In immer kürzeren Abständen wird Speicherplatz billiger. Egal ob es sich dabei um USB Sticke, Festplatten oder Onlinespeicher wie Dropbox oder Google Drive handelt. Der Preis für Speicherplatz kennt nur eine Richtung: nach unten. Meine erste Festplatte hatte rund 800 MB Speicherplatz. Damals habe ich noch geglaubt, dass man einen CD Rohling mit Daten kaum voll bekommen kann. Heute habe ich auf der Arbeit einen USB Stick mit gut 50 GB an Daten mit Software, Images und verschiedenen Linux Distributionen.
Wenn ich mir die Daten auf meiner Festplatte genauer ansehe, dann sind es aber immer wieder die üblichen Verdächtigen, die die größten Teil des Speichers beanspruchen. Fotos, Videos, Audiodateien und Musik. Für mich, wirft das immer die Frage auf. Brauche ich das alles?
Es geht los mit den Fotos. Seitdem ich digital fotografiere sind die Dateigößen pro Bild von einem halben MB auf 2-4 MB gestiegen. Ich mache zurzeit meinen Fotos ausschließlich mit dem Smartphone. Bei Bildern einer digitalen Spiegelreflex im RAW Format reden wir locker über das 10 -fache.
Ich möchte ganz bewusst alle diejenigen ein Stück weit ausklammern die Daten beruflich nutzen. Dort kann es sinnvoll sein viel Rohmaterial zu bewahren und es fällt für ein Projekt im Video Bereich auch schnell eine große Datenmenge an. Aber wenn ich wieder zu uns „normalen“ Usern komme, frage ich mich immer wieder, wer sich 300 Bilder von einem Urlaub wirklich ansieht. Zurück zur Analogen Zeit, denke ich an Diaprojektor, Leinwand und stundenlange Vorträge, mit über 30 kennt man so etwas noch aus Kindertagen.
Ich bin daher dazu übergegangen radikaler auszusortieren. Die Menge der Fotos die ich behalte sind maximal 15% von dem, was ich gemacht habe. Ich habe lieber 40 schöne Fotos aus einem Urlaub, die besondere Momente, Sehenswürdigkeiten und Stimmungen einfangen, als 400 Fotos die wenig aussagen.
Bei der Musik ist es ähnlich. Früher habe ich Internet Radiosender mitgeschnitten und es haben sich Unmengen von Daten angehäuft, es waren bestimmt 1 TB an MP3s die sich gesammelt haben. Ich hätte glaube ich 3 Jahre lang jeden Tag ein anderes Lied hören können, ohne etwas doppelt zu hören. Der viele Speicherplatz und die kostengünstige bis kostenlose Verfügbarkeit verführen sehr, in eine Art von Sammelleidenschaft zu verfallen.Ich habe mich vor gut einem Jahr von meiner Digitalen Musiksammlung getrennt. Ich nutze zur Zeit Spotify oder wenn ich etwas kaufe, dann über Beatport.Auch von dem Rohmaterial, was für eine Folge des Minimalismus Podcast anfällt trenne ich mich recht schnell. Die fertige Folge reicht am Ende vollkommen.
Filme, Videos haben bei mir noch nie eine große Rolle gespielt. Seitdem ich mir Filme über das Netz gegen eine kleine Gebühr ausleihe, ist meine DVD Sammlung auf unter 10 DVDs geschrumpft.Alles an Daten, was ich besitze, inklusive Backups der Blogs sind rund 60 GB.Auch wenn Speicherplatz immer billiger geworden ist, fallen doch immer wieder kosten an. Für die Backup Festplatte, den Cloud-Dienst, ein Upgrade des vorhandenen Speicherplatzes. Je mehr Geräte zusätzlich angeschlossen werden, desto größer ist auch der Stromverbrauch. Normale Festplatten haben auch nur eine mittlere Lebensdauer von 2-3 Jahren.
Meine Tipps sind:
- Hortest du noch oder benutzt du die Daten auch? Mehr ist nicht automatisch besser
- Soziale Netzwerke für Schnappschüsse nutzen: Es gibt ja immer wieder Abende mit Freunden, den man festhalten möchte, ob ich diesen noch in 20 Jahren sehen will, ist fraglich, daher Teile ich dann lieber mal einen Moment in einem sozialen Netzwerk mit einem eingeschränkten Nutzerkreis als mir meine Festplatte mit Fotos von Essen und Co vollzumüllen.
- Weniger ist mehr 20 großartige Fotos zeigen mehr als ein Fotobuch mit 150 langweiligen Bildern
- Hör mal wieder Radio oder abonniere einen Podcast und entdecke neue Musik. Eine viel bessere Möglichkeit ist es, mit Freunden gemeinsam Musik zu hören. Wenn die Generation meiner Eltern noch Plattenstapel durch die Gegend tragen musste, reicht heute schon das Smartphone oder der MP3 Player
- Frag dich genau, wie wichtig ist mir dieses Foto, dieser Film oder dieser Song, kann ich ohne ihn leben? Hat er eine große Bedeutung für mich? Würde ich mir dieses Foto in einen Rahmen stellen oder ein Poster davon anfertigen?
- Den Überblick behalten: Viele Sammeln Ihre Daten an 10 verschiedenen Orten. Auf Speichersticks, in der Handy Fotogallerie, auf einem USB Stick, einer Platte oder ein paar DVDs. Mir hat es sehr geholfen das ganze zu zentralisieren. Nur noch Laptop + ein online Backup, so sieht meine Lösung aus. Das spart Zeit, Geld und Nerven.