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Was ist Deine Passion

Minimalismus lässt uns durch seine Reduziertheit wieder erkennen, wo wir eigentlich hinwollen. Viele führen ein Leben von Tag zu Tag oder von Monat zu Monat und verlieren den Bezug zu sich selbst.
Wir haben uns vielleicht einmal in der Jugend gewünscht einen Beruf auszuüben der uns voll auf begeistert. Wie wir alle wissen kommt Beruf von Berufung.Es ist egal ob wir Busfahrer, Arzt, Bauer oder Pilot werden wollten, irgendwann wurde dieser Traum relativiert. Man hat mit anderen Menschen darüber gesprochen, mit Eltern , Verwandten oder Freunden und Ablehnung erfahren. „kannst du das wirklich?“ ,“Beruf X ist doch auch etwas tolles mit Zukunft“, „davon wirst du keine Familie ernähren können“.
Ich kann nur alle Bewundern die in diesem Moment standhaft geblieben sind. Vielleicht bist du es nicht und denkst gerade darüber nach, was wäre, wenn du diesen Beruf gewählt hättest, wie sähe dein Leben jetzt aus, wärst du jetzt glücklich? Diese Gesellschaftsmuster finden wir nicht nur auf der Ebene der Berufswahl wieder. Christian Bischoff nennt das ganze in seinem Buch (Willenskraft: Warum Talent gnadenlos überschätzt wird) das Gesellschaftsspiel. Feste Regeln und Konventionen, die von uns als solche erkannt werden müssen um diese durchbrechen zu können.

Ich kann dir nur sagen, dass es nie zu spät ist, das zu tun, was du aus tiefstem Herzen und mit Überzeugung machen willst. Egal wie groß die Hürde ist, ob es ein Studium, eine Ausbildung, oder etwas anderes sein sollte, du kannst es schaffen.
Ich weiß für mich, dass ich sehr gerne mit Menschen zu tun habe. Ich mag den Dialog, den Austausch und Menschen zu helfen.

Ich sage nicht das Minimalismusmus der einzige Weg ist, um persönliche Freiheit zu erreichen und sich über seine Ziele im Klaren zu werden.Vielen reicht dafür eine Auszeit, machen sogar nur eine halbe Stunde, eine Tasse Tee und ein Blatt Papier.Wie sieht es in Deinem Leben aus? Ist dein Lebensentwurf im Einklang mit dem, was du bist und sein möchtest? Wenn nicht, kann Minimalismus dir helfen zu erkennen, wo du hin willst.

2 Kommentare

  1. Safetypince

    Hallöchen,

    ich beschäftige mich gerade auch sehr mit diesem Gedanken „was wäre wenn?“. Ich habe einen normalen Job im Büro und übe diesen nun nach meiner Ausbildung seit ca. 2 Jahren aus. Damals hieß es auch aus meinem Umfeld als es um Bewerbungen für einen Arbeitsplatz ging, bewerbe dich erst mal überall Hauptsache du hast etwas. Des Weiteren lebe ich in einem Dorf und habe keine guten Anbindungen an größere Städte, in denen ich eventeull einen anderen Job gefunden hätte, also habe ich mcih vor Allem in der Nähe umgesehen und das Fazit ist, dass ich in einem Beruf stecke, der mich nicht ausfüllt. Früher hatte ich viel mehr Zeit mit kreativen Dingen verbracht und ich mache heute wenigstens noch Musik, aber die Zeit die ich dafür aufwende ist minimal. Nach der Arbeit komme ich zu Hause an schmeiße mich auf das Sofa und versuche irgendwie mit wenig Aufwand mich zu entspannen (meistens schlafe ich auf dem Sofa ein 🙂 ). Diese Lebensweise kann und will ich nicht für den Rest meines Lebens beibehalten. Mein Konsumverhalten hat sich auch drastisch mit den Jahren verändert, ich kaufe was mir gefällt solange noch Geld auf der Bank ist ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden ob ich die Sache brauche. Ich beschäftige mich seit einigen Wochen damit einen Minimalistischen Lebensweg einzuschlagen, der mir eventuell bei Entscheidungen die meine Zukunft betreffen helfen kann. In meinem jetzigem Beruf verdiene ich nicht schlecht, aber wenn ich meine Lebensweise ändere, komme ich bestimmt auch mit viel weniger Geld aus und kann dann von mir sagen, ich mache z.B. eine neue Ausbildung und mache dann einen Job in dem man vielleicht nicht so gut verdient (im Vergleich zu meinem jetzigem Job), aber ich lebe dann hoffentlich glücklicher oder zumindest zufriedener und lebe nicht nur für die Arbeit. So erstmal genug von mir 🙂

    Hat Ihnen der Minimalistischere Lebensweg denn geholfen, bzw. wie hat sich Ihr Leben verändert?

    LG
    Safetypince

    • Was hat sich in meinem Leben durch den Minimalismus geändert. Das ist wirklich eine gute Frage. Ich würde sagen, dass ich viel innere Freiheit gewonnen habe. Durch das Aufräumen im ersten Schritt und Ausmisten ist mir viel bewusster geworden, was mir wirklich liegt und wo meine Passion steckt. Ich liebe den Austausch mit anderen Menschen, Musik, Qigong und mich weiter zu entwickeln.
      Ich habe in der Vergangenheit jedes meiner Hobbys sehr exzessiv und mit größerem, wenn nicht sogar zu großem finanziellen Aufwand betrieben. In meiner Tai Chi / Qigong Hochphase, habe ich an die 40 Sachbücher zu diesem Themenkomplex angehäuft. Es war nicht nur die Bewegungsformen, sondern auch die Philosophie, die Zeiten des Boxeraufstandes, traditionelle chinesische Medizin, auf die ich mich gestürzt habe. Dies ist aber nur ein Beispiel von vielen. Mit 18 – 25 hatte ich regelmäßig 2-3 Handy Verträge um jedes Jahr ein „tolles“ neues Model in den Händen zu halten. Durch die Musik Obsession habe ich 2.000 CDs angehäuft und Equipment von Turntables, über Mischpulte und vieles mehr besessen.
      Heute investiere ich finanziell weniger in meine Hobbys, ohne einen Verlust an Qualität oder Quantität zu spüren. Bücher lasse ich mir zum Geburtstag / Weihnachten schenken oder tausche Sie mit Freunden, die ähnliche Hobbys pflegen.
      Meine Neigung zur großen Vorratshaltung konnte ich auch ablegen, sodass ich nicht mehr einen 1/2 Jahresvorrat an Duschgel & Co in meinem Schrank habe.
      Meine Kleidung ist auf das Wesentliche reduziert und ich spüre keine Mangel an diesem Zustand.

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