Zukunft „brauch ich nicht“.

    Puh, viele Worte – aber ich wollte einfach Anregungen geben und vielleicht auch einen Schubs für den der die Kurve nicht bekommt.

  4. Schön geschrieben, Gabi. Das sehe ich genauso. Man kann so viel weglassen und es fehlt nicht. Weil es nicht wichtig war. Und: Alles, was nicht da ist, macht keine Arbeit. Was mich jetzt noch stört: In den Filmen sind die Wohnungen immer so voll. 🙂 Minimalismus macht auch kreativer. Ich hab wieder neue Ideen für mein Leben. Weil ich Platz dafür geschaffen hab.

    Geld: Schönes Thema. Es ist genug da. Aber nicht hier. Wieder so ein Gefühl für Geld kriegen. Was krieg ich für 5 Euro? Wie lange komm ich mit 20 aus? Mit 50? Wie kann ich es ausgeben, dass ich langfristig nix davon hab? Oder Dinge kaufen, die elementar sind. Oder: wo ich schon länger was investieren wollte und wo es sinnvoll angelegt ist. Und mich weiterbringt. Ist Geld überhaupt wichtig?

    Und weiter die Maximalisten beobachten im Umfeld. Mich überzeugt das Konzept nicht mehr. Ich halte aber meine Klappe. Ich sag nur was ich denke, wenn mich jemand fragt. Kommt zum Glück nicht so oft vor. Jedem seine Konsumerfahrung. Ich hatte meine ja auch.

  5. mehr Zeit……
    Ich hab zu viel Zeit und gleichzeitig zu wenig. Ein bisschen konfus, aber ich arbeite daran.
    Aber seine (zeitfressenden) Interessen auszumisten ist weitaus schwieriger als Gegenstände.
    Da habe ich noch keinen Weg gefunden. Michael wie wäre es mal mit einem Beitrag dazu oder hab ich den übersehen?

    mehr Geld…..
    Das kommt ganz gut hin.
    Viele Fragen mich immer, wie ich mir denn so viel Kurztrips leisten kann. Nun ja, ich hab kein teures und Geld fressendes Handy e.c. an der Backe und mach mir nichts aus technischen Statussymbolen wie die allzu schönen Mac’s, Auto e.c.
    Wie viel kann ich dafür erleben! Da ist das Geld viel besser angelegt.

    mehr Platz….
    Im Moment habe ich zu viel Platz, was dazu verleitet doch Dinge anzuhäufen.
    Doch ich trenne nach Schlaf- und Arbeitsraum. In meinem Schlafzimmer befindet sich bis auf ein paar wenige Möbel und meine spärliche Kleidung nichts. Ansonsten einfach raus in die Natur gehen……da gibts Platz genug 🙂

  6. riothunter

    Vor ein paar Wochen bin ich auf deine Seite gestoßen, da ich vor kurzem, zuerst unbewusst, angefangen habe, minimalistisch zu leben. Tolle Artikel und auf jeden Fall sehr inspirierend. Mach weiter so 🙂

    Bis vor 2, 3 Jahren habe ich noch regelmäßig konsumiert, was mir zwischen die Finger kam. So wie es die breite Masse blind Tag für Tag macht. Als mir alles zu viel wurde, habe ich angefangen, alles, was ich nicht nutze, nicht brauche und vor allem nicht mehr möchte, restlos zu verkaufen. Bis auf 20 CDs, 5 DVDs und ein paar, für mich sehr wertvolle, Bücher, ist so gut wie alles weg. Und es fühlt sich so unbeschreiblich gut an, frei aufatmen zu können. Befreit von all den unnötigen Konsumgütern, die man sich, wenn man ehrlich ist, nur gekauft hat, weil man Frust hatte oder sich etwas gönnen wollte, z.B. wegen der Arbeit, die man geleistet hat. Jetzt befriedige ich diesen Wunsch mit ausgiebigen Fahrradtouren durch den Wald. Es gibt wohl kein schöneres Gefühl, als nach einer 30 km Tour erschöpft ins Bett zu fallen und ausgiebig zu schlafen. Die Nebeneffekte für Körper und Geist sind natürlich auch hervorragend. Fahrradfahren hilft mir auch enorm, um den Kopf frei zu kriegen. Kein Gedanke wird an unsere westlichen Probleme vergeudet.

    Ich habe durch den Verzicht natürlich mehr Geld in der Tasche, aber das sollte nicht das primäre Ziel des Minimalismus sein. Das Leben ist deutlich unbeschwerter, ohne all die belastenden Staubfänger in der Wohnung. Zurzeit überlege ich sogar, meinen Fernseher loszuwerden, da er mir Zeit, Nerven und Strom raubt. Freunde und Familie sind ganz geschockt von meinem neuen Lebenswandel und müllen mich noch immer mit Gutscheinen für Konsumtempel, mit Filmen und Büchern zu, die wohl eher als gesellschaftliche Konvention anzusehen sind, denn als Geschenk aus was-auch-immer. Immerhin ist ein Teil meiner Familie mittlerweile so weit, dass ich meine Weihnachtsgeschenke, in Form von Klamotten, die ich über das Jahr verteilt bekomme, ruhigen Gewissens annehmen kann.

    • Volker W.

