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Ziele richtig setzen

Ich weiß, dafür ist es etwas spät, aber ich möchte euch allen noch ein frohes neues Jahr wünschen. Ich hoffe, ihr habt Weihnachten und Silvester gut überstanden und noch nicht alle Vorsätze für das neue Jahr über den Haufen geworfen.

Mit den Vorsätzen ist es so eine Sache. Sie werden schnell gefasst, motiviert angegangen und dann halbherzig fallen gelassen. Ich weiß,  wovon ich spreche. Eigentlich wollte ich einen Artikel in der Woche schreiben, doch die letzten gut 12 Wochen waren es nur drei. Außerdem kenne ich das Scheitern bei gesunder Ernährung, regelmäßigem Training und ein paar anderen Dingen ziemlich gut. Früher dachte ich immer, dass ich sehr gut im Planen bin, aber ich habe mich getäuscht. Ich habe den Alltags-Faktor nicht berücksichtigt, zu wenige Puffer gelassen und die Ziele zu ambitioniert festgelegt.

Es ist immer ein unangenehmes Gefühl, seine Ziele nicht erreicht zu haben. Aber damit fängt der ganze Horror ja erst an. Meistens erzählen wir Mitmenschen, Freunden, Kollegen, Verwandten und Menschen, die uns etwas bedeuten davon. Auch all diese Menschen haben wir enttäuscht.

Außerdem macht sich das Gefühl breit, Kredit verspielt zu haben. So ein bisschen wie bei Peter und der Wolf. Wenn wir uns ein neues Ziel setzen, werden wir belächelt und nicht mehr ernst genommen. Manchmal sind es kleine spitze Bemerkungen, die vielleicht lustig gemeint sind, aber uns am meisten wehtun. Man verliert nicht nur die Achtung der anderen, sonder vor allem, auch die, vor sich selber.

Was ich gelernt habe daraus ist:

  1. Einfach anfangen: Die beste Vorbereitung bringt nichts, wenn man nicht ins Handeln kommt. Ich habe ein enormes Wissen auf vielen Gebieten, was mir aber nichts nützt, wenn ich es in der Praxis nicht umsetzen kann. Wie wir alle wissen, gibt es kein Morgen und kein Gestern, sonder nur Jetzt. Also Fang jetzt an und zieh es durch! Man kann seinen Weg auch unterwegs noch anpassen
  2. realistische Ziele setzen: Die meisten von uns sind stark in ihrem Job, Familienleben und sozialen Umfeld eingespannt. Um so wichtiger ist es, realistisch zu planen. Wenn nur 2-3 Trainingstage die Woche gehen, dann plant auch nur diese. Oder noch besser, startet mit einem und erhöht nach 2-3 Wochen.
  3. Zwischenziele festlegen und feiern: Wenn das finale Ziel, so weit weg liegt, dass man es kaum sehen kann ist es wichtig, sich Zwischenziele zu setzen. So kann man unterwegs den Kurs korrigieren und sich über erreichte Meilensteine freuen. Man sieht den Fortschritt und bleibt dabei
  4. Rückschläge einplanen: Der perfekte Plan wird scheitern, wenn wir glauben, dass es immer so weiter geht. Es kann etwas Unerwartetes passieren, was unsere gesamte Aufmerksamkeit fordert. Das kann von einem wichtigen Termin, über Krankheit oder im schlimmsten Fall einem Schicksalsschlag alles mögliche sein. Merkt euch das Zitat von Samuel Beckett: Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better.
  5. Über den Tellerrand schauen: Hilfe in schwierigen Phasen kommt manchmal ganz leise daher. Es kann ein gutes Gespräch sein. Die richtige Musik zur richtigen Zeit oder ein Brief an dich selbst, den du voller Motivation geschrieben hast.

Ich wünsche dir, dass du deine Ziele erreichst. Wir lesen uns jetzt wieder regelmäßiger! Ich würde mich freuen, wenn du deine Erfahrungen darüber, wie du es geschafft hast, mit uns teilst.

 

7 Kommentare

  1. Tanja Joost

    Das kenne ich gut. Ich habe mir in jedem Jahr vorgenommen Diät zu halten. Aber erst jetzt wo mein Körper streikte und ich zu einer Umstellung der Ernährung kommen musste klappt es endlich. In 8 Wochen 14.5 kg. Eine ganze Kleidergröße weniger. Und trotzdem bin ich jetzt nicht in Kaufrausch geraten um mir neue Sachen zu holen. Ich ha be jetzt eine gut sitzende neue Jeans und eine Leggings geholt. Wer weiß wieviel ich noch abnehme. Und das macht mich auch ein bisschen stolz.

  2. Eugenia

    Mein Ziel ist, dass ich mir selbst keine Ziele mehr setze.
    Ich probiere Dinge aus.
    Ich mach Pause von etwas…

    Ziele machen mir zu viel Druck und füttern nur unnötig das erfolgsgeile Ego.

