Archiv des Monats “August 2015

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Gast im Zeitgenossen Podcast

Vor einiger Zeit hat mich Eugenia für den Zeitgenossen Podcast angefragt. Wir haben telefoniert und uns auf Minimalismus Stammtisch in Essen getroffen und direkt gut verstanden. Die zweite Hälfte des Podcasts ist Branko, der einen Co-Working Space betreibt und mit dem Podstock ein Barcamp für den  Austausch von Podcastern geschaffen hat.
Letzte Woche Samstag war es dann so weit. Nach einer Redationssitzung mit interessantem Offtopic ging es in die Vollen. Wir haben über Hamsterräder, Entspannungsmethoden, Ernährung, Gewohnheitsänderungen und natürlich über Minimalismus gesprochen.

Eugenia bewegt sich schon seit einiger Zeit im Bereich Minimalismus und hat den Stammtisch in Bielefeld gegründet. Wir treffen uns in gut 2 Wochen das erste mal. => Hier findet ihr den genauen Termin.

Hört doch mal in die aktuelle Ausgabe mit mir rein und hinterlasst feedback, hier, beim Zeitgenossen Podcast oder in den sozialen Netzwerken.
Es gibt auch viele spannende andere Folgen zu entdecken. Michael Ende´s Momo und das Hauptwerk von Hartmut Rosa wurden besprochen, außerdem gibt es bald auch eine Besprechung von Niko Paechs Buch über die Post Wachstums Ökonomie.

Viel Spaß beim hören! Und vielleicht sehen wir uns ja in 2 Wochen in Bielefeld oder in 3 Wochen in Köln beim Stammtisch.

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4 Jahre Minimalismus leben

Heute gibt es einen Grund zu feiern.

Minimalismus Leben wird 4 Jahre alt. Was mal als Kanal dafür gedacht war meine Gedanken und meinen Weg zu einem minimalistischen Leben zu dokumentieren ist so viel mehr geworden.

Ich habe in den letzten Jahren echte Freundschaften und sogar eine Beziehung dadurch gewonnen. Ich war in der glücklichen Lage, auch gepusht durch die Berichterstattungen in verschieden Medien, meine Version von Minimalismus, zu präsentieren und dadurch viele Menschen zu inspirieren. Es bewegt mich immer noch sehr, wenn mir jemand schreibt, dass meine Artikel geholfen haben, sein leben in eine positive Richtung zu verändern oder den letzten Anstoß zu einer Veränderung gegeben haben.

Ihr dürft gespannt sein, wie es im nächsten Jahr weiter geht.

In den letzten 4 Jahren sind 320 Beiträge online gegangen. Ich habe 2700 Facebook Fans gewonnen, 400 Leute folgen mir bei Twitter, 200 bei Instagram und außerdem haben noch  220 Menschen meinen Newsletter abonniert. Mir gefällt besonders der direkte Austausch in den Kommentaren, bei den Stammtischen und beim jährlichen Treffen. Außerdem freut es mich sehr, dass die Bloglandschaft um das Thema deutlich bunter geworden ist. Es ist Platz für jede Ausprägung von Minimalismus vorhanden und ich kann die Blogs kaum noch zählen, ich folge aktuell ca 50 deutschsprachigen Blogs im Bereich Minimalismus.

In der nächsten Zeit erwartet Euch eine kleine Artikelserie über Nachhaltigkeit. Außerdem wird es auch ein paar Einblicke darin geben, wie ich es schaffe Gewicht zu verlieren und was ich nach 5 Jahren Beschäftigung mit Minimalismus noch in meinem Haushalt minimalisieren kann.

Danke das du ein Teil dieser Bewegung bist, dich mit dem Thema auseinander setzt und etwas bewegst.

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Nachlese Minimalismus Stammtisch Köln

Gestern gab es nach langer Zeit wieder einen Minimalismus Stammtisch in Köln. Wir haben uns im Café Kleks getroffen. Ich war ein bisschen nervös, ob wir wirklich 15 Leute zusammenbekommen. Über Facebook hatten sich 17 angemeldet, via Stammtisch 3 und über meinen Blog auch noch mal ein paar. Insgesamt waren wir 22 Leute und hatten somit fast das halbe Café für uns. Für unser Leibliches wohl war wunderbar gesorgt mit teilweise veganem Kuchen, tollen Kaffee Variationen, Chai und Ingwer Tee  und anderen Leckereien. Unsere nette Bedienung war vom Thema auch sehr angetan.
In meinen Gesprächen ging es oft darum, wie man zu dem Thema Minimalismus gekommen ist, und wie man das eigentlich definiert. Es ging um Food Sharing, Bambus Zahnbürsten, den Film MyStuff, das Aussortieren der eigenen Wohnung, Architektur, Achtsamkeit und so vieles mehr. Es ist unglaublich toll sich darüber auszutauschen und  gegenseitig Tipps zu geben oder indirekt Anregungen zu bekommen. Man fühlt sich in der Gruppe angenommen, ein Stück weit zu Hause und verstanden. Von beginn an, haben sich alle gut unterhalten und direkt Anschluss gefunden. Wir brauchten keine Vorstellungsrunde, um ins Gespräch zu kommen.

Auf einmal war es schon Viertel nach 6. Die Zeit verging einfach wieder wie im Fluge. Im Café Kleks hat der Minimalismus Stammtisch Köln auf jeden Fall seine neue Heimat gefunden. Am Dienstag wird der neue Termin für in ca 4 Wochen festgemacht.

Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit Euch allen und auf tolle Gespräche, auch mit all denjenigen, mit denen ich gestern noch nicht gesprochen habe.

Link: Café Kleks

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Ist Minimalismus ungemütlich?