      20 CDs, 5 DVD und ein paar Bücher. Das macht Mut. Anzufangen diese Last endlich los zu werden. CDs sind besonders heimtückische. Um sie ein halbes Jahr zu hören und dann weg damit, waren sie schlicht zu teuer. Als die DVD in Mode kam, hatte ich schon ca. 500 CDs und war vorgewarnt. Und wer sieht, wenn er über 10 Jahre alt ist, einen Film wieder und wieder? Es ist „Verbrauchsmaterial“, aber das muss man erst mal realisieren. Wenn man auf diesen Seiten erfährt, das man nicht allein ist mit dem Gefühl „das muss weg“ ist das schon eine große Hilfe.

  7. Ich will auch mal meine Gedanken hierlassen. 🙂

    Mehr Geld ist natürlich für mich als Studentin ein Anreiz. Klappt leider nicht so ganz, wenn man gleichzeitig auch mehr Qualität will (besseres Essen oder sowas z.B.), weil man als Studdentin eben nicht soviel „Luft“ hat, was das finanzielle angeht. Ich hoffe, wenn ich später mal mehr verdiene, dass ich dann nicht in den Kaufrausch verfalle.

    Mehr Zeit ist wichtig. Oft war ich in der Stadt bummeln, aber das mache ich jetzt weniger. So spare ich Zeit und Geld. Am minimalisieren meines Internetkonsums arbeite ich noch.

    Nachrichten konsumiere ich nur über die ZDF-App oder übers Radio, was morgens eh läuft. Das reicht völlig aus und wenn mich etwas interessiert, informiere ich mich zusätzlich. Das kommt nicht oft vor.

    Mehr Platz kann ich auch gebrauchen. Ich wohne auf ca. 20m² und es ist wirklich alles viel heller und freier geworden, seit ich CDs und DVDs verkauft hab und das Bücherregal und der Kleiderschrank geleert wurden. Ich ziehe dieses Jahr vermutlich noch um und fühle mich wirklich befreit, da ich diesmal nicht mehr so viel mitnehmen muss.

    Für mich ist auch sehr wichtig, dass ich ungern putze und aufräume. Umso weniger Zeug ich habe, umso unwahrscheinlicher ist es, dass ich schnell im Chaos versinke. Wo kaum was ist, kann auch nichts mehr rumliegen und man muss vor dem Putzen nicht erst noch zig kleine Dinge wegräumen, die herumstehen.

  8. Renegade

    Ich wurde vor Jahren bereits auf den Minimalismus, ja wie kann es anders sein, durch einen Blog aufmerksam.:D Trennen konnte ich mich allerdings nicht von meinem Kram.

    So richtig los ging es dann aber vor einem Jahr, nachdem ich das Buch „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ von Karen Kingston gelesen habe.

    Da ich fast 6 Jahre lang an Kaufsucht litt, sammelte sich bei mir ganz besonders viel Kram:
    Bücher, CDs, DVDs, T-Shirts, Lederjacken, massenhaft Armbanduhren, mehrere Schreibtischlampen, uvm
    Fast 2.000 Teile. Vieles davon war sogar noch Original verpackt.

    Mittlerweile habe ich mich vom Großteil getrennt. Das Meiste habe ich verkauft. Manches habe ich aber auch verschenkt oder gespendet. Vor 2 Wochen war mein Winterauto dran. Nicht schlecht für 1 Jahr, oder? 🙂

    Aber ich bin noch nicht fertig: Momentan komme ich auf ca. 3 verkaufte Dinge pro Tag und das wird noch mindestens 5 Monate so andauern. In kürze folgen die nächsten großen Brocken:
    Unnötige Verträge und Versicherungen (Handy, Notebook, etc), die meine Geldbörse zunehmend belasten.
    Mein Kellerabteil
    und mein Sommerauto.
    (Absolut unnötig, da ich in einer großen Stadt, mit den Öffis vor der Türe, wohne.)
    Sehr zum Missfallen meiner Familie und meiner Freunde jedenfalls. Denn die können mit meinem neuen Lebensstil absolut nichts anfangen. „Das brauchst du noch“ oder „das kann doch vielleicht noch mal nützlich sein. Behalte es lieber,“ bekomme ich oft zu Hören.

    Mehr Freizeit?
    „Jain.“ Denn es macht eine Wahnsinnsarbeit sämtliche Dinge zu fotografieren, beschreiben und ins Netz zu stellen. Andererseits steht mir doch etwas mehr Zeit als Früher zur Verfügung, da die Instandhaltung meiner Konsumsammlung extrem Zeitaufwendig war.

    Mehr Platz?
    Das auf Jeden Fall.
    Mein Lagerabteil ist seit 3 Monaten leer. Selbst mein Speicher ist nahezu vollständig leer geräumt.
    Seit ich mich von vielen Schränken und Regalen getrennt habe, ist meine Wohnung viel heller und freundlicher geworden

    Es hat sich viel verändert, seit ich begonnen habe zu entrümpeln.
    Früher habe ich meistens ungesundes Zeug (Fast Food, verarbeitete Lebensmittel, Fertigprodukte) in mich hinein gestopft. Da mir seit dem Beginn meines neuen Lebensstils deutlich mehr Geld zur Verfügung steht, kaufe ich eher Bio bzw. Regional ein und koche selber.
    Zum ersten Mal seit Jahren kann ich wieder mal so richtig frei durch Atmen. 🙂

  9. Gabi

    Nochmal ich ..
    Ich muss lachen wenn ich von euch lese „meine Freunde/Familie ist geschockt“. Das kenne ich auch. Ich wohne im Großraum Stuttgart und dort ist der Anspruch Haus oder Eigentumswohnung zu besitzen sowieso sehr groß. Und wenn man diesen Anspruch nicht hat wird man manchmal schon rätselhaft angeschaut „ja wie lange willst du denn noch in deiner kleinen (Miet)Wohnung wohnen?“. Dass ich viel mehr Zeit habe und keinen Zweitjob brauche wegen den Krediten wird aber so langsam registriert und ich konnte schon einige anstecken mit dem entsorgen nutzloser Dinge. Übrigens fing es bei mir vor Jahren auch mit dem Buch „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“ an. Und bei allen die dieses Buch seither gelesen haben hat es etwas in Bewegung gesetzt. Aber das muss jeder selber rausfinden. Bei mir hat es auch einige Zeit gedauert.

