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Café für Minimalisten

Vor einem guten Jahr habe ich mir eine Kapselkaffeemaschine zugelegt.Nachdem die Padmaschine meinen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden konnte, war das für mich der logische Schritt. Einfach zu bedienen, schnell in der Zubereitung, leicht zu reinigen, kurz gesagt, für meine Ansprüche, perfekt.

Heute komme ich zu einem ganz anderen Schluss. Ich habe das Jahr über sehr viel Kaffee getrunken. Es war auf jeden Fall zu viel. Vor der Arbeit, auf der Arbeit, nach der Arbeit, vor dem schlafen gehen, an den Wochenenden, eigentlich immer. Wie ich mir letzten Monat dann meine Ausgaben angesehen habe, viel es mir wie Schuppen von den Augen.Diese Kapseln sind verdammt teuer. Mit rund 40 Cent pro Kapsel, d.h. 80 Cent für eine normale Tasse Café sind ist diese Variante fast so teuer wieder billigste Café to go. Außerdem sind diese Kapseln eine wirkliche Belastung für die Umwelt. Nach dieser Erkenntnis habe ich angefangen, mich im Netz nach alternativen umzusehen.

Gelandet bin ich beim klassischen Espresso Kocher, wie er heute noch in gut 90% der italienischen Haushalte steht. Man braucht nur Wasser, gemahlenen Espresso Kaffee und eine Herdplatte. Wenn das Wasser kocht, steigt der Wasserdampf durch das Kaffeemehl nach oben und sammelt sich in der Kanne. Weil dieser Vorgang auch ein paar Minuten dauert, ist hier auch so etwas wie ein Ritual nötig. Ich kannte es nur vom Tee kochen aber nicht vom Café. Preislich ist das Ganze eine wirklich Alternative. Die Kosten für den Café haben sich mindestens gedrittelt.Außerdem kostete die Anschaffung der Kanne nur ein sechstel der Kapselmaschine.

Hattet Ihr dieses Jahr ähnliche aha Effekte? Und was habt ihr für euch geändert? Sei es bei den Ausgaben oder beim bewussten Konsumieren?Ich bin gespannt auf eure Kommentare.

Nachtrag:

Sowohl eine Kapselmaschine und eine Espressokanne eignen sich nicht für große Mengen an Kaffee. Wenn viel Besuch ansteht, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis jeder mit der ersten Tasse Kaffee versorgt ist. Da ist der gute alte Porzellanfilter wirklich eine gute Alternative. Nach 1934 wurden die ersten Porzellanfilter hergestellt, davor gab es Blech, Aluminium und Emaille Ausführungen. Das Prinzip mit einem Filter den Kaffeesatz zu trennen wurde 1908 von Melitta Bentz erfunden, sie entwickelte ein Filterpapier auf der Basis von Löschpapier.

Danke an @HNG23 (Twitter) und Ferun (Kommentare) für die Ergänzungen

11 Kommentare

  1. Ferun Namid

    Da ich kein Kaffeetrinker bin besitze ich keine Maschine. Aber ich seh das ja immer bei anderen. Meine Schwester aber brüht den immer immer direkt mit so einem Filteraufsatz auf. Das ist auch eher minimalistisch und der normale Filter mit Kaffee ist immerhin kompostierbar. Ich versuche meinen Beutelteevorrat weg zu bekommen. Leider bekomme ich den oft geschenkt. Ich bevorzuge losen Tee. Außerem überleg ich mir die Anschaffung für größere und kleinere Küchengeräte. In unserem Haus gibt es drei Haushalte und 2 davon haben alles mögliche. Wenn ich also etwas nur 1-2 mal im jahr brauche, leihe ich es mir.

  2. Also ich bin Kaffeesüchtig 😉 Ich könnte aufhören wenn ich will, aber ich will nicht ….
    Ich habe eine Padmaschine für den schnellen Schuss zwischendurch. Für wirklich guten Kaffee gibt es für mich jedoch nur eins. In ruhe mit Achtsamkeit meine (oben beschriebene) Espressomaschine befüllen und schon die Zeit genießen bis er fertig ist. Der einzigartige Duft und auch die Geräusche die sie beim Kochen macht sind der erste Genus. Es geht nichts über selbstgemachten Espresso und die Zeit die ich ihm widme.

  3. Bei uns waren es die JoghurtBecher. Es gibt Phasen, da ist unser familiärer JoghurtKonsum gigantisch. In der Regel auch nur NaturJoghurt. Aber der dadurch entstehende PlastikMüll… Und die Kosten… Nur, weil es genau 150 abgepackte Gramm sind. *Kopfschüttel*
    Einen JoghurtMaker haben wir uns dennoch bislang nicht besorgt. Das liegt daran, dass wir uns, seitdem wir mal angefangen haben auch in der Küche zu reduzieren, versuchen zurückzuhalten… Ich bin so froh den IceCrusher, die zwei FondueSets, das Tafelbesteck und die Hälfte des „Service für den Tag, an dem die Königin kommt“, losgeworden zu sein. Ob sich ein JoghurtMaker tatsächlich lohnt, wird in den kommenden Monaten getestet.
    Denn zum Glück gibt es immer jemanden, der sowas hat. Oder einen DörrAutomat. Oder was weiß ich für KüchenGeräte …

