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neue Wege

Nach 4,5 Jahren Minimalismus leben möchte ich gerne ganz bewusst neue Aspekte tiefer auf diesem Blog verankern. Wir entwickeln uns alle weiter auf unserem Weg und ich möchte diesem Umstand Rechnung tragen. Ich selbst habe, wie so viele andere, mit dem Aussortieren von Dingen angefangen.
Ich bin aber über diesen Schritt grundsätzlich hinaus. Das heißt nicht, das es in manchen Bereichen noch Optimierungsbedarf gibt, aber ich bin an einem Punkt, wo andere Dinge auch ihren Platz einnehmen.
Aussortieren und von Dingen trennen ist für mich aber grundsätzlich ein gelöstes Problem.

Wir sind alle, auf dem Weg uns zu vereinfachen, neue Möglichkeiten zu finden und stecken damit in einem kontinuierlichen Prozess. Die Frage, was kommt nach dem Aussortieren, kann ich für mich sehr gut beantworten. Kurz gesagt heißt die Antwort. Was macht mich glücklich und wie will ich leben. Die längere Antwort zu dieser Frage führt mich zu den neuen Themen, denen ich hier Raum geben will. Allgemein sind das Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und bewussterer Umgang mit dem eigenen Körper.

Warum genau diese Themen?
Beim eigenen Körper habe ich mich die letzten 10 Jahre in eine Sackgasse bewegt und habe langsam einen Weg gefunden aus dieser wieder herauszukommen. Ich merke, wie gut es mir tut, den Fokus darauf zu legen und das es mir viel Lebensqualität gibt. Konkret heißt das, Übungen mit dem eigenen Körpergewicht, verstehen und umsetzen wie gute Ernährung funktioniert und zusätzlich noch einen größeren Anteil an Entspannung und Erholung in mein Leben zu holen.

Achtsamkeit im Alltag ist ein großes Thema. Ich sehe in meiner Umgebung oft mehr, wie andere Menschen und freue mich öfter über Kleinigkeiten. Ich glaube, diese Fähigkeit kann man gut entwickeln und sie gibt einem eine größere Fülle an Erlebnissen und Begegnungen.

Nachhaltigkeit war früher für mich kein Thema. Egal ob Mülltrennung, Plastik, Einmalartikel, Produktions- und Arbeitsbedingungen. Viele Menschen in meinem Leben haben mir mit positivem Vorleben gezeigt, dass man eine Menge tun kann. Mittlerweile habe ich viele Produkte, die ich regelmäßig konsumiere umgestellt und fühle mich sehr wohl damit.
Nachhaltigkeit ist interessanterweise in Deutschland sehr mit Minimalismus verbunden.

Um Persönlichkeitsentwicklung wird eine Menge Tam Tam gemacht. Aber ich glaube, es gibt einfach Übungen und Herangehensweisen zu wachsen und ein besserer Mensch zu werden, die jeder einfach in seinen Alltag integrieren kann. Ich werde euch ein paar Dinge zeigen, die für mich funktionieren.

Mein Anliegen mit dem Blog war immer, Veränderung in meinem Leben zu dokumentieren und vielleicht mit etwas Glück ein paar Leuten auch weiter zu helfen. Das möchte ich gerne auch mit den neuen Themen tun.  Was haltet Ihr davon?

Liebe Grüße
Michael

 

37 Kommentare

  1. Ika

    Schön geschrieben. Mir geht es ähnlich. Bin seit drei Jahren im Thema, habe viel aussortiert und bin zufrieden damit. Es ist es ein Prozess, sein Leben zu entrümpeln, und wenn man das geschafft hat, geht es mit neuen Projekten und Schwerpunkten weiter. Auch bei mir nehmen die Themen Nachhaltigkeit und Achtsamkeit mittlerweile mehr Raum im Leben ein, als noch vor ein paar Jahren. Es fühlt sich gut an und ich bin gespannt, wohin die weitere Reise geht! Liebe Grüße, ika

