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ganz oder gar nicht !

Kennt Ihr das? Die „Ganz oder gar nicht“ Situation. Ihr wollt etwas aussortieren und schwankt zwischen Ja und Nein. Ganz oder gar nicht?
Ich stehe ganz oft vor dieser Frage. Soll ich meine Heimbar komplett abschaffen, soll ich mein MacBook abgeben und nur noch mit einem iPad arbeiten, soll ich alle T-Shirts einstampfen und mir 10 graue fairtrade, Shirts holen und es mir beim Thema Kleidung so einfach machen wie Mark Zuckerberg und Steve Jobs?

Die Idee dahinter ist toll. Es geht darum eine einfach und klare Entscheidung zu treffen, die sich in der Zukunft wiederholen lässt. Wenn ich nur noch diese Shirts habe, stellt sich nicht mehr die Frage, was ich anziehe oder wenn ich etwas ersetzen will, was ich mir neu kaufe.
In der Praxis muss ich immer wieder feststellen, dass es häufig sinnvoller ist, einen Kompromiss einzugehen. Nur graue T-Shirts können mit der Zeit auch langweilig werden. Der richtige Weg liegt meist irgendwo zwischen ganz oder gar nicht.

Im Weg steht einem dann meist der eigene Anspruch, die perfekte Entscheidung treffen zu müssen. Meist können wir die kompletten Auswirkungen einer Entscheidung nicht vorhersehen. Wir treffen Sie und sehen, was danach passiert.

Ich kann euch nur ans Herz legen nicht jede Entscheidung bis ins letzte Detail zu zerdenken, sondern eurem Bauch und eurem Herz zu vertrauen. Die meisten Entscheidungen lassen sich mit Geld, Zeit und etwas aufwand rückgängig machen.

12 Kommentare

  1. Schöner, kurzer Artikel!

    Ich bin ja auch ein Freund radikaler Entscheidungen, gerade wenn es um Ernährung und Sport geht. Radikale Entscheidungen machen das Leben manchmal einfacher – so ist es für mich einfacher zu sagen, dass ich keine Süßigkeiten esse als ab und zu mal. Radikale Entscheidungen geben klare Regeln vor.

    Aber klar, manchmal sind sie auch monoton und langweilig. Da muss man abwägen was einem wichtiger ist.

    Gerade bei Kleidung finde ich einfach, dass Auswahl einschränken mehr bringt als Einheitslook ala Zuckerberg. So einfach man sich das Leben damit macht, aber Zuckerberg ist nicht besonders für seinen tollen Kleidungsstil bekannt 😉 Und irgendwo muss ja im Leben auch noch Platz für Ästhetik und das Schöne sein.

  2. Schau mal, ob du mit 8 T-Shirts auskommst. Wenn die ersten 3 kaputt sind. Dann ermittelst du das weltbeste. Bewährt es sich, kaufst du es noch 7 mal über die Zeit. Irgendwann ist dann dein ganzer Kleiderschrank so. Bei mir funktioniert es seit 20 Jahren. Abwechslung brauche ich nicht. Das mache ich dann mit Schuhen oder Tüchern.

    Reduzieren hat auch irgendwie Nachteile. Man nimmt sich schon Möglichkeiten. Mit Touchpad große Textmengen zu bearbeiten ist auch für mich manchmal nervig. Gutes Training für meine linke Hand. Aber nach ein paar Tagen wird es mir auch zu viel.

  3. Ich fahre mit schwarz, weiß und grau im Kleiderschrank ganz gut. 🙂 Es gibt ja noch andere Möglichkeiten, Variation einzubringen: Man kann die Sachen in jeder Kombination zusammen tragen, teilweise ist das Design etwas unterschiedlich, wie etwa mit und ohne Knöpfen, oder das Webmuster ist verschieden. Das reicht mir auch schon. Und dann nehme ich einfach das weg, was obenauf liegt.

  4. „Der richtige Weg liegt meist irgendwo zwischen ganz oder gar nicht.“ Lieber Michael, herzlichen Dank für diese Erinnerung. Ich finde, gerade auf einem Minimalismus-Blog ist das sehr sehr wichtig. Viele halten Minimalisten ja für Asketen und meinen, wenn sie selbst sich Minimalist nennen wollen, dann müssen sie auf alles verzichten, was Spaß macht oder schön ist. Ich habe auch 2008 alles aus meinem Leben geworfen, was nicht mehr passte, was nicht gut tat usw. Aber so langsam, in den letzten ein, zwei Jahren, merkte ich auch, dass ich doch einige kleine „Luxus-„Dinge ganz gern habe und mich an bunten Farben und kuscheligen Dingen erfreue. Warum soll ich mir das also versagen? Deshalb bin ich auch dazu übergegangen, den Minimalismus der Fülle zu leben. Nachdenken, was gut tut und gut ist (gut zu Umwelt, Herstellern, Konsumenten …), klar. Aber asketisch will ich nicht leben. Schöne Grüße aus dem herrlichen Dresden. Sandra

  5. Blue Balu

    Also immer dieselbe Farbe finde ich langweilig. Man kann sich die Farben ja je nach Laune und Tagesform aussuchen, da Farben ja auch eine gewisse Wirkung haben. Wenn man verschiedene Teile im Kleiderschrank hat aber nicht zu viel, dann brauch man sicher auch nicht allzu lange um eine Entscheidung zu treffen. Wie du richtig sagst, kann man vieles auch zu viel nachdenken, was wiederum auch wieder nicht minimalistisch wäre… 😉

    lg Blue Balu

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