  10. Svenja

    ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit diesem Thema
    dazu gekommen bin ich, weil sich in meinem Leben etwas verändern musste (auf Grund eines schweren Schicksalsschlag)
    Habe dann angefangen Bücher übers Aufräumen und Entrümpeln gelesen (im Haushalt) was mir auch sehr gut getan hat und mich immer weiter vorangebracht hat.
    Irgendwann bin ich dann mal auf ein kleines Büchlein über Minimalismus gestoßen, was mich sehr inspiriert hat… ich habe einen großen Rund-um-Schlag in meiner Bude veranstaltet und das war wirklich gut … und ich glaube es werden noch so einige folgen 😉

    hin und wieder nehme ich mir einen Raum vor und tue so als ob ich umziehe, ich packe dann alles in Kartons was mit muss, der Rest landet im Müll, Altkleider oder wo auch immer aber raus aus meinem Haus

    ich glaube für einen wahren Minimalisten reicht es nicht, ich weiss auch nicht ob ich mal wirklich einer werden will aber es hilft mir, mich damit zu beschäftigen, um meinem Ziel etwas näher zu kommen

    • Das ist vielleicht eine coole Idee! 🙂
      Ziemlich radikal aber offensichtlich wirksam:
      „hin und wieder nehme ich mir einen Raum vor und tue so als ob ich umziehe, ich packe dann alles in Kartons was mit muss, der Rest landet im Müll, Altkleider oder wo auch immer aber raus aus meinem Haus“

  11. Ich frage mich auch immer: „Was würde ich noch mit in eine andere Stadt nehmen?“ Das ist so erschreckend wenig. Multifunktionsgegenstände bleiben. Den Stieltopf kann ich auch als Pfanne benutzen. Eine Pfanne aber nicht als Topf. Und bei Neuanschaffungen denke ich an den Entsorgungsaufwand gleich mit und den Zusatzaufwand der Pflege. Ich versuche mir mal ein Jahr nix zu kaufen. Außer die nötigsten Kleider und für die Arbeit Sachen. Und nix mehr, wenn ich ein negatives Gefühl habe. Sonst verbinde ich das mit dem Gegenstand. Das funktioniert schon ganz gut seit ein paar Wochen. Lieber gleich was Schönes machen, statt erst was zu kaufen, um sich dann gut zu fühlen.

  12. Ich habe mich schon häufiger gedanklich mit dem Thema „Minimalismus“ auseinandergesetzt. Leider ist es bislang dabei geblieben. Nun versuche ich ein wenig in meinem Leben und in meiner Wohnung aufzuräumen und beginne schlicht damit, jeden Tag einen Gegenstand auszusortieren. Angefangen habe ich heute, und da das Jahr gerade erst begonnen hat, habe ich direkt 18 Dinge aussortiert und plane das nun für das ganze Jahr 2014 durchzuziehen.

    Es ist schon erstaunlich, wie viele Dinge man anhäuft. Ich habe nur eine 1-Zimmer-Wohnung und fühle mich langsam echt beengt. Da erhoffe ich mir dadurch Abhilfe. Wenn ich ein paar der Dinge, die ich nicht mehr brauche, für ein paar Euro verkaufen kann, bin ich auch nicht traurig drum und weniger neue Dinge anzuschaffen spart dann hoffentlich auch bald Geld, wovon ich ohnehin nur wenig habe.

    Zeit habe ich definitiv zu wenig. Das pure „Ausmisten“ wird daran wohl nichts ändern, aber ich werde sehen, wie ich mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge in meinem Leben freischaufeln kann.

    Im Grunde erhoffe ich mir genau das, was du in deinem Beispiel erwähnt hast. Ob ich es auf diesem Weg erreiche, wird die Zeit zeigen. Ich bin auf jeden Fall zuversichtlich und inspiriere mich zur Zeit fleißig auf diesem und einigen anderen einschlägigen Blogs.

  13. Hallo!

    mir geht es ähnlich wie dir: kleiner Wohnraum, der größer wird/wirkt, indem weniger drin ist. 🙂

    Würdest du Fotos herzeigen, wie es bei dir zu Hause aussieht?
    Ich finde Fotos immer sehr inspirierend und motivierend, noch mehr Krempel loszuwerden.

    liebe Grüße, Paula

  14. Martin

    Hallo.

    Seit ich mit Weniger lebe, habe ich das Gefühl besser Atmen zu können. Ware/Gerümpel/Krempel engt mich ein – Zuhause, im Büro, im Hotel usw. Nur wenn Raum da ist, können meine Gedanken fliessen.

    Mir macht es auch richtig Spass, Dinge wegzugeben oder wegzuschmeissen. Es befreit.
    Natürlich bleibe ich Mensch in unserer Gesellschaft und werde mit „Kauf-Mich-Dingen“ bomardiert. Nicht immer ist es einfach, dem zu Widerstehen. Aber jedes Mal, wenn ich es tue, ist es ein gutes Gefühl.