    Ich hab beschlossen nicht mehr erfolgreich, sondern glücklich zu sein.

    Liebe Grüße
    Eugenia

  3. Ich bin oft sehr beeindruckt, wenn ich von all den Zielen, Plänen, Morgen- oder Abendroutinen, Challenges etc. lese. Mir gelingt so etwas in der Regel überhaupt nicht. Ich finde es ebf. sehr praktikabel, klein anzufangen: Kleine Schritte, kleine Hürden. Ich bekomme es z.B. mit Sport überhaupt nicht hin, also baue ich einfach Bewegung in den Alltag ein: Das ist der Weg zur Arbeit oder der Umstand, dass ich ein übertragbares ÖPNV-Ticket, welches ich mir mit einer 2. Person teile. D.h., es steht mir nicht immer zur Verfügung und so gehe ich eben von A nach B.
    Und Scheitern kann ja so praktisch und sinnvoll sein: Ich schaue dann immer, was da gerade eigentlich los ist – mit meinen Lebensumständen oder mit mir selbst: zuwenig Ruhephasen, übermotiviert, irgendein Stress, Frust? Wenn schon irgendwas Mist ist, kann ich das ja einfach auch mal nutzen zum genauen Beobachten, was da jeweils gerade los ist.

    Und Michael, mal ganz nebenbei: Mich überzeugt so ein Beitrag, wie du ihn schreibst, dann unter’m Strich doch erheblich mehr, als (zugegeben jetzt etwasvereinfacht gesagt:) irgendwelche Super-easy-Erfolgsmeldungen. Denn das, was du schreibst, ist authentisch und die eigentliche Herausforderung besteht ja darin, trotz allem, was vielleicht gerade mal nicht so gut läuft, weiter zu machen und dran zu bleiben.

  4. mit mp 3 player gehe ich jetzt jeden tag einmal raus. unterwegs macht es mir sogar spass. wenn es regnet, stell ich mich unter und betrachte den himmel. ich hab nur 2 strategien: einmal am tag mache ich was für mein ziel. hab ich keine lust, mache ich es ohne. sport mache ich nicht. aber einmal am tag blumen beobachten und menschen sehen und kurz quatschen auf der strasse. und musik hören. vielleicht machst du ziele für dein ideales ich. unser ich ist aber meistens träge. ich schaffe es, mir eine avocado zu kaufen aber nicht gesund zu kochen. einen leckereren brotaufstrich gibt es für mich gar nicht. die kleinen sachen sind ganz einfach umsetzbar. vielleicht sind deine ziele zu hoch. oder zu viel auf einmal. lg tanja

  5. Sara

    Hallo Michael,

    ich lese deinen Blog sehr gerne und regelmäßig und auch euer Fitnessprojekt habe ich mit großem Interesse verfolgt. Da ich selbst ausgebildete Fitnesstrainerin bin und gleichzeitig ein großes Faultier (ja, das geht zusammen ;-)), kann ich eure Fortschritte einerseits „professionell“ beurteilen, andererseits verstehe ich auch die diversen Hemm- und Hindernisse, die diesen entgegenstehen.

    Zwei Dinge habe ich beim Hören der (mittlerweile über 20?) Podcasts immer wieder gedacht:

    1. Wenn ihr die Zeit, die ihr in die Erstellung der Homepage, das Aufnehmen der Podcasts, das Befüllen von Instagram etc. stattdessen ganz simpel ins Training gesteckt hättet, wärt ihr vielleicht schon viel weiter. Weniger „Drumherum“ – mehr Machen!

    2. All die technischen Gadgets, Schrittzähler etc. sind am Ende nur Spielerei und lenken vom eigentlichen Training ab. Ich habe da immer so ein Bild vor Augen von einem Läufer, der top ausgestattet mit Funktionskleidung, -socken, -schuhen, -stirnband ;-), Pulsuhr, Schrittzähler, etc. ganz stolz 1x im Monat durch den Park läuft und sich dabei super sportlich FÜHLT, es aber nicht ist. Auch hier: Weniger „Drumherum“ – mehr Machen!

    Ich drücke euch feste die Daumen, dass ihr in Zukunft weiterkommt mit eurem Projekt.

    Liebe Grüße
    Sara

    • Hey Sara, du hast damit vollkommen recht. Es bringt nichts, wenn man nur darüber redet. Die Aufgabe des Podcasts ist auch eigentlich eher das motivieren und der regelmäßige Austausch. Obwohl Daniel und ich dort eigentlich sehr unterschiedliche Wege gehen.
      Ich werde noch mal einiges alleine ausprobieren und schauen, dass ich nun endlich dabei bleibe und 2017 mein Jahr wird.
      Bei mir ist jetzt auch die Entscheidung gefallen Sport / Ernährung als Nr. 1 für dieses Jahr zu setzen. Alles andere ist nicht Sinnvoll.

      Danke für deinen tollen Kommentar

      Liebe Grüße
      Michael

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