Ich habe immer mal wieder gehört, dass meine Wohnung an der Grenze dazu ist, ungemütlich zu sein. Ich kann mich dieser Meinung ganz und gar nicht anschließen. Natürlich sind in den letzten 4 Jahren viele Gegenstände aus meinem Besitz verschwunden und auch einige Möbelstücke, allerdings macht das meine Wohnung aufgeräumter, größer und klarer.

Viele Menschen erzählen mir auf Stammtischen, dass sie sich dem Minimalismus zugehörig fühlen, man das aber der Wohnung nicht wirklich ansieht.

Man kann ja auf verschiedenen Ebenen mit Minimalismus anfangen. Ich würde sagen, dass über 90 % mit dem Ausmisten von Dingen anfangen. Der Rest kommt von der mentalen Seite über Achtsamkeit und Meditation zum Minimalismus.  Irgendwann ist allerdings der Punkt erreicht, wo es auch daran geht in der Wohnung Möbelstücke auszusortieren. Wenn ich jetzt CD Regal schreibe, ist das fast schon ein Running GAG. Aber es gibt andere Dinge die man infrage stellen kann. Den Schreibtisch, einen Tisch im Wohnzimmer oder ein Regal, was kaum noch gefüllt ist, außer mit ein paar Platzhaltern. Ein Kleiderschrank, der nur noch halb voll ist.

Es gibt an dieser Stelle einfach kein Patentrezept. Aber ich merke für mich immer wieder, dass ich reduzierte Räume mit wenig Dingen sehr gerne mag. Egal ob das die Lobby eines Hotels ist, der Verkaufsraum in einem Museum oder einige Beispiele, die ich auf meinem Pinterest Account poste.

Viele Wohnungseinrichtungen sind zusammengewürfelt und passen thematisch nicht zusammen. Der Farbmix ist zu divers und es beißt sich hier und da auch schon einmal etwas. Das ist für den ein oder anderen gemütlich und für andere wieder nicht. Wenn man seinen Besitz reduziert, kann man sich dem Thema Wohnraumgestaltung noch einmal neu widmen.

Wer nur  2 Stühle besitzt, kann sich die 2 perfekten Stühle kaufen, die seinen Design Qualitäts- und Nachhaltigkeitsansprüchen voll entsprechen. Ich bin ganz ehrlich. Ich bin anfällig für gutes Design, unabhängig vom Preis.

Ein Beispiel dafür, dass gutes funktionales und schönes Design nicht teuer sein muss, wenn man bereit ist Eigenleistung hineinzustecken, ist die DIY Couch von Nic von Minimal ist muss.

Wie sieht es bei euch zu Hause aus? Funktional? Designer Bude? Ikea? ein Mix aus allem? Ich freu mich auf eure Kommentare und Meinungen

 

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auf Umwegen ans Ziel

Manchmal merkt man schon zum Beginn einer Reise, dass man in die falsche Richtung unterwegs ist. Man hat eine bestimmte Vorahnung, möchte sich aber nicht mit dieser auseinandersetzen sondern fährt weiter in die falsche Richtung, bis man selbst den nötigen Abstand gewinnen kann, um seine Entscheidung zu überdenken.

Mir ging es die letzten Wochen auch so. Ich habe eine Reihe neuer Projekte gestartet, die in neuen Blogs enden sollten. Ich habe mir Logos designen lassen, mir Domains gesichert, erste Brainstormings gemacht um dann festzustellen, dass ich gar keine Zeit dafür haben werde, mich diesen Projekten mit der nötigen Zeit und Disziplin zu widmen. Ich wollte übers Abnehmen schreiben, darüber, wie man einen Blog aufzieht und eine kleine Seite mit ein paar leckeren Cocktailrezepten anlegen (mein kleines eigenes Rezeptbuch). Doch heute kann ich sagen. Nein, das werde ich nicht tun.

Vielleicht hat es auch etwas mit dem Tod meines Vaters zu tun, den ich bis jetzt immer noch nicht begreife. Ich bin immer noch in der Phase des nicht wahr haben Wollens. Ich muss mich dieser Situation in nächster Zeit intensiver stellen. Ich glaube ich bin davor weggelaufen und wieder in mein altes Muster, des ständig beschäftigt Seins geflüchtet. Zuletzt habe ich beim Ausparken erneut die rechte Wand im Parkhaus gestreift. Ein Schaden, der mich jeden Tag daran erinnert, wozu Unkonzentriertheit führen kann.

Minimalismus hat mir mal wieder die richtige Richtung gezeigt. Weniger ist mehr.

Was ich daraus gelernt habe, ist, dass viele Entscheidungen bei mir aus dem Bauch heraus gefällt werden. Keiner dieser Ideen war grundsätzlich schlecht und ich hätte viel Herzblut in diese Projekte gesteckt (ganz abgesehen von den finanziellen Mitteln). Ich war aber etwas naiv zu glauben, dass es mit minimalem Zeitaufwand funktionieren könnte.

Wichtig finde ich, dass man an diesem Punkt, nach einer solchen Erkenntnis nicht zu hart mit sich ins Gericht geht. Viele Menschen müssen einfach ihre eigenen Erfahrungen machen, um an ihnen zu wachsen. Was sich als Umweg herausgestellt hat, war aber vielleicht genau der Weg, den ich gehen musste um wieder konzentrierter die Dinge anzugehen, die wirklich wichtig sind.

Ich sehe den Blog, den Podcast und die Treffen und Stammtische als Möglichkeit euch ein Stück weit aus meinem Leben zu erzählen und auch etwas von euch zu erfahren. Gemeinsam wachsen wir so,  Schritt für Schritt hin zu einem glücklicheren, stressfreieren, selbstbestimmten und reduziertem Leben.