Archiv des Monats “September 2015

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die Professionalisierungsfalle

In einer Welt, in der es nur wenig beständige Regeln gibt und sich Konventionen von Generation zu Generation immer mal wieder ändern gibt es eine Konstante, die sich immer gehalten hat. Das Streben nach Anerkennung innerhalb einer Gruppe.
Man kennt das Prinzip schon aus dem Tierreich. Der Anführer siegt gegen die Herausforderer oder der Clevere, führt die Herde zu einer sicheren Wasserstelle.
Anerkennung erfüllt mehrere Funktionen. Wir sind in einer Gruppe akzeptiert, wir haben eine Leistung erbracht, wir setzen und von anderen ab, wir bedeuten etwas.

Viele Anbieter von Waren bedienen dieses konstante Streben mit einer Diversifikation ihrer Produkte in Einsteiger, Semi und Pro Linien.
Egal ob es vom Mac Mini über den iMac zum MacPro geht oder von der 10 Euro Pfanne bis zur Chefkoch Hightech-Beschichtung.

Ich bin in meinem Leben auch öfter mal in diese Professionallisierungsfalle getreten. Ich habe in der Vergangenheit schon einmal darüber geschrieben, dass ich Hobbys immer sehr exessiv betrieben habe.
Irgendwann vor gut 10 Jahren wurde meine Leidenschaft für Tee geweckt. Der Normalsterbliche Nicht-Teetrinker kennt ja eigentlich nur Schwarz-Grün-Kräuter und Erkältungstee.
Bei mir hat es dazu geführt, dass ich mich mit Herkunftsregionen, Blattqualitäten, saisionalen Tees und vielem mehr auseinander gesetzt hatte. Ich hatte nicht 4 sorgen Schwarzen Tee sondern 6 Sorten Darjeeling. Hochebene, einen für jeden Tag, einen besonderen, einen für Leute, die ich anfixen wollten.
Richtig gemerkt habe ich es erst, als ich mich mal wieder gefragt habe, wo mein ganzes schwer verdientes Geld hingegangen ist.

Den umgekehrten Fall habe ich allerdings auch erlebt.
Ich habe mich immer schon für Musik interessiert und seit gut 15 Jahren habe ich immer mal wieder bei privaten Feiern den DJ gegeben.
Am Anfang habe ich mit 2 normalen CD Playern und einem 100 Mark Dj Pult angefangen. Später hatte ich dann pitchbare CD Player, Boxen und einen DJ Mixer von Pioneer, der quasi Diskotheken Standard Anfang 2000er war.
In Clubs und Veranstaltungen habe ich dann immer wieder schlechte DJs erlebt. Kein Spannungsbogen im Set, keine Interaktion mit der Crowd, lausige Übergänge und kein Gefühl für den nächsten Track.
Das hat mir gezeigt, dass es dort viel weniger auf die Technik ankommt. Die beste Technik ersetzt nie ein gutes Gespür und Feeling.

Um es auf den Punkt zu bringen.Man braucht keine Hightech um Profi in etwas zu sein. Man kann das Beste aus den Dingen herausholen, die man heute schon besitzt.

Mich interessieren Eure Erfahrungen. Wo seid Ihr schon in diese Professionalisierungsfalle getappt?

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Blogger für Flüchtlinge #refugeeswelcome

Ich habe lange überlegt, ob ich auch etwas zu dem Thema schreiben soll und habe mich dafür entschieden. Es wird in vielen anderen Blogs darüber geschrieben, aber wer bewegt wirklich etwas? Ich mag es nicht, wenn man sich angesprochen fühlt und dann doch nichts unternimmt. Das ist so wie bei allem, man könnte mal, man müsste mal.
Deswegen möchte ich euch alle ermutigen, etwas zu tun. Es gibt so viele Möglichkeiten. Die Münchener waren in der Presse mit ihrer großen Solidarität und ich wünsche mir, dass Es noch mehr werden.

Ich finde es unglaublich, dass überhaupt die Diskussion aufkommt, das es Probleme mit Überfremdung geben könnte. Die Menschen haben immer noch Angst vor fremden Kulturen und in manchen Fällen schlägt es um in Fremdenhass. Wir sind alle Menschen und wenn ich tief in mich gehe, und versuche durch die vielen Berichte ein Bild davon zu bekommen, wie es ist, auf der Flucht zu sein, nicht willkommen zu sein, froh zu sein, überlebt zu haben, dann kann ich doch nicht mit diesen Argumenten kommen.

Es ist eine Entscheidung, ganz persönlich dazu beizutragen, dass die Flüchtlinge sich Willkommen fühlen und nach eigenen Möglichkeiten zu helfen. Das kann ein Gespräch über das Thema sein, eine kleine Spende von 5 Euro, eine warme Mahlzeit, das Spenden von Kleidung oder die Hilfe bei einem Behördengang.
Die Generation meiner Großeltern wusste, wie es war nach einem Krieg nichts zu haben und von der Hand in den Mund zu leben. Portionierte Lebensmittel, das ist für mich, mit meinen 33 Lebensjahren etwas unvorstellbares und ich bin dankbar dafür, dass ich so etwas nicht erleben musste.

Ich habe mich einmal im Netz umgeschaut, was man in Köln machen kann und bin auf Folgendes gestoßen. Welcome Plan KölnDRK KölnAktion Neue NachbarnStadt Köln – Flüchtlinge Helfen und Informieren. Es gibt noch so viel mehr und bestimmt auch in eurer Stadt.

Ich mochte mit positivem Beispiel voran gehen und Spende daher bei betterplace.org für Blogger für Flüchtlinge 100 Euro.

Ich möchte euch bitten auch etwas zu tun, selbst Stellung zu beziehen und Beiträge wie diesen zu teilen.

Hier möchte ich noch einige andere Minimalismus Blogger verlinken, die auch etwas über das Thema geschrieben haben:

Mama Denkt  Frau Ding Dong  Achtsame Lebenskunst  verdachtsmoment.com EinfachEinfachLeben

 


Die Aktion #bloggerfuerfluechtlinge ist eine Initiative von Nico Lumma, Stevan Paul, Karla Paul und Paul Huizing,
der sich täglich immer mehr Menschen anschließen. Hier mitmachen: www.blogger-fuer-fluechtlinge.de