    Dennoch bin ich kein Asket. Ich liebe gutes Essen, ein gutes Glas Wein, Wellness und Reisen (es darf auch ruhig etwas luxuriös sein). Aber ich leihe es mir, ich kaufe mir die Dienstleistung ohne unbedingt besitzen zu müssen. Für mich ist dies der Schlüssel: „Nutzen, nicht kaufen“.

    PS: Aber noch eine kleine Frage an dich Michael: In den Fernsehbeiträgen sieht man, dass du die Bücher, CD’s usw. weggegeben hast. Leere Regale sind das Ergebnis. Aber weshalb die leeren Regale behalten, wenn du sie nicht brauchst? Für mich sieht es dann ein bisschen aus, wie eine Wohnung 2 Stunden vor dem Umzug.

    • Hallo Martin,

      der Schreibtisch wird in den nächsten 3 Wochen weg sein, das CD Regal auch. Zu dem CD Regal gibt es eine Geschichte. Es wurde extra für das mini Kinderzimmer bei meinen Eltern vom Schreiner angefertigt und hat dadurch einen gewissen Wert, ich habe bis jetzt noch niemand gefunden, der es gebrauchen konnte und möchte es gerne jemandem geben, der es in der Form (CDs) weiter verwenden will.

      Ob und wann meine Schrankwand mich verlässt weiß ich noch nicht genau, innerhalb der geschlossenen Türen ist noch nicht so viel Luft, neben der Schrankwand ist noch ein Sideboard welches Akten enthält, dieses ist mein nächstes Ziel.

      • Hallo Michael!
        Ich habe jetzt den Beitag gesehen und finde, dass er sehr respektvoll gemacht wurde und ihr drei – du mit deinen Eltern – gut rüberkommt. Das ist ja nicht immer so einfach, im Umgang mit den Medien.
        Schade, dass ihr in D nicht „willhaben.at“ habt. Das funktioniert auf lokaler Ebene, bislang sind wir nur sympathischen „Abnehmern“ begegnet, bzw. haben in der Zeit, wo wir noch mehr konsumiert haben, Regale von netten Menschen gekauft. Wenn man weiß, wer es künftig haben wird, fühlt sich das Weggeben gleich besser an.

        liebe Grüße, Paula

  15. Sina

    Hallo zusammen,
    ich habe schon im letzten Jahr damit begonnen, jede Woche einen Gegenstand auszusortieren, jeden Tag einen das ist echt eine Leistung, das schaffe ich nicht 😉 . Vor ein paar Tagen bin ich umgezogen und hatte mir eine bestimmte Höchstzahl an Kartons gesetzt. Leider sind es ca. 10 mehr geworden. Da meine neue Wohnung kleiner ist als die alte, fühle ich mich nun ziemlich beengt, mal abgesehen von der ganzen Arbeit, die ich noch vor mir habe, um alles aus den Kartons wieder irgendwo zu verstauen. Mein Vorsatz für das neue Jahr ist also klar 😉
    Mehr Zeit durch weniger Dinge – da stimme ich absolut zu.
    Ich habe vor allem Probleme, mich von Dingen zu trennen, an denen irgendwelche Erinnerungen hängen z.B. die Vase von Oma oder so. Was machen erfahrene Minimalisten in solchen Fällen ?
    Liebe Grüße

    • Hallo Sina,

      Ich weiß genau wie schwierig es ist sich von solchen Dingen zu trennen. Man hat einen Konflikt, fühlt sich schlecht, weiß nicht wie man es anpacken soll. Was mir geholfen hat ist, dass ich mich versucht habe von dem Gegenstand zu lösen und mich an den Mensch dahinter zu erinnern. Es geht dir ja nicht um die Vase sondern um deine Oma. Die Vase ist nur ein Symbol, und das Symbol kann der Mensch viel besser sein. Ich habe Menschen in meinem Kopf viel intensiver mit Orten verknüpft. Mit meinem Großvater ganz besonders Köln Riehl, den Zoo, die Flora und den Markt. Ich erinnere mich an Spaziergänge, Spagettieis und Laubtreten.
      Vielleicht ist ein Ort eine Alternative.
      Sonst kannst du auch ein Foto der Vase machen und diese Dinge Sammeln. Ich weiß von einem Freund, dass er solche Fotos sammelt an einer Pinnwand und dann die volle Pinnwand fotografiert. So hast du eine kompakte digitale Sammlung von Momenten.

      Liebe Grüße
      Michael

      • Hallo Michael, hallo Sina,
        ich finde Fotos ganz, ganz wichtig!
        Das klingt jetzt vielleicht pervers, aber was ist, wenn wir mal dement sind? Dann haben wir die Erinnerungen nicht mehr so leicht abrufbar im Gehirn wie heute.
        Ich habe es bei meiner dementen Großtante erlebt: sie erkannte niemanden von uns. Aber als mein Vater ihr das Foto von ca. 1915 zeigte, wo sie als Mädchen mit der ganzen Familie auf den Bild war, erkannte sie die Verwandte und strahlte und die positiven Emotionen kamen zurück.
        Ich habe übrigens auch so eine Vase zu Hause. Handgemacht, von der Urgroßmutter. Ich glaube, seit ich auf der Welt bin, waren da noch nie Blumen drin. So was …

        Michael, was du über die Orte sagst, bestätigt darin, dass man gemeinsam Sachen unternehmen soll, ja MUSS. Wie gut das gut. Solange sie noch raus können. Auch für später. 🙂

