Alle Artikel in der Kategorie “minimalismusleben

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7 Tage 7 Teile – Woche 1

Ich habe mir schon gedacht, dass er erste Artikel dieser Art etwas schwieriger werden wird. Aber fangen wir erst einmal an.
Los geht es mit einigen Musikzeitschriften, die seit längerer Zeit darauf gewartet haben, dass ich Sie lese. Von der Groove über Spex bis hin zum DJ Mag. Ich bin öfter in die Verlegenheit gekommen mir eins dieser Magazine zu kaufen, weil ich das Cover, einen Leitartikel oder die enthaltene Cd interessant fand. Rückblickend muss ich sagen, dass ich aber die Zeitschriften, eher so gelesen habe, als wenn ich gerade beim Arzt gelangweilt das goldene Blatt oder den Gong durchblättere. In der Bahn schauen dann immer die Menschen einen an, als wenn man gerade Weltliteratur liest, oder das VdS Magazin, oder Spektrum der Wissenschaft. Deswegen konnte ich diese Dinge sehr leicht weggeben.
Als nächstes Californication Staffeln. Staffel 1 wurde bei iTunes gekauft, 2-4 auf physischem Datenträger und Staffel 5 vom Arbeitskollegen ausgeliehen. Ich bin auf dem aktuellen Stand und werde nicht alle Folgen bevor Staffel 6 kommt noch einmal sehen. Also weg damit.
Die nun folgenden Dinge sind virtuell oder online und deswegen haben Sie nicht mehr auf das Foto gepasst. Zum einen ist es mein Spotify premium Account. Ich möchte einfach mal wieder mehr Radio hören oder kostenlose Podcasts. Warum dann 10 Euro im Monat zahlen?
Dann kommt noch dazu mein Audible Account. Auch wieder 10 Euro im Monat, die ich mir schenken kann. Ich muss mir nun bald einmal einen Ausweis bei der Kölner Stadtbibliothek machen.
Werden wir noch virtueller: Ich habe mir in den letzten 2 Monaten in den Kopf gesetzt, mehr zu bloggen, über andere Themen, Qigong, Glück, Musik, vegane Ernährung. Ich habe mir Domains registriert, diese bis jetzt aber nicht genutzt. Das liegt zum einen daran, dass ich wenig Zeit hatte, zum anderen daran, dass diese Aspekte in der Form keine wirkliche Herzensangelegenheit sind. Das heißt, ich möchte nicht noch 4 weitere Blogs schreiben und am Ende nicht mehr wirklich leben oder jedes Projekt nur mit 25% Energie voran bringen.
www.finde-dein-glueck.de / auch mit ü sowie dj-minimal.de / und .com / vegan-für-nichtschwimmer und einfach-Qigong und diverses-blog.de sind gekündigt.

Meine 2 Accounts von ManageWP und Hootsuite habe ich gekündigt (zumindest die Premium Accounts für 7 / 8 Dollar im Monat). Ich wollte diese Dienste im Hinblick auf die neuen Domains einmal ausprobieren und muss sagen, für professionelle Social Media Manager die 8 Stunden den Tag nichts anderes machen wie zu bloggen und Social Media intensiv zu nutzen, um damit Geld zu verdienen, hervorragend. Für mich, zu viel.

Warum schieße ich bei solchen Ideen  eigentlich immer über das Ziel hinaus? (Kommt auf die to do Liste für die Introspektive am Wochenende.)
Fazit: 5 Zeitschriften 3 DVDs mehrere Domains 4 (teure Dienste)

Schaut doch auch mal bei http://malmini.de vorbei. Dort findet Ihr die gleiche Kategorie und noch viel Mehr. Ich habe mir dort einen Klassiker gesichert. Ich sage nur, der Übergang vom Ritterroman in die Neuzeit….

