Archiv des Monats “Oktober 2013

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Liebesbriefe und andere Staubfänger

Als Studentin passte mein Besitz in einen Kastenwagen. Was fehlte mir damals? Richtig: Nichts!  Meine vielen Rucksack-Reisen im Süden. Jede Nacht unter freiem Sternenhimmel am Strand geschlafen. Diese Freiheit spürte ich nie wieder in meinem Leben, denke ich 20 Jahre später in meiner vollgestopften Wohnung. Was bringt mir der ganze Wohlstandsschrott?

Tonne auf! Ich halbiere mein Leben!
700 Dinge habe ich seitdem verkauft, verschenkt oder absichtlich verloren. Ich kann mich wieder spüren. Und sie ist wieder da. Hallo Freiheit!

Konsumpf
Ich wollte immer ein einfaches, reduziertes und freies Leben. Am liebsten im Bauwagen. Ohne überflüssigen Krempel und selbst inszenierten Verpflichtungen. Doch Kinder und Minimalismus passen nicht zusammen. Jetzt ist mein Girl 16. Ich  leiste mir den LUXUS und miste rigoros aus. Was brauche ich wirklich? Machen mich Statussymbole glücklich? Nein! Eine Nacht mit Freunden am Feuer? Ja! Besitz bindet Energie. Wenn ich Dinge loslasse, kann ich nur gewinnen.

Leben ohne Filter
Als Hochsensible empfange, und verarbeite ich mehr Reize aus der Umwelt. Eine überfüllte Wohnung mit unerledigten Aufgaben und selbst auferlegten Verpflichtungen ist Stress pur. Ich brauche weiße Wände, weiße Teller, weiche Textilien, indirektes Licht. Duftstoff-, lärm- und werbefrei. Doch: Wie geht das? So bin ich nachts auf deinen tollen Blog gestoßen, Michael. Das Lesen war wie ein Kurzurlaub.

Faszination Minimalismus
Als Kind hatte ich wenige Spielsachen. Das war das größte Geschenk. Danke, Mama! Ich war in einem kreativen Rauschzustand. Denn: Texterin wird man nicht. Das ist man schon. Und merkt es eines Tages.

Zen Buddhismus
Statt stressiger Tu Du – Listen, setze ich mir Legitimierungen: Was sind die 3 wichtigen Dinge heute? Welche 10 Sachen kaufe ich fürs Wochenende ein? Welche 6 Paar Schuhe, 8 T-Shirts, 5 Schals will ich besitzen? Träume brauchen Ausbildung: Mit 3 kurzen Sätzen überzeugte ich die Jury einer rennomierten Journalistenschule. Obwohl eine Seite Text verlangt war. Simplify your Message. Ein Text ist perfekt, wenn man nichts mehr weglassen kann.

Plastik im Blut
Blut auf meinem Teller. Wie kann ich intelligent konsumieren, dass ich keinem  schade? Ich bin wieder Vegetarierin. Wieso habe ich jahrelang weggesehen? Ich bitte um Verzeihung!  Meinen „Planet Plastik“ habe ich reduziert. Viele Möbel verschenkt. Endlich Platz zum Tanzen!

Was sich Minimalisten anhören müssen
„Du Mama, wo sind eigentlich unsere Möbel?… Isst du auch kein Hühnchen mehr, Mama? Du gehörst nicht mehr zu meiner Gruppe… Ist unsere Wohnung bald nur noch aus Keramik? Du übertreibst deine Rolle… Ich nehme meine Sachen mal lieber mit zum Papa.“

Dieser Beitrag ist ein Gastpost von Tanja Heller, Freie Texterin aus Siegen.   www.texterin-mit-biss.de

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Gedanken über das Teilen

Letzte Woche war ich mal wieder auf dem Weg zur Bahn, als sich auf einmal die TwitterApp auf meinem Smartphone gemeldet hat. Das Geräusch hat mich aus dem Hörbuch von MC René gerissen und ich schaue wie automatisiert auf mein Handy. Vielen Dank für den ReTweet kann ich dort lesen und ich denke mir, das ist ein toller Ansatz für einen Artikel über das Teilen.

Die Funktion des favorisieren und Teilen ist in twitter so stark verwurzelt, dass ich gerne davon gebrauch mache, wenn ich etwas Interessantes entdecke um es mit meinen Followern zu teilen.
Das sich jemand für dieses Teilen bedankt finde ich eine wirklich tolle Geste. Das muss ich unbedingt auch öfter machen, schießt es mir durch den Kopf.
Dann denke ich an den Musiker, auf dem Weg nach Düsseldorf, der Tag ein Tag immer wieder auf dem Weg zum Gleis ein kleines Stück meines Weges mit selbstgemachter Musik untermalt. Dem muss ich auch mal etwas geben.
Teilen, oder Neudeutsch Sharing (ich wollte immer schon mal neudeutsch einbauen…), ist einer der Begriff, die in diesem Jahr in Mode gekommen sind.

Auf Facebook bin ich dann auf eine nette Aktion von Grundstoff.net gestoßen, die für alle Bestellungen am Tag der Deutschen Einheit einen Baum gepflanzt haben. Die Anzahl wurde dann auf 100 erhöht. Die Idee gefällt mir und ich gebe spontan 9 Euro für 3 Bäume aus.