  4. Es ist immer wieder interessant wie viele Sichtweisen es beim Minimalismus gibt. Wir haben das Kapsel-System seit 1991 (!) und erfreuen uns jeden Tag daran. Unsere Erfahrung ist: Der Kaffee schmeckt immer gleich gut. Ich selbst habe das Gefühl: Der schmeckt heute noch genauso gut wie 1991.
    Natürlich haben wir uns auch schon Gedanken wegen des kg-Preises gemacht. Aber für uns ist dieses System eben das beste. Für uns ist Minimalismus eben auch:Weniger und seltener, aber möglichts das Beste. Der eine hat fünf Uhren, der ander nur eine und das ist dann vielleicht eine Breitling, eine Rolex o.ä.. So wie Stefan das angeht, kann ich auch gut nachvollziehen. Eben wieder eine andere Herangehensweise.
    Ein Motto von uns ist z.Bsp.: „Das teuerste Essen ist das, das nicht schmeckt!“ Eine Currywurst für 3,00 Euro, die nicht schmeckt ist teuer und ärgerlich. Ein feines Essen im gehobenen Restaurant für 26 Euro ist ein Erlebnis. Meine Frau und ich gehen nicht mehr so oft essen, aber gerne in die gehobene Gastronomie.
    So kann jeder „seinen“ Minimalismus gestalten. Minimalismus ist klasse!

  5. Den Nespresso-Rant kennt Ihr alle? 😉
    http://futterblog.weberphilipp.de/mull-hat-einen-namen-nespresso/

    Guten Kaffee trinke ich im (guten) Cafe. Für zuhause nutze ich schon immer so ein italienisches Edelstahl-Auf-Dem-Herd-Dings wie Du, funktionier auf dem Gasherd super. Allerdings kaufe ich recht guten Kaffee für das Gerät – wir haben hier inzwischen auch einige Läden, die selber rösten. Ich trinke aber Kaffee nur, wenn ich die Muse dazu habe, für den schnellen Koffeinkick gibt es Tee. Ostfiesenmischung, lose. Die donnert gut rein und ist schnell gemacht.

  6. Anette

    Hallöchen,

    mein Freund besitzt eine Senseo in der er immer Pads benutzt. Ich nicht. Zumindest gefallen mir die Padsorten nicht. Ich trinke so Cappucinopulver angerührt. Selbst habe ich mir dazu einen Milchaufschäumer gegönnt. Aber da weiss ich den benutze ich auch.

    Eine Freundin von mir hat den Caffissimo von Tchibo. Zu Anfang, sie hatte das Gerät mit einem Abo gehabt, wo jeden Monat so und so viel Kapseln von jeder Sorte zu ihr heimgeschickt wurden. Sie stieg auf Filterkaffee um bis sie entdeckt hat, das man die Caffissimo Kapseln auseinandernehmen kann. Seitdem nutzt sie ihren Kaffeepulver und füllt die gebrauchten Kapseln damit. So spart sie sich die Anschaffung neuer Kapseln, zahlt viel weniger. Macht halt etwas arbeit und sauerei, dafür lohnt sich aber Caffissimo wieder. Vielleicht für dich ja eine alternative, falls du so eine maschine hast bzw. eine ähnliche wo die Kapseln sich auch von hand füllen lassen.

  7. Tanja Heller

    Ich liebe Senseo. Den oben beschriebenen Kaffee mag ich nicht. Zu bitter. Genau wie Kapsel-Kaffee auch. Viele steigen wieder um zu der Variante oben. Hab ich schon öfter gelesen. Vorteil der Pads: Die Spüle ist nicht verdreckt mit Kaffeesatz.

  8. S.B.

    Hallo!

    Ich bin auch keine regelmäßige Kaffeetrinkerin und wenn, dann reicht mir auch ein klassischer schwarzer. Deswegen habe ich auch keine Maschine, sondern eine Packung löslichen Kaffee (falls ein Gast oder ich mal Kaffee wollen).
    Ansonsten würde ich auch den Filteraufsatz in Erwägung ziehen oder eine Pressstempelkanne („French Press“) testen. Habe gelesen, dass die ganz gut sein sollen und sie verbrauchen auch keinen Strom.

  9. Frank

    Hey.
    Mir geht es im Moment ähnlich. Nachdem ich Trennungsbedingt im letzten Jahr wieder Single wurde, hab ich mir für Einfachheit und Genuß eine Kapselmaschine zugelegt.
    Dann stellte ich fest, was mich der Kaffee im Jahr kostet und was ich an Müll produziere und an Spezial-Entkalker zahle…
    Ich trinke nur am Wochenend daheim Kaffee – unter der Woche in der Arbeit.
    Nun schwanke ich zwischen French Press und so einem Kocher für den Herd.
    Für die French Press spricht, daß nur ein Wasserkocher benötigt wird – dagegen, daß man grobkörnigen Kaffee nehmen sollte – Verfechter raten zu einer eig. teuren Kaffeemühle (noch ein Teil mehr )
    Für den Espressokocher spricht, daß ich überall Kaffee krieg (geht jeder?) dagegen der Strombedarf des Herds. Putzen des Kochers ist wohl auch aktik…
    Wie sind Deine Langzeiterfahrungen.
    LG
    Frank

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