  2. Oft lese ich: „Jetzt hab ich das mit dem #Minimalismus echt probiert, aber mehr kann ich nicht wegwerfen, ich hab alles schon dreimal umgeräumt. Ich komme nicht weiter, dabei sollte das doch mein Leben leichter machen!“

    Ich glaube, an dieser Stelle verwechseln viele das Ergebnis – einfaches Leben – mit dem Weg dorthin – nämlich vereinfachen. Umgekehrt zur Vaterschaft gilt nämlich: „Einfach leben ist nicht schwer, Vereinfachen dagegen sehr!“

    Minimalismus ist kein Einrichtungsstil, sondern eine Lebensweise. Und diese erfordert aktive Arbeit daran, die eigenen Gewohnheiten, Ansichten und gelernten Lösungswege zu ändern. Nur so erfolgt eine wirksame Umstellung zum einfacheren Leben – und diese Umstellung ist, wie alle Veränderungen, kein Selbstläufer, sondern begegnet inneren Widerständen.

    Ein bisschen Aussortieren stellt unseren gewohnten Stil noch nicht in Frage, aber das ist Aufräumen, nicht Minimalisieren. Damit kommt man eben nicht sehr weit. Minimalisieren heißt, nacheinander alle Lebensbereiche gründlich zu durchdenken und sich klar zu werden, was man eigentlich will und wie man das am besten erreicht.

    Dieser Veränderungsprozess ist meiner Erfahrung nach weder einfach, noch fühlt er sich bequem an – um so mehr freue ich mich darauf, hier mehr von Deinen Erfahrungen zu lesen!

    • Hallo Sandra,

      ja, du hast vollkommen Recht. Es ist nicht mal eben etwas aussortieren, oder ein bisschen Regale leerräumend. Auch wenn äußeres und inneres sich gegenseitig beeinflusst.
      Die Widerstände bei mir liegen aktuell ganz konkret bei guter Ernährung und regelmäßigerer Bewegung. Diese Widerstände sind enorm und ich bin auf einem guten Weg diese zu lösen und dahin zu kommen wo ich möchte.
      Vielleicht musste ich erst den Weg gehen über das Aussortieren von Gegenständen, dass ich an diesem Punkt angekommen bin.

      Den letzten Punkt, den du über Veränderungsprozesse geschrieben hast, kann ich nur bestätigen. Ich werde meine Erfahrungen weiter offen teilen und bin gespannt auf die Reaktionen.

      Danke an der Stelle auch einmal für deinen tollen Blog. Ich lese deine Artikel sehr gerne

    • Isabel Angermair

      Sehr schön geschrieben….spricht mich absolut an. Ich befasse mich mit dem Thema schon viele Jahre und stelle immer wieder fest, wie nachhaltig und umwälzend dieser Prozess des Loslassens und Bewusstwerdens ist. Dieser Prozess zeigt sich für mich innerlich, sowie äußerlich. Ja, und es ist eine richtige Welle, die losgelöst worden ist und viele Menschen sich vom Minimalismus und den tieferen Prozessen angesprochen fühlen.

  3. Hallo,

    ich finde den Weg nur konsequent! Man entwickelt sich weiter, dann verändern sichnauchndie Themen und die Wege! Ich lebe längst nicht so minimalistisch wie es möglich wäre und doch habe ich für mich das richtige Gleichgewicht gefunden, deine nächsten Punkte sind ein logischer Schritt weiter!

  4. Hermann Hader

    Danke Michael,

    für’s teilen. Ich finde den Gedankenaustausch sehr spannend, speziell weil ich in meiner Umgebung sehr oft damit auf Unverständnis stoße. Es ist gut zu wissen, dass es da draußen im Web Menschen gibt, die sich eigene Gedanken machen.

    • Hallo Hermann, danke für deine lieben Worte. Deswegen habe ich vor 4 Jahren die ersten Treffen in Deutschland organisiert. Mittlerweile gibt es in vielen Städten auch Stammtische, vielleicht magst du dort einmal hin gehen.

