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RSS Feed Reader – Wie viel ist genug

Heute ist es soweit. Google hat seinen Dienst google Reader nach langer Vorankündigung eingestellt. Viele von euch werden diesen Dienst nutzen, andere ihn gar nicht kennen. Deswegen fangen wir mit einem kleinen Überblick an.

Wer gerne viele verschiedene Seiten ansurft, um sich umfassend zu informieren oder speziellen Blogs regelmäßig folgt hat immer eins der folgenden Probleme. Er muss jede Seite einzeln ansteuern und prüfen, ob es neuen Inhalt gibt. Er oder Sie muss sich Werbung, diverse Website Designs und immer neue Navigationen ansehen. Grundsätzlich bieten fast alle Seiten die Möglichkeit Inhalte über RSS abzurufen. Um den Dienst google Reader, der das Abonnieren und Sortieren dieser RSS-Feeds sehr einfach gemacht hat. Haben sich eine ganze Reihe von RSS Feed Readern gesammelt, die alle auf der Basis von Google´s Dienst gearbeitet haben.
Ich habe mir vor Kurzem ein Extrakt bei Google gezogen, sozusagen die Lesezeichen der Seiten, die in meinem Google Reader verknüpft waren, und habe mich gewundert, wie vielen Seiten sich dort angesammelt haben. Es waren über 100 Seiten. Ich kenne Menschen, die über diesen Dienst, an die 500 Websites verfolgt haben.

Ich habe erst einmal sehr viele Seiten aussortieret und komme nun auf etwa 40. Ich bin auf den Dienst Feedly umgestiegen und überlege gerade komplett aus diesem System auszusteigen. Auf der einen Seite ist es zwar praktisch nur eine einfache Übersicht der Seite zu sehen, allerdings verleitet dies auch sehr dazu, den Text einfach zu scannen. Das heißt, ich schau mir die Überschrift und den ersten Abschnitt an und dann verwerfe ich den Rest des Artikels. Aber ist das wirklich fair gegenüber den Blog Schreibern, denen ich folge? Ich weiß selbst, wie viel Arbeit und Zeit in einem Blogbeitrag steckt, und möchte daher mehr Aufmerksamkeit auf den Text lenken.

Für Blogbetreiber sehe ich auch die Möglichkeit, durch den Wegfall des Readers, wieder mehr Leser auf die ursprüngliche Seite zu lenken. Meine Favoriten sind immer noch Seiten mit wenig Drum und Dran, klare Formen, vielleicht je Artikel 1-2 Bilder und keine nervigen großen Werbebanner oder sogar Popup´s die weggeklickt werden müssen. Das ist auch der Grund, warum ich mittlerweile von vielen Onlineangeboten von Tageszeitungen genervt bin. 60% Text 40% Werbung sind wirklich kein tolles Erlebnis.

Wie konsumiert Ihr eure Lieblings Websites und Blogs, in welchen Intervallen und über welchen Dienst?

7 Kommentare

  1. Ich rufe meine Feeds über Firefox ab. Da sehe ich zwar nur die Überschriften und muss die Site extra ansteuern, aber das mag ich, immerhin kann ich mir dannschönes blogdesign anschauen. Ich hab zwar viele Blogs abonniert, aber da ja eh nicht jeder jeden Tag schreibt, bleibts übersichtlich

  2. Stefan

    RSS Feed war mir bisher ein geläufiger aber trotzdem unbekannter Begriff.
    Ich habe etwa 10 Blogs denen ich folge & auch meist jeden Tag einmal aufrufe, um nach einem neuem Eintrag zu schauen. Dein Blog gehört mit ein paar wenigen anderen zu den sehr übersichtlichen getreu der Philosophie Minimalismus. Das gefällt mir natürlich, und schätze ich auch sehr. Nebenbei benutze ich den Google Chrome mit dem auf anderen Seiten schon erstaunlich viel Werbung ausgeblendet wird, was mir auch nur recht ist.

  3. Julia

    Ich lese ca. 28 Blogs regelmäßig und habe längere Zeit den Google-Reader benutzt…sowohl am Laptop als auch auf dem Smartphone. Als ich anfing Feeds zu abonnieren, hatte ich noch Apple Mail benutzt…dazu bin ich jetzt auch wieder zurückgekommen. Ich habe die letzten zwei Monate Feedly ausprobiert, war mit der App aber nicht zufrieden. Dann habe ich mir überlegt, dass ich eigentlich zuviel Zeit mit dem Lesen von Feeds auf dem Smartphone verbringe….Durch den Verzicht auf die ständige Verfügbarkeit eines RSS-Readers mit Sync lese ich wieder etwas bewusster. Und natürlich habe ich meine Blogliste erstmal aufgeräumt 😉
    Jetzt lese ich meine Feeds nur noch, wenn ich auch die Emails abrufe. Die Funktionen von Apple Mail – was Feeds angeht – sind wunderbar minimalistisch 🙂

  4. Martin

    Ich hatte auch RSS eingerichtet und genutzt. Dann aber nur noch alles in den Favoriten abgelegt und regelmässig aufgerufen. War mir einfach lieber. Jetzt hab ich auch die Favoriten gelöscht und gehe ganz gezielt zu den paar Blogs die mich wirklich interessieren.
    Die „Gefahr“ besteht ja, dass man lange, lange, laaange Zeit surft, durch alles klickt und sich verliert und weiterklickt und suft und dabei vergisst, dass man ja eigentlich leben wollte. Real und nicht virtuell. Mein aktuelles Projekt: „Leben 1.0“. Heisst: Analog leben, in der realen Welt und vieeeeel weniger Internet.
    In diesem Sinne … tschüss für den Moment

  5. Hallo Michael,

    du schreibst: „[..]Das heißt, ich schau mir die Überschrift und den ersten Abschnitt an und dann verwerfe ich den Rest des Artikels. Aber ist das wirklich fair gegenüber den Blog Schreibern, denen ich folge? Ich weiß selbst, wie viel Arbeit und Zeit in einem Blogbeitrag steckt, und möchte daher mehr Aufmerksamkeit auf den Text lenken.“.

    Also, ich finde das genau richtig, nur die Artikel eines Blogs zu lesen, die mich interessieren. Ich schulde dem Blogger ja nichts. Seine Artikel sehe ich als sein unverbindliches Angebot, das ich annehmen kann – oder auch nicht.

    Außerdem erscheint es mir geradezu ‚anti-minimalistisch‘, mich ohne guten Grund zu zwingen, mir alle Artikel eines Blog durchzulesen, egal ob sie einen Nutzen für mich haben, oder nicht.

    Just my $0.02

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