  16. Hallo Sina,

    ich habe mal gehört, dass man bei einem Umzug jeden Gegenstand 8 mal in der Hand hat, bis er in der neuen Wohnung wieder an der richtigen Stelle ist. Und Vieles will man dort gar nicht auspacken, weil man sich ja auch verändert mit jeder Wohnung. Ich spreche da aus Erfahrung. Bin so oft umgezogen. Es gab auch schon Umzüge von nur einer Stunde, wo es mir fast peinlich war, dass ich Helfer hatte.
    Bei positiven Erinnerungen rate ich, ein paar ausgesuchte Schätze von der geliebten Oma zu verwahren. Nur unwiderruflich entsorgen, wenn es sich nicht komisch anfühlt. Gerade wenn ihr noch jung seid, mal Kinder habt, denen ihr auch was von der Oma geben wollt. Ich persönlich brauche keine Gegenstände mehr, die mich an jemanden erinnern. Ausnahme sind Briefchen, Fotos und Gemaltes von meiner Tochter, als sie klein war. Wann krieg ich nochmal solche schönen Heiratsanträge?

    Da man nur 20 % der Gegenstände im Haushalt überhaupt benutzt, finde ich „Büro im Schuhkarton“ gerade sehr sexy und ist mein neues Ziel. Ich bin einfach jegliches Rumgeräume und Zeit mit Besitz zu verbringen, leid. Ich halte mich da immer an Leo Babauta: „Minimalismus ist das Ende des Organisierens.“

    Liebe Grüße und viel Glück im neuen Zuhause.
    Tanja

  17. Vivian

    Seit zwei Jahren miste ich immer mal wieder aus. So langsam habe ich keine Lust mehr aber die verbleibenden aussortierten Sachen mag ich nicht verschenken oder wegwerfen da sie doch einiges Wert sind, tue mich aber schwer mit dem Aufwand sie zu verkaufen.
    Am schwierigsten finde ich meinen Kleiderschrank zu reduzieren dabei hilft mir momantan sehr dass ich seit Anfang des Jahres bei Projekt 333 mitmache und meinen Kleiderschrank auf 33 Teile reduziert habe. Ich muss sagen, es gefällt mir bisher sehr! Spätestens nächstes Jahr werde ich dann alle ungetragenen Klamotten aussortieren.
    Bei einigen Sachen würde ich mich gerne mit gleichgesinnten austauschen, aber ein Forum oder ähnliches habe ich noch nicht gefunden und bloggen ist nicht so meins, aber die verschiedenen Blogs motivieren und bestärken mich meine Sachen weiter zu reduzieren.

  18. Gabi

    Hallo Vivian,

    du hast bei 33 (von der Unterhose über Schuhe bis zur Jacke?) Kleidungsstücken in deinem Schrank noch was dabei das ungetragen ist? Als Frau so wenig Kleidungsstücke besitzen das finde ich mal enorm. Vielleicht bist du Krankenschwester und dir steht Berufskleidung zur Verfügung. Ich arbeite in einem Büro mit Kundenkontakt und treibe nebenher Sport. Dazu hat man noch „normale“ Kleider. Das erfordert einfach – würde ich behaupten – ein paar Kleider mehr. Ich habe meine Kleidungsstücke noch nie gezählt, habe eher wenig, aber auf so wenig wie du komme ich nicht.
    Frage an die anderen: Hat noch jemand in diesem Forum hier so wenig Kleidungsstücke? Das würde mich jetzt echt mal interessieren.

    • Martin

      Hallo Gabi
      Nun ja, als Mann ist es vielleicht einfacher. Aber ohne die Sportkleider (fahre Rennrad und Ski) und Unterwäsche gezählt, wie es die 333 Regel vorsieht 🙂 , komme ich auf 46 Kleidungsstücke (inkl. Schuhe).
      Nun ja ich trage fast immer das Gleiche (was nicht Dasselbe ist). Auch ich habe Kundenkontakt. Aber die sehen mich ja nicht jeden Tag. Ich mein die gleichen Kunden nicht dauernd. Deshalb spielt es ja auch keine Rolle, was du wann anhast. Du ziehst dich ja nicht für deine Kolleginnen und Kollegen im Büro an, oder?
      Wichtig ist, dass es Sauber und ordentlich ist.
      Ich kannte einen Professor, der immer den gleichen Anzug trug. Auf die Frage hin, ob es immer der selbe sei, meinte er: „Nein, drei mal der Gleiche“. Er war immer tadellos gekleidet und stilvoll noch dazu.
      Ich trage immer ein weisses Hemd und eine schöne Jeans. Damit komme ich überall hin und überall rein (wenigstens dahin, wohin ich überhaupt möchte). Dann noch zwei Pullis (unifarben und dunkel). Gute, wertige Schuhe und du bist bestens gekleidet.
      Und wegen der Kolleginnen/Kollegen und so: Die können sich bestimmt nicht errinnern, was du gestern getragen hast. Da sich jeder zumeist nur mit sich selbst und seiner Wirkung beschäftigt. Solange du auffällig modisch aus der Reihe tanzt, interessiert es niemanden, was du trägst und wann.

