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Was ist Minimalismus für dich!

Ganz kurz zur Einleitung: Ab heute gibt es einen Adventskalender auf Minimalismus leben! Und weil 3 Türchen pro Tag besser sind wie eins, gibt es auch jeden Tag einen Beitrag zum gleichen oder einem anderen Thema bei Kerstin und Daniel auf dem Blog. Ich freue mich sehr das beide mitmachen und bin gespannt auf Ihre Beiträge. Und nun wünsch ich euch viel Spaß beim lesen.

Was ist Minimalismus? 

Für mich ist Minimalismus ein Weg, am Anfang ging es darum, Dinge loszuwerden. Es fing also auf einer äußeren Ebene mit dem aussortieren und aufräumen an.

Ich habe aber schnell gemerkt, das sich Inneres und Äußeres gegenseitig stark beeinflussen . Durch das mehr am Platz in der Wohnung habe ich mich direkt auch innerlich freier gefühlt. Außerdem hat es viele Dinge vereinfacht. Wie, zum Beispiel, die Auswahl des täglichen Outfits oder auch des nächsten Buches, welches gelesen wird.

Minimalismus beschränkt sich nicht auf Dinge. Für mich war es einfach der erste Schritt in Richtung eines freieren, selbstbestimmteren und reflektierten Lebens. Die Fragen, die mich nach dem Aussortieren am meisten beschäftigen sind: Wie will ich leben?  Und: Was macht mich glücklich? Mittlerweile kann ich zu der letzten Frage ergänzen, das Glück ein ganz  schön großes Wort ist und ich es lieber mit zufrieden ersetzen möchte.

Ich finde es schwer eine allgemeine Definition zu geben. Die Grenzen zu anderen Themengebieten wie Nachhaltigkeit, Konsumkritik, einfachem leben,Zero Waste und Achtsamkeit im Alltag sind fließend. Wenn mich jemand fragt, ab wann er sich Minimalist nennen kann, dann sage ich ihm, wenn er sich mit dem Wort identifizieren kann und es für sich, ganz persönlich, mit leben füllen kann.

Es geht also nicht darum, unter 100 Dinge zu haben, asketisch zu leben oder ortsunabhängig zu arbeiten. Zumindest nicht für mich. Ich finde es gerade eine Bereicherung, das diese Begriff von jedem einzelnen, ganz persönlich gefüllt werden kann.

Für mich ist es definitiv ein Weg, der mit Persönlichkeitsentwicklung, Achtsamkeit, bewussteren Entscheidungen und einem reicheren Leben einhergeht. Ich habe mich am Anfang nicht gefragt, ob ich damit ein Konsumkritiker bin, oder die Welt rette, weil ich bewusstere Kaufentscheidungen treffen. Ich habe einfach gemerkt, das ich viele Dinge geändert habe und es mir gut tut.

Wie definierst du, für dich, Minimalismus ?

 

Hier findest du die andern Türchen für heute

Beitrag von Kerstin    //   Beitrag von Daniel 

 

und .. .nicht vergessen. Der erste Dezember ist Welt Aids Tag. Macht mit und zeigt Schleife

 

4 Kommentare

  1. Minimalismus ist für mich, wenn ich meine Zeit, meine Räume und mein Leben nicht vollrümple. Dazu muss ich nicht einmal irgendwann die klassische Über-Konsumentin gewesen sein, die nun ihre Berge von Zeugs reduziert. Dieses Klischee hat bei mir noch nie gepasst. Ich habe mich immer schon gerne wieder von Dingen befreit und lebe das lediglich heute konsequenter als früher. Die eigentliche Herausforderung finde ich, ist es zu schauen, was ich nun mit freiem Platz und freier Zeit so mache.

