Archiv des Monats “Dezember 2016

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Frohe Weihnachten

Bei vielen von uns Minimalisten hat der freundliche alte Herr auf dem Foto heute auch Zeit, sich mit seiner Familie zu treffen und den Abend im Kreise seiner Lieben zu verbringen, weil er uns kaum, bis keine Geschenke bringen muss.

In der letzten Woche war ich ziemlich oft auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs. Meine Gedanken sind daher heute besonders bei den Angehörigen und Freunden der Opfer des Anschlags in Berlin.

Heute möchte ich auch ganz besonders die unter euch ansprechen, die diese Weihnachtstage alleine verbringen oder die in der Vergangenheit einen geliebten Menschen verloren haben. Ich weiß, wie schwer und schmerzvoll diese Tage sind. Sie sind voll mit Gedanken an Erlebnisse, die so, nie wieder kommen werden. Ich feiere dieses Jahr das zweite Weihnachten ohne meinen Vater und weiß, wie es euch geht.

Ihr seid nicht alleine mit euren Gedanken und eurer Traurigkeit. Es gibt immer jemanden, der besonders heute an euch denkt.

An jeden Einzelnen von Euch.

Ich bin dankbar für so viele schöne Momente in diesem Jahr und Danke euch für eure Freundschaft und euer Vertrauen.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen Frohe Weihnachten,

Euer Michael

 

 

 

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Ich übe seit 15 Jahren

Gestern Abend war ich bei mir in Refrath auf dem Weihnachtsmarkt. Unser Weihnachtsmarkt ist hier wirklich sehr klein und eigentlich ist nur etwas am Wochenende los, aber der Glühweinstand ist wie auf den großen Märkten in Köln und Umgebung immer gut besucht. Hier treffen sich eigentlich immer wieder dieselben Menschen. Es geht um sehen und gesehen werden, gemütliches Beisammenstehen und natürlich auch etwas Alkohol.

Aber es geht mir gar nicht darum, sondern ich möchte euch erzählen, was mir gestern hier am Crêpes Stand passiert ist. Der Stand war eigentlich recht leer. Zwei Jungs standen vor mir in der Schlange und überlegten noch, welche Variante sie nehmen sollten. Hinter der Theke erklärte der erfahrene Crepés Bäcker gerade einer neuen Aushilfe, wie alles richtig funktioniert. Angefangen vom Einfetten der Platte mit kreisenden Bewegungen über das Vorbereiten des Teiges, das prüfen der richtigen Konsistenz bis hin zum eigentlichen Backen.
Ich konnte die ersten Versuche der Aushilfe sowie die Anweisungen und Tipps des erfahren Bäckers hören. Zuerst habe ich mich etwas geärgert, dass ich so lange warten musste, aber dann habe ich mir dieses Schauspiel angesehen und gemerkt, dass es hier um etwas ganz elementaren geht. Das Üben einer Fertigkeit. Und die ersten Versuche. Auch wenn die Redewendung „Übung macht den Meister“ etwas abgegriffen ist, war das die exakte Beschreibung dessen, was ich gesehen habe.

Ich habe, wie ich an der Reihe war, ein kleines Gespräch mit dem Mann angefangen. Und gesagt, dass es wohl nicht so einfach ist, einen guten Crêpes zu backen. Er hat mir darauf dann geantwortet: Ich übe seit 15 Jahren.

Diese Aussage hat mich innerlich umgehauen. Dieser Mann war sich vollkommen bewusst, was er tat. Wer nach 15 Jahren seine Tätigkeit immer noch als Üben bezeichnet, muss einfach ein Meister seines Faches sein. Er hat noch den Anfänger Geist, alles richtig machen zu wollen, gepaart mit der Erfahrung der Jahre, ist sich aber bewusst, dass es bei jedem Mal auch noch besser werden kann.

Was habe ich gelernt? Ich sollte mich nie wieder ärgern, wenn ich etwas warten muss. Ich habe wieder etwas über Handwerk und Kunst bei der Arbeit gelernt. Ich habe den Crêpes ganz anders genossen. Und ich teile diese Geschichte hier mit euch, damit ihr die kleinen Dinge auch wieder mehr zu schätzen wisst und die Welt mit anderen Augen seht, so wie ich es manchmal kann.