Meine alte oder zu große sowie zu kleine Kleidung teile ich auch gerne mit anderen und trenne mich von jedem Stück, was mir nicht mehr gefällt oder passt.
Hier auf dem Blog teile ich meine Gedanken und freue mich, dass Ihr mich an euren Reaktionen teilhaben lasst.
Außerdem kenne ich mich durch meine Beschäftigung mit dem Internet und Computern im Allgemeinen etwas mit Bedienung und Problemlösung aus. Hier teile ich mein Wissen mit Freunden, Bekannten und meiner Familie.

Meine Nächten Schritte im Bereich des Sharings sind, dass ich mich endlich einmal einem Tauschring anschließen werde und für den Fall der Fälle bei einer Carsharing Plattform registriere.

Wie sehen Deine nächsten Schritte aus? Was teilst du gerne mit anderen oder würdest du gerne mit anderen gemeinsam benutzen?

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Herbstlandschaft

So wie der Mensch dem Wandel unterworfen ist, finden wir in den nächsten Wochen auch wieder den Wandel in der Natur. Das unglaubliche Farbenspiel, welches sich dieses Jahr etwas später vollzieht, färbt die sonst so grüne Natur in orange braun und rot Töne.

Ein Bild kommt mir zum Herbstanfang immer wieder in den Sinn. Es sind Spaziergänge im Herbstlaub in der Flora in Köln. Ich liebe es einfach, durch ein Meer von Blättern zu gehen und dem Rascheln zu zuhören und den Mustern der sich verschiebenden Blätter zu folgen. Eigentlich ist es eine Zeit in der wenige die Flora besuchen, der Glanz der Blüten verblasst und die Natur bereitet sich langsam auf den Winter vor. Wenn man viel Glück hat, kann man in dieser Zeit auch immer mal wieder ein Eichhörnchen auf den Wegen entdecken.
Wenn man nach so einem Herbstspaziergang wieder zu Hause angekommen ist, freut man sich besonders auf eine gemütliche Atmosphäre, eine warme Decke und eine gute Tasse Darjeeling oder Früchtetee mit weihnachtlichen Noten wie Zimt und Kardamom. Den Tee kann man natürlich auch an einem verregneten Sonntag genießen, der uns sicher auch wieder in diesem Herbst einholen wird. Es wird dann endlich Zeit mal wieder, Rommé oder Mau-Mau zu spielen oder das Monopoly aus dem Schrank zu nehmen.

Wie verbringt Ihr diese Tage des Herbstanfangs?

Der erste Ansatz zu diesem Artikel entstand letze Woche und heute bin ich in der Reeder App auf den Artikel von „Mama denkt“ gestoßen, der auch den Herbstanfang beschreibt.Hier ein Link zum Artikel

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Minimalismus leben im Radio

Vor einiger Zeit wurde unter anderem auch ich von Claudia Heissenberg zum Thema „Weniger ist mehr“ interviewt. Nun ist der Beitrag bei WDR5 im Format Neugier genügt als Feature gesendet worden.

Hier findet Ihr die rund 18 Minuten zum Nachhören. „Sprichwörter im Praxistest“ vom 11.10.2013

Vielen Dank noch einmal an Frau Heissenberg für das angenehme Interview und den tollen Beitrag.

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Ende der Blogpause

Den letzten Monat habe ich genutzt um eine Blog Pause zu machen und freue mich nun, meine Gedanken, Ideen und Fundstücke wieder mit euch zu teilen.

Ich habe so viele großartige Kommentare von euch Lesern bekommen und möchte mich an dieser Stelle herzlich dafür bedanken. Diese Seite wäre nicht das, was sie ist, ohne den Dialog mit so vielen von euch.

Manchmal muss man zurücktreten, um das große Ganze zu sehen. Minimalismus ist für mich, wie auch bei vielen anderen, durch das Ausmisten in mein Leben gekommen, dass ich mich bewusst von Dingen getrennt habe. Ich habe durch diesen Anfang so viel gewonnen, das ich weiter gesucht habe und auf viel Neues gestoßen bin. Freiheit, neue Freunde, einen Weg zu mir selbst und einiges mehr steckt in diesem Weg.
Ich konsumiere nun bewusster und nicht mehr so blind wie früher. Grüne Mode, Nachhaltigkeit und Humanismus sind keine leeren Stichwörter mehr, sondern voller Leben.
Bloggen ist eine Ausdrucksform für mich geworden und ich freue mich, über die Zeit, einige Leser gewonnen zu haben.
Die nächsten Themen sind, das Bauhaus, Café, Bahn Card 100 und MC René, Informationsdiät und ein paar neue Filme.

Ich kann nur jedem ans Herz legen eine Pause einzulegen, wenn er sich in einer Sackgasse glaubt. Es gibt nichts Besseres wie ein wenig Abstand zu gewinnen und die Gedanken, um andere Dinge kreisen zu lassen.

Wenn man an einem klaren Abend mit wenig Hintergrundbeleuchtung gegen den Nachthimmel schaut, entdeckt man zuerst vielleicht nur die hellsten Sterne. Das große Himmels W oder in der jetzigen Zeit Orion. Der Blick schweift Richtung großen Waagen und nach 10 vielleicht 15 Minuten geschieht etwas Unglaubliches. Die Augen haben sich an die Dunkelheit gewöhnt und eine unglaubliche Tiefe tut sich auf. Die Milchstraße wird sichtbar und wir sehen Hunderte, wenn nicht sogst Tausende leicht leuchtende Punkte in weiter Ferne am Himmel.
Das Verweilen in einer entspannten Haltung ohne große Erwartung kann somit eine unglaubliche Klarheit erzeugen.