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Minimalismus und entrümpeln

In den amerikanischen Minimalismus Blogs geht es immer wieder ums entrümpeln und ich kann einfach nur zustimmen, das dies ein wichtiger Prozess ist.
Ich möchte aber einmal klar stellen, dass dies nichts ist, was speziell etwas mit Minimalismus zu tun hat.
Wenn wir uns das ganze in der Praxis ansehen, kennt doch fast jeder diese eine Schublade, dieses eine Zimmer oder klassischerweise den Keller, als Ort wo man endlich mal aufräumen sollte.
Der Minimalist fängt, allerdings meist bei anderen Dingen an. Bücher, DVDs, Cds und danach an die geößeren Dinge und Schränke.
Ich selber habe die DVDs und Cds entsorgt, verschenkt, weggegeben oder verkauft. Nun geht es den Büchern an den Kragen, parallel aber dazu auch meinem Keller. Ich muss sagen, dass sich bei mir nicht so viel angehäuft hat, es beschränkt sich auf Deko Sachen (Weihnachtachen, Karneval, etc) sowie Kleidung die ich zur Zeit nicht trage, sowie alte Kartons (Orginalverpackungen) sowie einer Menge an Tupperware die ich nicht benötige.
Ich denke, dass es für jeden gut ist, sich mit dem zu beschäftigen was irgendwo liegt und nicht gebracht wird.
Andere Menschen können diese Dinge wirklich noch sehr gut gebrauchen, oder man spaart einfach den Platz, Wohnraum ist teuer und wir in Zukunft auch mit Sicherheit noch teurer werden.

Ein anderer Punkt, der bestimmt auch einmal aufgeräumt werden sollte ist der Bereich Geschirr, Porzellan. Viele von Euch haben bestimmt in Ihre erste Wohnung etwas von zu Hause mitgenommen oder gleich 1-2 Komplettausstattungen erhalten.
Bei der Generation meiner Eltern und Großeltern gibt es immer noch das Service für den Fall dass Besuch kommt, oder besondere Tage wie Weihnachten oder Feste wo alles ein bißchen mehr sein muss.
So fristet eine Menge an Porzellan das dasein in Schrönken und wird 2-3 mal im Jahr benutzt! Dafür haben wir 2-3 Regalböden belegt.
Natürlich ist mir klar, dass dieses Porzellan auch einen Wert darstellt. Sei es materiell oder vom Gefühl her. Es ist ein Erbstück oder das gute Meissen.
Ich für mich, möchte gerne Porzellan haben, was ich jeden Tag benutzen kann, falls es dann festlicher sein soll, kann man mit ein bißchen minimalistischer Deko genau den gleichen Effekt bekommen.
Es kann aber auch sein, dass einfach dieser „Wert“ Porzellan in unserer Generation verloren gegangen ist.

Wir sollten uns aber auch immer mal wieder Fragen was danach kommt. Bei Vielen Menschen hat sich so viel angehäuft dass der Prozess des groben entrümpelns oft Jahre dauern wird.

Was passiert aber nun mit dem gewonnen Platz? Ich mache mir jetzt schon gedanken darüber, wie wohl meine Buch, Vitrinen, Fernseh Kombi aussehen wird, ganz ohne Bücher. Wie werde ich den Platz nutzen? Fotos, Porzellan, Vorrat? Oder wird es daraus hinauslaufen eine kleinere Kombi zu besorgen? Wie ergeht es euch mit dem gewonnen Platz, wie kosequent setzt Ihr euch dann kleiner, sei es durch ein neues Möbelstück oder wirklich eine kleinere Fläche.
Ich bin gespannt auf eure Kommentare.

9 Kommentare

  1. ..noch bin ich nicht so weit dass ich Möbelstücke loswerden könnte, allerdings habe ich damals bei meinem Umzug auch nur das angeschafft, was ich benötige. Wenn ich etwas entrümple und z.B. ein Regalboden frei wird, dann lass ich den auch frei.
    Wenn ich allerdings so viel entrümpeln würde, dass ein ganzes Möbelstück frei wird, dann würde ich das Möbelstück auch weggeben und mir eine minimalistische Lösung einfallen lassen. Früher stand unser Fernseher auf einem Pappkarton, jetzt steht er auf einer alten Holzkiste, in der der ganze Kabelsalat versenkt ist. Irgendwie findet man doch auch immer eine Lösung und dann wirds auch gleich viel persönlicher 🙂

  2. Hallo,

    ja, was kommt danach? Mut zur Lücke, würde ich sagen. Es erstmal wirken lassen, bevor man es wieder zustellt. Das braucht vielleicht einen Moment Überwindung, aber Zweck ist doch, mehr Platz zu kriegen, oder? Ich entrümpele seit 9 Jahren. Dabei habe ich mich auch von etlichen Möbelstücken getrennt und meine Wohnfläche an sich verkleinert.

    Frohes Entrümpeln weiterhin,
    Sandra

  3. Wenn ich wirklich so wenig hätte dass ich einen Schrank leer stehen hätte, dann käme der wohl auch weg. Ich kämpfe ja auch grad mit meinem Umzug in eine kleinere Wohnung und bin gespannt ob ich alles unter bekomme obwohl ich schon heftig aussortiert habe. Allerdings sind manche der Kisten auch schon für den Flohmarkt bestimmt und kommen dann eh bald entgültig weg. Auch jetzt beim Kistenpacken sortiere ich noch immer aus und überlege zweimal ob ich etwas wirklich brauche.