      Viele Grüße

      Michael

  5. Hallo Michael,
    Ja ich finne über dem Stand des reinen Aussortieren und minimalsiren seines Besitztums kommt man sehr schnell hinaus. Danach bleibt die Frage nach dem weiter gehen bleibt. Aus den zwängen der Gesellschaft mit seinen materialistischen Festen gehört für mich auch dazu.

    • Hi Stephie, ich glaube das ist sehr individuell wie schnell man durch das aussortieren kommt. Wer ein Haus voll hat von Dingen braucht viel länger wie ich mit meiner 42qm Wohnung.

      Ich finde zuerst sollte man die persönlichen Fesseln lösen und dann größer denken.

      Ich fand es in Interviews immer lustig, wenn jemand mich Konsumkritiker nannte. Ich habe mich nicht so gesehen.

      Aber irgendwie ist man alles. Öko, Kritiker, Konsumverweigerer, Freak, Aussteiger.

      Ich finde das stimmt alles und irgendwie auch nicht.

      Wir sind näher bei uns selbst, und das können nur wenige von sich behaupten

      Danke für deinen Kommentar

  6. Hi Michael,

    Ich möchte gern mehr davon erfahren, wie es bei dir nach dem Entrümpeln weiter geht.
    Ich selbst fange gerade erst an mit aussortieren, zeitgleich versuche ich aber auch, meine Ernährung Schritt für Schritt umzustellen und kleine Sportübungen in meinen Alltag zu integrieren.
    Also am liebsten alles auf einmal, aber dadurch nichts 100%ig, wie mir jetzt klar wird.
    Sollte vielleicht besser eines nach dem anderen in Angriff nehmen.
    Finde es auf jeden Fall toll, wie weit du schon gekommen bist und bin gespannt, wie es weiter geht.
    Liebe Grüße,
    Susann

    • Hallo Susann ☺️

      Ich finde es gar nicht schlimm mehrere Ziele gleichzeitig zu verfolgen. Damit dauert jedes Ziel etwas länger, aber du kannst auch immer wechseln. Wenn dir die Decke auf den Kopf fällt machst du eine kleine Einheit, das muss ja auch nix wildes sein. Werde darüber bald auch wieder schreiben. Du kannst ja auch mal bei meinem anderen Projekt vorbei schauen. http://Www.wejustgetfit.de

      Liebe Grüße

      Michael

  7. Lieber Michael,
    wir sind immer und ständig in einer Art der Entwicklung. Nichts ist noch so wie gestern. Wir begegnen Menschen und wachsen mit ihnen. Es wäre fatal, wenn Du noch der Gleiche von vor vier jahren wärst. Also nur zu. Nichts ist statisch. Das ist doch toll. 🙂 Und wer weiß schon, was Dein Thema auf Deinem Blog in zwei jahren ist?!?!?
    Liebe Grüße
    Astrid

  8. Hallo Michael,

    ich habe – und bin auch gerade wieder seit einiger Zeit dabei – in Etappen reduziert, mininmalisiert. Das hatte und hat auch immer etwas mit neuen und/oder anderen Wegen zu tun. Über das Vereinfachen, bei dem es auch immer um das Hinterfragen geht, fing das Beschäftigen mit Themen wie Nachhaltigkeit, Umwelt, meine Rolle etc. bei mir irgendwann quasi automatisch an …

    Freue mich schon, jetzt auch bei Dir zu diesen Themen lesen zu können.