  2. Die Eine

    Für mich ist Minimalismus, nach dem obligatorischen Ausmisten von Dingen vor allem eins: Nicht einfach. Nicht mehr abgelenkt von Dingen und Konsum, ist der Kopf frei für die Fragen des Lebens: Wie will ich leben? Was erwarte ich davon? Mit wem teile ich meine Zeit? Wer tut mir gut und vor allem aber: Wer bin ich?
    Natürlich ist es erstrebenswert, sich über diese Fragen Gedanken zu machen und auch Antworten zu finden. Doch diese sind nicht immer einfach zu greifen und noch viel schwerer umzusetzen. Vorallem, wenn sich die Gesellschaft um einen herum nicht damit beschäftigt und das eigene reflektieren nicht verstehen kann. Niemals würde ich zurückwollen in mein „altes“ Leben voller unnötiger Dinge und Normen, die nicht zu mir passen. Dennoch finde ich, das der Weg zum eigenen „zufrieden sein“ kein leichter ist.

    Vielen Dank Micha für deinen tollen Beitrag!

  3. Claudia

    Lieber Michael, Liebe Kerstin, Lieber Daniel, entschuldigt, dass ich nur auf einen Blog antworte und nicht auf jeder Blogseite einen Kommentar hinterlasse. Eigentlich finde ich das ein wenig unhöflich, aber da ich nicht zu viel am Computer hängen möchte (das ist ja auch eine Form von Minimalismus;-)), bitte ich Michael darum meinen „Kommentar“ einfach weiterzuleiten . Vor ca. 3 Wochen bin ich zuerst auf Michaels Seite gestoßen und lese seither fleißig mit. Vielen Dank für die vielen Denkanstöße und Anregungen -auch in euren Adventskalendern. Ich beschäftige mich eher mit Umweltschutz, Fairem Handeln und Müllreduktion und wusste gar nicht, dass das Thema „Minimalismus“ so spannend und vielseitig ist. Überrascht hat mich, dass ich in vielen Bereichen tatsächlich „Minimalist“ bin … und es nur nicht gewusst habe;-). Generell bin ich aber auch durchaus ein Genussmensch und mag es in meiner Wohnung eher gemütlich als „kahl“. Wie ich jetzt erfahren habe, ist das auch nicht unbedingt immer ein Widerspruch. Es gibt offensichtlich auch Minimalisten mit Bett und bunten Wänden, die auch gutes Essen und gute Gesellschaft mögen und die sich viel Gedanken „Über das Zuviel von Allem“ in unserer westlichen Gesellschaft machen. Da es mir wichtig ist ( sofern der Geldbeutel das mitmacht) ökologische, fair gehandelte und langlebige Produkte zu kaufen, bin ich also per Zufall auf die Dokumentation „Das Minimalismus-Experiment“ von Galileo gestoßen. Das hat mich ein paar Tage beschäftigt und tut es immer noch. Ich hatte schon von solchen Experimenten gelesen, aber das Thema hatte mich bisher nicht so angesprochen. Eine offensichtliche „ganz normale“ 4-köpfige Familie räumt also aus und versucht eine zeitlang mit sehr viel weniger auszukommen… Und dann diese japanische Familie: Minimalismus als Askese? Als Achtsamkeitsprojekt? Was in diesen weißen Einbauschränken wohl doch noch alles zum Vorschein kommen würde? Für die Kids nur 5 – 6 Bücher zu sehen, aber ein riesiger Fernseher – vor dem eins der Kinder beim Interview dann auch sitzt. Naja, jeder, wie er meint… Vielleicht leihen die ja auch ständig etwas für die Kids in der Bücherei & Co. etwas aus? Aber konzentriert sich da nicht noch mehr alles auf das Fernseh und die digitale Welt? Brauchen die Kids nicht mehr Klamotten zum Toben, zum Sport machen, zum Schmutzig-Machen? Ich als Landei wäre nie mit so wenig Klamotten ausgekommen und würde auch heute nicht mit zwei Hosen auskommen. Ich brauche frische Luft, ich brauche Erde und die anderen Elemente und komme nach dem Hundespaziergang noch heute dreckig nach Hause. Jetzt bin ich kein besonders sportlicher Mensch, aber wer Sport-Fan ist, braucht wahrscheinlich auch mehr als eine Yogamatte und ein paar Joggingschuhe… Tja, und das für sich persönlich auszuloten, was brauch ich, was genieß ich und was ist überflüssiger Ballast, der zudem die endlichen Ressourcen unserer Welt unnötig belastet, das ist echt ein spannendes Thema.

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