Archiv des Monats “Dezember 2012

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Mobiles Datennetzwerk a.D.

Seit gut 15 Jahren besitze ich ein Handy. Für das Erste habe ich gearbeitet und gespart. Es war ein Nokia und hat damals 570 Mark gekostet. Die größten Features waren das Spiel Snake und ein sauberes Menü, was klar strukturiert war. Ein paar schöne Klingeltöne und dann war die Welt in Ordnung. Seit der Zeit habe ich oft mein Handy gewechselt. Ich konnte mich nie dem Rhytmuss der Mobilfunkbetreiber anpassen, bei denen man für wenig Geld nach 2 Jahren ein neues Handy bekommt. Die Spitze des Eisberges waren 3 gleichzeitige Verträge. Diese Zeit ist seit 2 Jahren vorbei und mit meiner PrePaid Karte komme ich wunderbar hin. Wenn da nicht die Kosten für das mobile Internet wären. Natürlich hat das Handy Wlan, aber weil man unterwegs über whatsapp und Co erreichbar ist, schalte ich das mobile Datennetz meistens nie aus. Wie sähe wohl meine Rechnung aus, wenn ich mich wieder zurückbewege, zum guten alten Telefon mit SMS Funktion und sonst nichts?

Natürlich könnte ich nicht mehr, einfach so die Blogkommentare freigeben, es würde auf unverständniss stoßen, dass man mir klassische SMS schicken muss und es würde als Phase angesehen werden. Sätze wie: Du kaufst dir doch bald so wieso das neue iPhone höre ich jetzt schon.
Deswegen wird es ab Januar still im mobilen Datennetz. Ich werde mein Handy nicht abgeben, oder auf ein einfaches Handy wechseln, aber unterwegs gibt es nur SMS + anrufe für mich. Auf der Arbeit und zu Hause habe ich Wlan Zugriff.
Ich weiß, dass dieser Post nicht alle Menschen anspricht, die Generation meiner Eltern hat oft nur ein einfaches Handy, ohne viel Drum und Dran und die PrePaid Karte droht manchmal auch wegen nicht Benutzung gesperrt zu werden. Es gibt aber auch viele wie mich. Always on – (fast) immer, über alle Kanäle (soziale Medien, Messenger, Email, SMS, Telefon) erreichbar.

Wie nutzt Ihr euer Handy? Was ist für euch ein Smartphone? Fluch oder Segen? Nutzt Ihr es privat oder beruflich?

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Weihnachtsteller

Seit, gefühlt ende September, gibt es in den Supermärkten alles Mögliche für einen Weihnachtsteller zu kaufen. Schokokugeln, Weihnachtsnüsse, Baumstämme, Weihnachtsmänner, Marzipan und vieles mehr türmt sich in den Regalen. Wer soll das alles essen, frage ich mich mittlerweile immer wieder. Die Industrie lockt mit roten und goldenen Verpackungen und weckt Hoffnungen in uns. Große Bilder von gemütlichem Beisammensein mit der Familie werden uns beim Konsumieren der Süßigkeiten suggeriert. Im Allgemeinen Sprachgebrauch ist der Dezember die dunkle Jahreszeit und der Monat der Besinnung. Die angesprochenen Bedürfnisse nach Familie, Ruhe, Frieden, Zweisamkeit, Sicherheit in den eigenen vier Wänden haben an sich gar nichts mit Schokokugeln zu tun. Es ist genau wie mit dem roten Cola Weihnachtsmann: PR und Marketing schaffen es hier mal wieder geschickt ein Gefühl mit einem Lebensmittel zu koppeln. Dazu kommt dann noch, die Begrenzung des Angebots und der kleinere Verfügbarkeitsrahmen. Wem das nichts sagt, der soll doch einmal versuchen am 24.12 einen Schoko Weihnachtsmann einer gewissen Marke zu bekommen.

Was können wir dem ganzen Entgegensetzen? Ich fände es schade, allem komplett dem Rücken zu kehren. Das ist für mich persönlich ein zu radikaler Ansatz. Wir sollten uns auf ein paar Dinge beschränken. Jeder kennt noch den Teller aus Kindertagen oder von den Großeltern, auf dem auch viele Nüsse und ein paar Clementinen waren. Dazu ein paar wenige ausgesuchte Teile die immer geschmeckt haben. Am besten waren natürlich die selbstgemachten Plätzchen.