      • mightygriffin

        Hm, da muss ich doch mal kurz etwas einwerfen: doch, Frauen merken sich, was andere Leute tragen. Das ist so, ich weiß nicht warum. Und leider ist es für Frauen schwerer, sich außerhalb von Trends usw. gut anzuziehen, ich möchte einfach nicht als graue Maus rumlaufen. Die Kleidungsstücke meines Mannes passen alle relativ gut zusammen, aber bei mir ist das einfach nicht so und tue mich äußerst schwer damit, mich bei Kleidung einzuschränken.
        Ich habe mir um Weihnachten 2013 herum auch überlegt, dass „Ich kauf nix“ eigentlich genau das richtige wäre für mich. Da es mir aber unglaublich schwer fällt, das durchzuziehen, habe ich mir als „Deadline“ Silvester gesetzt und bis dahin eine kleine Liste geschrieben, die immerhin nur noch ca. 20 Kleidungsstücke enthält, die ich kaufen darf (aber nicht muss), darunter z. B. ein Kostüm (da bald diverse Bewerbungsgespräche anstehen), einen Badeanzug (alte Badesachen passen nicht mehr und nackig geh ich nur in die Badewanne 😀 ) und eine Regenjacke (die alte ist an vielen Stellen undicht).
        Mir ist bisher natürlich noch nicht so ein großer Effekt aufgefallen (das Jahr ist ja auch noch jung), aber ich stöbere viel weniger in Online-Shops oder bei irgendwelchen Angeboten (mehr Zeit!!) und wenn ich etwas von meiner Liste kaufen will, muss es mich wirklich total überzeugen, damit ich es kaufe, weil ich weiß, dass ich nur das eine Teil kaufen werde.
        Ausgenommen von meiner Liste und vom „Ich kauf nix“ sind Schuhe, aber da habe ich nicht so große Probleme wie bei Blusen und T-Shirts und Tops und Strickjacken und und und
        Eingeschlossen sind dafür z. B. Taschen, Schmuck, Schals u. ä., Unterwäsche und Socken, denn da hab ich wirklich ausreichend.
        Seit einiger Zeit nähe ich selbst und mache einmal pro Woche einen Nähabend. Bisher bin ich noch nicht so geschickt, aber es macht mir großen Spaß und in Zukunft werde ich mir ab und zu selbst Kleidung nähen, das ist dann wieder etwas völlig anderes. Und da ich inzwischen meine, nur die Dinge von meiner Liste zu brauchen, kann ich das ja auch versuchen selbst zu nähen und nicht unbedingt andere Dinge.
        Nunja, der Anfang ist gemacht. Für Außenstehende ist dieser Schritt vielleicht winzig (habe schon gesagt bekommen: „Soviel wie auf deiner Liste steht kauf ich im ganzen Jahr nicht!“), aber für mich ist es ein sehr großer Schritt – es gab Zeiten, da standen mehrere große Kartons von diversen Versandunternehmen herum und ich bin gar nicht mehr mit dem Auspacken und Anprobieren nachgekommen!

    • Vivian

      Hallo Gabi,

      wie Martin schon schrieb, gehören Unterwäsche, Sportkleidung(darf man dann nur zum Sport anziehen!) und Gammelklamotten für zu Hause nicht dazu. Es zählen Hosen, Röcke, Kleider, Oberteile, paar Schuhe, Schmuck, Schals etc. und Jacken/ Mäntel.
      Ich kann zu Arbeit meine normale Kleidung tragen und daher ist es einfacher aber die Regel der 33 Teile ist nicht starr. Es steht jedem frei dies etwas abzuwandeln, es geht nur darum zu erkennen, dass man soviel Kleidung gar nicht benötigt und mit weniger Stücken sogar besser zurecht kommt.
      Insgesamt habe ich aber auch mehr Klamotten, es geht mir bei dem Versuch darum mich leichter von Kleidung trennen zu können und spätestens in einem Jahr geht einiges in den Umsonstladen. Meine Sommersachen habe ich zur Zeit weggeräumt, die kommen dann im nächsten Quartal mit in die 33 Teile-Auswahl und die Wintersachen weg. Und ja, von den 33 Teilen habe ich 2 bisher noch nicht getragen und sollte ich sie bis Ende März nicht anziehen werden diese ausgemistet.
      Ich liebe meinen leeren Schrank und merke dass sich soetwas wie ein Stil bei mir entwickelt und weiß was ich mir an Kleidung kaufen würde, wenn ich etwas auswechseln muss.

    • Diana

      Hallo Gabi,

      ich arbeite im Investment Banking und brauche demzufolge auch Businesskleidung und Alltagskleidung. Zudem mache ich noch Triathlon und fahre Ski und benötige dafür verschiedene Sportkleidung. Trotzdem ist mein Kleiderschrank sehr überschaubar. Fürs Büro besitze ich nur 2 Anzüge, 4 Blusen und 1 Paar Pumps. Für den Alltag 2 Kleider, 4 Shirts, 2 Pullover und eine Jeans. Dann halt noch für den Sport eine Skijacke (die im Winter auch als normale Winterjacke dient), Skihose, 1x Skiunterwäsche, 1 Skirolli, 1 Tria-Einteiler, Badeanzug, Windweste und warme Radjacke, 1 Laufhose und 1 Laufshirt. Sonst habe ich nur noch 4 Paar Schuhe (inkl. Sportschuhe), 2 Paar Handschuhe, 2 Jacken, 6 Paar Socken, 12 Teile Unterwäsche und 2 Strumpfhosen. Das ist alles. Mein Mann hingegen füllt ganze 4 Meter Kleiderschrank komplett aus mit seinen Sachen, aber ich mag soetwas nicht. Mich hat es als Kind immer gestört und ich konnte es nie verstehen, warum meine Mutter so viele Klamotten und Schuhe hatte und die hälfte davon nur 1 Mal getragen hat. Deshalb lebe ich schon immer so minimalistisch. Auch sonst besitze ich durch einen Schicksalsschlag nur noch 2 Fotoalben, 1 Laptop, 1 Handy, 1 Fotoapperat, 1 Fahrrad, 2 Bücher und 2 Ordner mit wichtigen Dokumenten. Ich hatte vorher eine komplett eingerichtete 4 Zimmerwohnung mit Küchenausstattung, Deko usw. Aber ich muss sagen, dass ich die Dinge nicht wirklich vermisse, höchstens ein wenig Geschirr oder Töpfe, aber die hat mein Mann ja aus seinem Haushalt mitgebracht, also bräuchte ich mein Zeug auch nicht.
      Ach so und obwohl mein Mann ein absoluter Konsummensch ist und nicht eine Woche vergeht in der er sich nicht irgendwas kauft, funktioniert das mit uns beiden super gut. Er beneidet mich manchmal sogar um meine Genügsamkeit.

