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Der Flow der Zombies – ferngesteuerter Arbeitsweg

Jeden Morgen finde ich mich in einem Horror Film wieder. Ich sehe Menschen mit ausdruckslosen Gesichtern, die wie ferngesteuert durch die Welt laufen. Ich arbeite nicht als Assistent am Set eines Horrorfilms, ich Pendel zur Arbeit wie Millionen andere auch.
Bei vielen Menschen setzt beim Pendeln sogar das Aufzug Gen aus. Dies ist der Reflex, dass alle nach kurzer Zeit auf den Boden starren, weil sich die Blicke im innenseitig verspiegelten Aufzug zwangsläufig treffen müssen. Wenn hier noch der Trio Klassiker, du siehst, mich nicht, ich seh dich nicht, greift ist es unter Pendlern ein Zen Mantra. Ich sehe dich, lass los, sehe durch dich hindurch, erkenne dein Wesen, du bist Pendler wie ich und bist mit dem Kopf nicht da.
Den apathischen Zustand dieser Spezies Zombie Sapiens, erkennt man, wenn sie aus dem Zustand heraus gerissen werden. Die Frage, ob dies der richtige Zug sei oder welches Buch der Zombie gerade liest, dringt erst nach 5 Sekunden zu im durch und eine Antwort braucht genau so lange.
Irgendwann öffnen sich die Türen des RE am Bahnhof, Menschen strömen die Treppen herunter, als ob es etwas umsonst gibt und nur die ersten 20 etwas bekommen können. Sommerschlussverkauf ist ein Witz gegen dieses Gedränge. Kaum einer nimmt Rücksicht, jeder geht auf seiner eigenen Ideallinie zum nächsten Bestimmungsort.

Ich fühle mich da manchmal wie der Aufgeweckte zwischen den Schläfern. Ich bin im Moment, erlebe Sonnenaufgänge, schöne Bäume am Wegrand und genieße die Zeit im direkten Moment.
Fragt doch heute auf dem nach Hause jemanden nach dem Weg oder seinem Buch und lockerst damit seine Heimfahrt etwas auf!
Wie nehmt Ihr denn euch als Pendler und die anderen wahr?

Und der Bezug zum Blog? – Minimalismus heißt – bewusstes Erkennen ohne Ablenkung. Im Jetzt sein