Wie sieht euer Weihnachtsteller aus? Schokoüberfluss oder bewusste Begrenzung und selbstgerechtes?

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Café für Minimalisten

Vor einem guten Jahr habe ich mir eine Kapselkaffeemaschine zugelegt.Nachdem die Padmaschine meinen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden konnte, war das für mich der logische Schritt. Einfach zu bedienen, schnell in der Zubereitung, leicht zu reinigen, kurz gesagt, für meine Ansprüche, perfekt.

Heute komme ich zu einem ganz anderen Schluss. Ich habe das Jahr über sehr viel Kaffee getrunken. Es war auf jeden Fall zu viel. Vor der Arbeit, auf der Arbeit, nach der Arbeit, vor dem schlafen gehen, an den Wochenenden, eigentlich immer. Wie ich mir letzten Monat dann meine Ausgaben angesehen habe, viel es mir wie Schuppen von den Augen.Diese Kapseln sind verdammt teuer. Mit rund 40 Cent pro Kapsel, d.h. 80 Cent für eine normale Tasse Café sind ist diese Variante fast so teuer wieder billigste Café to go. Außerdem sind diese Kapseln eine wirkliche Belastung für die Umwelt. Nach dieser Erkenntnis habe ich angefangen, mich im Netz nach alternativen umzusehen.

Gelandet bin ich beim klassischen Espresso Kocher, wie er heute noch in gut 90% der italienischen Haushalte steht. Man braucht nur Wasser, gemahlenen Espresso Kaffee und eine Herdplatte. Wenn das Wasser kocht, steigt der Wasserdampf durch das Kaffeemehl nach oben und sammelt sich in der Kanne. Weil dieser Vorgang auch ein paar Minuten dauert, ist hier auch so etwas wie ein Ritual nötig. Ich kannte es nur vom Tee kochen aber nicht vom Café. Preislich ist das Ganze eine wirklich Alternative. Die Kosten für den Café haben sich mindestens gedrittelt.Außerdem kostete die Anschaffung der Kanne nur ein sechstel der Kapselmaschine.

Hattet Ihr dieses Jahr ähnliche aha Effekte? Und was habt ihr für euch geändert? Sei es bei den Ausgaben oder beim bewussten Konsumieren?Ich bin gespannt auf eure Kommentare.

Nachtrag:

Sowohl eine Kapselmaschine und eine Espressokanne eignen sich nicht für große Mengen an Kaffee. Wenn viel Besuch ansteht, dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis jeder mit der ersten Tasse Kaffee versorgt ist. Da ist der gute alte Porzellanfilter wirklich eine gute Alternative. Nach 1934 wurden die ersten Porzellanfilter hergestellt, davor gab es Blech, Aluminium und Emaille Ausführungen. Das Prinzip mit einem Filter den Kaffeesatz zu trennen wurde 1908 von Melitta Bentz erfunden, sie entwickelte ein Filterpapier auf der Basis von Löschpapier.

Danke an @HNG23 (Twitter) und Ferun (Kommentare) für die Ergänzungen

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minimalistisch Wohnen – Teil 3 – Der Kleiderschrank

Ordnung ist das halbe Leben, ist mittlerweile eine abgedroschene Floskel geworden, obwohl ihr Wahrheitsgehalt nicht oft genug hervorgehoben werden kann. Besonders gilt das meiner Meinung nach für den Kleiderschrank. Bei mir ist der Kleiderschrank nach Kleidungsstücken und Farben geordnet. Außerdem kommt ein Teil der Sommerkleidung in den Keller. Wem es schwerfällt hier Ordnung zu halten, der sollte es einfach einmal sportlich angehen und sich überlegen, wie viel Zeit er jeden Morgen dafür braucht, sich sein Outfit für den Tag zu greifen. Wenn es länger wie 1-2 Minute dauert, alles herauszulegen solltest du dein System anpassen oder dir besser die Sachen am Abend davor herauslegen. Bei mir ist das relativ einfach. Ich würde die Outfits in 3 Kategorien einordnen.Ein Outfit für die Arbeit & jeden Tag, was an gut 80% der Tage immer funktioniert. Dann noch Outfits für Geburtstage, Kulturveranstaltungen, Kundenkontakt, Messe & Feiertage und dann noch die Kleidung für den Sport.