  19. Gabi

    Hallo,

    also ich habe in den offenen Schrank hineingestiert und muss sagen dass ich – abzüglich der von euch aufgezählten Kleidungsstücke die man nicht mitzählen soll- insgesamt um die 80 Sachen habe. Schuhe haben das Ergebnis in die Höhe getrieben…
    Wobei ich schon lange nicht mehr nach Sommer und Wintersachen (außer Mantel und Handschuhen ..) trenne und das ganze Jahr alles in einem Schrank von 150 cm Breite habe (außer den Schuhen). Ich trage im Winter auch gerne ein kurzärmeliges T-Shirt über einem langärmeligen T-Shirt statt Pulli (derer ich nur 6 Stück habe, wie ich seit heute weiß).
    @ Martin: „wertige Schuhe“ – das kann ich bestätigen. Gute Schuhe zu kaufen lohnt sich.
    Das Projekt 333 kannte ich noch nicht, aber ich habe mich heute darüber belesen.
    Lieber was neues und interessantes im Kopf als was neues und unnützes in der Wohnung ist mein Motto!

  20. Sina

    Schuhe…
    Seit einigen Jahren kaufe ich auch nur noch „gescheite“ Schuhe, das sehe ich auch so, dass das Sinn macht. Und dann ist man erst recht gehalten, es bei wenigen zu belassen, denn sonst, finde ich, ist es wirklich zuviel Geld, dass man dafür ausgibt. Lieber einmal öfter in den Urlaub fahren 😉

  21. Bei Küchen finde ich Minimalismus sogar teurer. Modulküchen, die man individuell nach Bedarf anpassen kann und Singlegeräte, die wirklich was taugen, sind viel teurer als die Standartlösungen. Für das Geld kriegt man dann schon eine Einbauküche mit Geräten drin. 🙁 Mir ist noch aufgefallen, dass ich an Geräten nur eine Funktion nutze: ein Toplader mit 2 Waschprogrammen würde mir völlig ausreichen. Ich hab nie mehr als 2 Herdplatten in Benutzung. Beim Backofen ist auch immer das gleiche Programm und Hitze eingestellt. Seit 13 Jahren. Deshalb hab ich neulich mal alle Betriebsanleitungen weggeworfen. Ich brauche sie nicht und wenn, finde ich sie im Internet.

    • Sina

      Küchen, insb. Einbauküchen, finde ich auch so etwas, das immer überbewertet wird. Ich selbst lebe seit 10 Jahren mit Küchen-Einzelteilen, die gar nicht mal besonders gut zusammen passen, sondern einfach nur alle weiss sind. Zuerst wollte ich keine Einbauküche, weil ich ja sowieso nochmal umziehe, dann fehlte das Geld und später, als ich das Geld hatte, wollte ich es besser für was anderes ausgeben. Ich erinnere mich noch, dass das mir am Anfang immer irgendwie peinlich war, wenn Besuch kam und meine sehr einfache Küche gesehen hat. Man wird ja meist bemitleidet, weil man es sich vielleicht ja „nicht leisten“ kann. Aber inzwischen habe ich gelernt, dazu zu stehen 😉

  22. Hallo zusammen!

    In den Kommentaren kann man sehen dass sich sehr oft der Begriff Minimalismus in den Köpfen der Menschen schnell zu einer radikalen Vorstellung vom Wegwerfen wandelt.

    Es sind aber nicht immer nur die großen, sperrigen Möbel oder die Schubladen voll Kleinzeug was man loswerden soll, sondern es geht bei der ganzen Sache ja auch um den gewissen Effekt den Minimalismus auf die Ausgeglichenheit hat.

    Man wird einfach ruhiger und kann klarere Gedanken fassen, zumindest geht es mir so. Was mir immer wieder schwer fällt ist die Post (ich bekomme wahnsinnig viel davon) so zu digitalisieren, dass ich immer Zugriff darauf habe, aber diese leidigen Papierstapel weg sind.

    Zurück zu den klaren Gedanken 🙂 Minimalismus kann sehr viele Facetten haben und erstreckt sich übrigens auch oft besonders auf finanzielle Vorteile ohne dass man nur noch auf Orangenkisten sitzt.

    Ein Beispiel: Handyverträge.
    Wer braucht heutzutage noch die super-tollen-all-inclusive-Verträge die einem immer wieder angeboten werden. Früher habe ich dafür mehrere hundert Euro im Monat gezahlt. Brauchte man halt. Nein, braucht man nicht! Jetzt komme ich mit einer Datenflat und Festnetzflat für 15-30 Euro im Monat locker rund.

    Noch ein Beispiel: Fitnessclubmitgliedschaften.
    Puh, ich weiß, ist jetzt hart.. aber ich war da auch mal „freiwilliges Fördermitglied“ und bin dann nicht mehr hin. Finanzielles Desaster von rund 600 Euro jährlich. Ich würde gern wissen wie vielen es genauso ging oder geht.