  4. Ich kenne das „Problem“, oder besser die „Herausforderung“ mit den freiwerdenden Stauräumen auch. Wenn ich an dem Möbelstück hänge, was bei mir nur bei einem (ein altes Apothekerschränkchen) der Fall ist, dann wird umgeräumt.
    Der Rest wird verkauft oder verschenkt, je nach Zustand. Ich habe festgestellt, dass viele junge Menschen und Paare Kleinanzeigen durchforsten um die erste Wohnung einzurichten. Ein Regal habe ich für nen paar „Mark“ an eine Studentin abgegeben, die sich sehr drüber gefreut hat. =)
    Für Deko bin ich eigentlich weniger. Lieber mag ich freie klare Flächen. Ganze Regale nur mit Deko zu befüllen, damit man sich nicht davon trennen muss finde ich persönlich nicht so schön. Aber da hat jeder seine Präferenzen. Einem selbst muss es halt gefallen.

  5. Danke für eure Kommentare. Ich glaube, das es wirklich dann den Punkt geben wird, dass man dann auch dieses Möbelstück weggibt.
    Heute bin ich noch 16 Gläser losgeworden. Und bald geht es mit der Tupperware weiter.
    Ich freue mich wirklich sehr, dass die Leute, die meinen Blog lesen auch aktiv kommentieren. Ich sollte mir auch mehr Zeit nehmen, Artikel zu kommentieren, da ich gerade merke das es mir sehr viel bringt. Danke für Eure Zeit und eure Anstöße

  6. Saskia

    Lange bevor ich vom Minimalismus gehört habe, habe ich im Zuge meiner Therapie selbstständig meine erste eigene Wohnung komplett entrümpelt. Ich hatte bis zu meinem Auszug aus dem Elternhaus vor 2 Jahren große familiäre Probleme. Die Entscheidung auszuziehen war ein Schritt in die richtige Richtung, aber ich habe damals einen entscheidenten Fehler gemacht. Ich habe alle Gegenstände aus meinem Jungenzimmer mitgenommen. Eine Menge Zeug, an dem die Jahre danach die negativen Erinnerungen meiner Kindheit und Jugend hafteten wie Staub. Dadurch, dass ich all das Zeug immer wieder mitschleppte, wenn ich umzog, nahm ich diese auch mit und konnte einfach nicht mit ihnen abschließen. Während meiner 3-Monatigen Therapie letztes Jahr dann erkannte ich, dass ich das alles so lange nicht hinter mir lassen könnte, bis ich mich von dem ganzen Kram getrennt hätte, der mich jeden Tag daran erinnerte. Ich begann weg zu werfen und zu verschenken, und mit jedem Teil, das ich abgab, wurde mir leichter ums Herz. Statt dem Zeug nachzutrauern, war ich nachher regelrecht erleichtert, als ich endlich auch das letzte Teil los war. Außerdem hatte ich gar nicht den Wunsch, den nun vorhandenen Platz mit neue materiellen Dingen zu füllen, es war für mich im Gegenteil sogar sehr angenehm einfach weniger zu besitzen, denn in meinem Elternhaus war der Besitz das wichtigste, wichtiger als das seelische Befinden. Den nun frei geworden Platz füllte ich nun symbolisch mit Gedanken und Taten statt mit neuen Dingen, das habe ich nie bereut.

    Heute bin ich mir 100%ig sicher, dass meine Therapie ohne diese Maßnahme erfolglos gewesen wäre.

    Gruß Saskia

  7. Sanna

    Allein beim Überfliegen des Textes sind mir mindestens 10 Schreibfehler aufgefallen. Das macht leider wenig Lust mehr zu lesen. Minimalismus ist für mich auch die bewusste Nutzung meiner Zeit.

  8. Hi!

    Ich bin selbstständig mit einem Entrümpelungsservice. Daher weiß ich was es bedeutet alleine zu entrümpeln.
    Respekt dafür!!! Denn aller Anfang ist schwer.

    Wenn mann einen Container bestellt, wird es meißt teuer da man alles hinein wirft und es dann als Restmüll deklariert wird.
    Schränke, Laminat und alles was sonst noch aus Holz besteht sollte getrennt entsorgt werden.
    Im Notfall in einen 2. Container.
    Die Entsorgung von Müll bei Containern wird immer nach dem Gewicht berechnet und eine Tonne Holz ist um zwei drittel günstiger als Restmüll.
    Anziehsachen können in einen Wertstoffcontainer genau wie Papier und Glas.
    Hausflohmarkt, Ebay, momox geht auch, aber brauch leider meist sehr viel Zeit und Nerven.

    Wenn man ein Haus oder eine Wohnung leer machen muß, weil ein Angehöriger verstorben ist, so ist es meißt auch besser eine Entrümpelungfirma zu beauftragen. Da diese nicht emotional mit dem Objekt verbunden sind.

    Liebe Grüße
    Schwalenberg

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