Gestern Abend mit dem neuen Lohn auf dem Konto habe ich mich hingesetzt und bei diversen online Händlern meine Heimbar bestückt. Aber bevor ich auf Senden gedrückt habe, wollte ich noch einmal alles hinterfragen. Was mache ich denn da? Ich bin doch Minimalist? Ist der Wunsch, eine perfekte Heimbar aufzubauen wirklich damit vereinbar? Ist es ein Hobby von mir Semi-Pro Bartender zu werden, oder nur eine fixe Idee, die sich mit der Zeit verselbstständigt hat?
Also habe ich etwas tiefer in mich reingehört und dann ist mir etwas eingefallen, was mal ein früherer Arbeitskollege zu mir gesagt hat. Wenn ich ein Regal für ein Geschäft kaufen will, gehe ich zu einem Schreiner, und wenn dieser Schreiner eine Brille braucht, dann kommt er zu mir. Es gibt für alles Profis, die schneller, besser und effizienter sind. Nutze alsodie Experten, damit sich der Kreislauf schließt.
Dann habe ich mir die Frage gestellt, wo ich gerne Cocktails trinke. Die Antwort war ganz klar, in einer guten Bar, mit einem professionellen Bartender, der weiß, wovon er spricht, sich im Hintergrund hält und ab und zu eine gute Geschichte zu einem Drink erzählen kann. Und die Antwort war da. Ich brauche zu Hause keine Semi Bar mit Spirituosen und Utensilien, die, wenn alles perfekt sein sollte, einige Hundert Euro kosten.
Wenn mir nach einem guten Cocktail sein sollte, gehe ich zu einem Profi.Und wenn er eine Brille braucht, sollte er zu meinem alten Arbeitskollegen gehen.
Ich habe gleich heute Morgen mein bestes Cocktailbuch eingepackt um es jemandem zu schenken, der den Wunsch der eigenen Bar noch nicht aufgegeben hat. Die restlichen Utensilien & Gläser werde ich nach und nach an Bekannte, Verwandte und Freunde weggeben.
An dieser Stelle möchte ich noch betonen, dass ein maßvoller Umgang mit Alkohol sehr wichtig ist und sich jeder, der regelmäßig etwas trinkt, fragen solle, ob er das braucht und damit etwas anderes kompensiert, oder ob es unter die Kategorie unregelmäßiger bedachtvoller Genuss fällt.