    Die Liste kann man lange weiterführen. Minimalismus ist nicht totaler Verzicht, sondern erstmal auch ein bewusstes, nachhaltiges Reduzieren. Ich persönlich kann jedem nur raten der sich mit dem Thema befasst, einfach mal nach Dingen ausschau zu halten die sich leicht ändern und reduzieren lassen, aber dann direkt einen finanziellen Vorteil bringen. DAS ist quasi eine Art „Feedback“ auf dem Silbertablett.. Meistens sofort nachdem man sich dazu entschlossen hat.

    Und für alles Andere.. lasst euch Zeit und nichts überstürzen. Die 100 Teile Challenge ist out! 😉 Nachhaltigkeit und mehr Qualität im Leben sind in! Dann klappt das auch mit der Familie.

    Da schließe ich mich auch dem Michael mal voll an.

    Man muss was von dem Geld haben was durch das Reduzieren frei wird und sollte es lieber in Erinnerungen an schöne Zeiten mit Menschen eintauschen die man mag.
    Zeit ist im Leben letztlich das was man niemals kaufen kann.

    • Ich habe gar nicht den Eindruck, dass das „Wegwerfen“ hier so sehr im Vordergrund steht. Sicherlich wird viel darüber gesprochen (es ist ein greifbares Thema und erleichtert viele tatsächlich ungemein), aber dass hier jemand Minimalismus auf Reduktion von Besitz beschränkt, glaube ich nicht.

      Im Vordergrund steht in meinem Fall, und damit stehe ich sicher nicht allein, auch das Problem „Zeit“. Zeit ist ein begrenztes Gut und wir haben wohl alle zu wenig davon. Mir ist es wichtig meine Zeit sinnvoll einzusetzen, also auf eine Weise, die mir guttut. Gesellschaftlich gehört es zwar zum guten Ton viel und hart zu arbeiten und so vermeintlich etwas zur Gesellschaft beizutragen, aber das verursacht auch Stress, eines der Dinge, die ich als „Minimalist“ angehen möchte (für mich persönlich).

      Das minimieren des Besitzes sehe ich daher nur als Mittel, vielleicht auch als Motivation. Denn beim Aussortieren von Dingen sieht man Fortschritt, das regt an, weiterzumachen, in allen Richtungen.

      Zum Digitalisieren des Papierkrams: es bleibt zwar jedem selbst überlassen, aber ich halte diesen Aufwand für übertrieben im Vergleich zum Nutzen. Ein paar Ordner mit ordentlich abgehefteten Dokumenten ist in meinen Augen sinnvoller und unkomplizierter. Wer sie nicht ständig sehen müssen, kann sie im Schrank oder Keller verstauen. Ganz papierlos kommt man ohnehin nicht aus. Zumindest steuerlich relevante Dokumente müssen innerhalb der Aufbewahrungsfrist (bis zu zehn Jahre ab dem Jahr, das auf die Steuerfestsetzung folgt) ohnehin im Original aufgehoben werden. Da kommen bei den meisten ohnehin einige Ordner zusammen. Bei allen anderen Dokumenten sollte man sich vielmehr fragen, ob deren Aufbewahrung überhaupt notwendig ist.

      Deinem letzten Absatz möchte ich mich aber anschließen. Geld zu horten bringt uns alle nicht weiter. Es sinnvoll zu investieren, sich und seinen Mitmenschen damit eine schöne Zeit zu verschaffen, damit ist uns eher gedient.

  23. Miss Coolblue

    Ich habe vor und während meines Umzugs aussortiert. Da fällt es immer am leichtesten. Im Alltag mache ich das nur sporadisch… mal eine Schublade oder eine kleine Kommode oder ein Kleiderschrankfach. Für notwendige Anschaffungen gibt es genauso eine Liste wie für Luxuswünsche. Manche Dinge stehen so lange drauf, dass sie hinfällig werden. Es gibt Dinge die will man im Moment aber das Gefühl verschwindet auch wieder. Ich warte lieber ein halbes Jahr um zu sehen ob ich etwas wirklich sooo dringen möchte, wie angenommen.
    Zeit habe ich dadurch, dass ich selten in der Stadt bummel. Ich suche in den Geschäften nach etwas speziellem von meine Liste. Allerdings kommt es auch schon mal vor, dass ich erfolglos die ganze City einer größeren Stadt abgegrast habe. Aber ich denke unterm Strich habe ich schon mehr Zeit für andere Dinge.

    LG

  24. Dagmar

    der minimale Lebensstil hat mir ganz neue Freiheit geschenkt. Es ging mir um das Ganzheitliche : Geist, Seele und Körper in Bewegung versetzt und vor allem in Geist und Seele jeglichen Ballast abgeworfen. Wahrnehmung, Gefühl, Denken und Handeln sind nun in Übereinstimmung. Das Wenige erfüllt mich mit großer Freude und ermöglicht mir jeden Tag mich neu zu erfinden und Phantasie zu entwickeln.
    Es geht tatsächlich mit wenigem glücklich zu sein. Meine Wohnung hat einen Kreativ und Genuss-Raum sowie einen Ruhe und Bewegungsraum. Ich kann mit Stolz sagen dass ich mir meinen eigenen Privatclub geschaffen habe – riesen Tanzfläche und dennoch kuschlig. ich besitze als Frau vier Paar gepflegte Schuhe und es sehe es als Bereicherung und weniger als Verlust an.

    Ich kann nur jeden zum minimalen Lebensstil ermutigen.

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