    Viele Grüße aus Berlin,
    Anja

  9. Hey Michael,

    was ich nicht ganz verstanden habe: Heisst das nun dass Du diesen Blog zumachst oder wirst Du die von Dir angesprochenen Themen auf diesem Blog behandeln? Vielleicht eine Aenderung der Domain?

    mnmlst

  10. Hallo Michael,
    ich finds spannend, was du vor hast. Ich selber bin ja noch annähernd nicht fertig mit dem ausmisten und reduzieren. Bin sozusagen auf halbem Wege direkt in das Nachhaltigkeitsthema gerutscht und gerade intensiv dabei, in der Richtung mein Leben zu verändern. Vielleicht können wir ja eingie Anregungen teilen.
    Liebe Grüße
    Astrid aka Chaoskämpferin

  11. Hallo Michael,
    das was du beschreibst, kenne ich von mir selbst. Nach den geordneten Dingen ist endlich Platz im Kopf um auch den Rest des Lebens aufzuräumen und zu ordnen und sich auf den Weg zu begeben und der Mensch zu werden, der man sein will und so zu leben, wie man leben will. In einem Zeitalter der maßlosen Übertreibung im Bereich Konsum und Beschleunigung aller Lebensfelder, ist es nur folgerichtig sich mit diesen Themen auseinander zu setzen.

    Viel Erfolg dabei. Ich bin gespannt wie dein Weg aussehen wird.
    Gruß, Marco

  12. Christian

    Hallo Michael,

    in allem wird man mit der Zeit besser, wenn man sich länger damit beschäftigt. Anhand deiner geplanten Themen hinsichtlich Minimalismus sieht man, dass du mittlerweile zu den Fortgeschritten Minimalisten gehörst 🙂 Ich freue mich auf viele weitere Berichte.

    • Danke Christian,

      Villeicht sollte ich mal wieder über Verschiedenen Stufen oder Arten von Minimalisten schreiben.

      Ich weiß fü mich auf jeden Fall, das ich kein 100 Teile Minimalist werden möchte und mich auch das Reisefieber nicht so gepackt hat wie einige andere Leute. Aber wer weiß schon was in 3-4 Jahren ist.

      Viele Grüße
      Michael

  13. Stefan

    Hallo Michael,

    seit ein paar Jahren habe ich nun den Minimalismus tief verankert. In dieser Zeit hat sich viel in meinem Leben getan. Mir sind meine Prioritäten klar geworden und ich habe gelernt mich von unwichtigen Dingen (sei es materielles oder Menschen) zu trennen. Das hat mir alles viel Freiheit geschenkt, welche ich jeden Tag genieße.

    Nun werde ich den nächsten Schritt gehen und mich von fast allem trennen was ich noch habe. Mein Job, meine Wohnung, meine Möbel und auch meine Familie und Freunde lasse ich hinter mir. Ab August werde ich auf Weltreise gehen. Ein langer Traum, den ich mir Dank des Minimalismus nun erfüllen kann. Ich freue mich sehr darauf und bin gespannt wie meine nächsten Jahre verlaufen werden.

    Alles Gute weiterhin.

    Liebe Grüße,
    Stefan

    • Stefan,

      Danke für deine regelmäßigen Kommentare. Ich freue mich, das du für dich auch noch einen Schritt weiter gehst und dir einen Traum erfüllst.

      Ich wünsche dir eine tolle Reise, mit vielen Einerücken, Erfahrungen und tollen Weggegefährten

      Lg
      Michael

  14. Nanne

    Hallo Michael,

    Ich freue mich sehr auf neue Artikel über das Danach! Mir geht es ebenso, ich lebe jetzt in der Zeit nach dem großen Ausmisten und zwar das Leben so wie es mir wichtig ist: Mit Familie, mit Garten, mit so wenig Sachen wie möglich, aber so viel wie nötig. Klar, mit einem Kind ist es mehr, als nur als minimalistisch orientieres Paar. Mit unserem Garten haben wir auch einen kleinen zweiten Haushalt, aber immer alles hin und herschleppen wäre blödsinnig – und wir verbringen da viel Zeit, auch bei mäßigem Wetter.
    Das Wichtigste für mich: Ich habe heute ein ganz anderes Kaufverhalten, ich brauche selten etwas sofort, sondern warte lieber bis ich mir sicher bin.
    LG Nanne (früher einfachsoleben. – Blog aber aufgegeben)

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