Was ich auf jeden Fall für mich beschlossen habe, ist, dass ich mir bei Neuanschaffungen im Bereich Kleidung, neue Maßstäbe setzen werde.Wenn man Berichte wie die Kik-Story gesehen hat und darum weiß, wie 95% der Kleidung, zu welchem Preis, unter welchen Arbeitsbedingungen geschaffen wird, muss man sich einfach anders einkleiden. Stichwörter wie Bio, fairTrade, Made in XY, werden meine Kaufentscheidungen in der Zukunft deutlich mehr beeinflussen wie der Preis.

Für alle, die Probleme haben Dinge wegzugeben, seien hier noch mal folgende Tipps zusammengefasst. Das tolle Kleid oder die schöne Jacke, deren Größe nicht mehr zum aktuellen eigenen Körper passt, wird einen tollen neuen Besitzer hier oder in einem anderen Land finden. Diese Kleidung kostet nur Platz, wärmen nicht und erinnern einen immer daran, dass sie sich der Körper verändert hat.Wäre es nicht schöner bei einer Figur / Gewichtsänderung neue Dinge zu erstehen, anstatt an alten festzuhalten.Änderungsschneiderrein können auch ein guter Ansatzpunktsein, Hosen & Kleider können gekürzt, erweitert, verschlankt werden, aus einer Lederjacke kann eine Tragetasche werden und aus dem selbst gemachten Shirt aus Kindertagen ein Kissenbezug.Hängt alles, was Ihr angezogen habt, wieder nach Links in den Kleiderschrank zurück für 1 Monat oder ein halbes Jahr, alles andere könnt ihr weggeben!

Wie sortierst du deine Kleidung aus? Welche Outfits hast du? Welche Tipps würdest du noch gerne ergänzen?

 

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minimalistisch Wohnen Teil 2 – Sitzmöbel (Stuhl, Sessel, Couch & Co)

Wenn man nicht gerade mit dem Haushalt beschäftigt ist oder schläft, wird man eine Sitzgelegenheit in seinen 4 Wänden brauchen. Wenn man sich in einem Möbelhaus umsieht, sind die Möglichkeiten einfach grenzenlos, es ist genau wie mit Kleidung, jede Form, Farbe, Textur ist möglich. Um die ganze Sache zu begrenzen, habe ich mir an der Stelle einige Gedanken gemacht, wie Sitzmöbel für Minimalisten aussehen könnten. Hier kommt meine Liste.

1.Multifunktionsmöbel: Ein Bett kann auch Couch sein. Eine Sitzbank Stauraum bieten für Bettwäsche und mehr. Eine Kiste wird zum Hocker.

2.aus Alt mach neu: Irgendjemand der der Familie hat bestimmt noch ein paar stabile Stühle, die im Keller stehen, vielleicht vom Muster und der Polsterung aus der Mode gekommen, aber stabil, solide und kostenlos. Mit ein bisschen Geschick entstehen schell ein paar Hussen, ein neues Kissen drauf und schon kann man sich auf dem alten Möbel wieder wohlfühlen.Dafür muss kein Baum mehr sterben und nicht viel neu produziert werden.Falls in den familiären Kellern nichts mehr gefunden werden kann, ist ein Flohmarkt oder lokale Kleinanzeigen auch eine perfekte Anlaufstelle.

3.do it yourself – selbst gebaut: Holz, Nägel, Leim – fertig ist das eigene Sitzmöbel. Anleitungen gibt es im Netz mehr als genug, und wer es zu einem Erlebnis machen möchte, kann natürlich auch zu einem „ich bau mir meinen Stuhl“ Kurs gehen.

4.Sitzsäcke / Sitzkissen: In unserem Kulturkreis denken viele beim Sitzen an Stühle und nicht an den Boden, aber im Land der untergehenden Sonne findet man allerlei an platzsparenden Sitzmöbeln, die den Fußboden erschließen.

5.ein Designer Stück: Ja ich weiß … Minimalismus und ein Designer Stück?Wir verneinen ja nicht das Schöne und deswegen kann das auch eine Option sein. Ein Bauhaus Stuhl, 50er 60er Jahre Sitzmöbel ist auch eine gute Wahl, wenn die anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.