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7 Tage 7 Teile

In den letzten Tagen habe ich mir viele Gedanken zu den challenges gemacht, die im Netz immer wieder auftauchen, bei denen Mitblogger im Netz zeigten, was sie am vorherigen Tag oder in der vorherigen Woche losgeworden sind.
Ich hatte bis jetzt immer eine gespaltene Meinung dazu, weil ich es ein Stück weit als falsch angesehen habe, diesen Prozess öffentlich zu machen. 
Auf der andern Seite habe ich gesehen, dass mich diese Beiträge angetrieben haben, wieder ein paar Dinge los zu werden.
Deswegen werde ich eine neue Kategorie einführen und 1mal in der Woche davon berichten, was ich los geworden bin. Mein Ziel ist es, jeden Tag 1 Ding los zu werden. Es geht mir auch darum zu verdeutlichen, warum ich diese Gegenstände so lange noch behalten habe und was ich mit Ihnen verbinde. Nur ein paar Fotos zu posten, wäre mir an dieser Stelle dann doch zu einfach.
Es hat ein bisschen den Charakter einer Wette unter Freunden. Wenn man zum Beispiel gemeinsam trainieren will und vorher ausmacht, derjenige, der kneift, seinem gegenüber 5 Euro zahlen muss, wird die fehlende Motivation automatisch kommen.
Außerdem hat es den tollen Effekt, dass man sich täglich mit seinem besitzt, auseinandersetzen muss.
Es gibt für mich kein Endziel, das ich zum Beispiel bis Ende des Jahres nur noch 200 Gegenstände haben muss. Diese Art an den Minimalismus heranzugehen mag ich übrigens nicht. Wenn am Ende 200 übrig bleiben ok. Wenn es 1000 sind, auch ok. Ich wurde bei Interviews immer wieder gefragt, wie viele Gegenstände ich besitze.
Mark Ritter hat in einem seiner letzten Podcasts etwas darüber gesagt und ich finde er hat recht damit. Wie wahrscheinlich ist es, auf eine gerade Zahl von 100 Gegenständen zu kommen? Wie zähle ich Socken, Besteck, Möbel, Vorräte wie Toilettenpapier oder Nudeln? 
Ich werde bestimmt nicht anfangen meine Gegenstände zu zählen, vielleicht kann ich ende des Jahres sagen, wie viele es im Zeitraum X weniger geworden sind. Ich müsste dann nur meine Einkäufe in der Zeit mit der Anzahl der losgelassenen Gegenstände verrechnen.
Wie sind eure Gedanken zu den Challanges? Habt Ihr auch so ein ambivalentes Verhältnis dazu?

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Minimalismus Bloggertreffen 2013

War das ein Wochenende. Mir fehlen jetzt noch fast die Worte und ich beginne mehr sprachlos, wie wortgewand diesen Text zu schreiben. Ich habe mich auf dieses Wochenende sehr gefreut, alle von letztem Jahr wieder zu sehen und noch so viele mehr. Es macht mich einfach nur glücklich, wie gut alles abgelaufen ist. Wir wollten ein Treffen haben, das von Gesprächen und dem Austausch der Menschen untereinander geprägt ist  und genau so ist es dann auch gekommen. Es ging schon Freitagabend in kleiner Runde los. Apfelmädchen und Sadfish waren die Ersten, die ich in Essen getroffen habe, danach Finn & Charlotte, Daniel, Jana und Thomas beim Abendessen.
Das Wetter war toll, wenn auch für meine Verhältnisse gefühlte 10 Grad zu warm. Samstag Vormittag war ich noch etwas aufgeregt, ob alle das Unperfekthaus finden und ob ich die neuen Gesichter zuordnen kann. Gott sei Dank kam, ich glaube von Daniel, die Idee mit den Namensetiketten.

Ich kann die Fülle der Gespräche und neuen Anstöße noch nicht ganz einordnen. Ich bin überwältigt davon, dass sich so viele tolle Menschen auf den Weg gemacht haben und die weite Anfahrt von Berlin, München, Hamburg und vielen anderen Städten auf sich genommen haben. Das nächste Mal werden wir das „Blogger“ aus dem Namen des Treffens streichen. Bei der Vorstellungsrunde am Nachmittag unten im Unperfekthaus haben einige gesagt, dass sie „nur“ Leser sein. Das Gegenteil ist der Fall. Ihr seid der Grund, warum wir schreiben, wir wollen euer Leben ein Stück mit unseren Texten bereichern und Ihr könnt euch nicht vorstellen, was es für ein tolles Gefühl ist euch gesehen zu haben und mit euch zu reden. Die Leser treten aus der Masse der Zahlen und den Blogkommentaren hervor und zeigen Ihr Gesicht.

Zu unserem Glück war der Rahmen im Unperfekthaus einfach grandios. Danke Daniel für die Idee, dies als zentralen Veranstaltungsrahmen zu nehmen. In den Gesprächen vor Ort haben mir fast alle gespiegelt, dass dies ideal für das Treffen war.  Währende ich diese Zeilen schreibe fühle ich mich gerade ein bisschen wie im Zuckerrausch. Euphorisch, glücklich und zufrieden.  Wir werden diese Tradition (alles, was man in Köln 3-mal gemacht hat, ist Tradition), fortsetzen.

Es war eine sehr entspannte Atmosphäre und die Offenheit mit der (eigentlich) wildfremde Menschen aufeinander zugegangen sind, hat mich sehr beeindruckt. Unser gemeinsames Thema hat Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenslagen, Beziehungssituationen Altersstufen und Arbeitswelten zusammengebracht. Wir hatten eine Basis und dies hat gereicht, alle Unterschiede wegzufegen.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal Danke sagen.

Ihr seid großartig

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Glück aus sich selbst heraus entwickeln

Viele neue Leser fragen sich am Anfang immer, was den Kern des Minimalismus darstellt. Für mich ist es völlig klar, das nicht der Konsumverzicht, das Hinterfragen von Gegenständen oder das aktive Lösen von vorhandenen Konsumgütern das letzte Ziel an sich darstellt, sondern das gelebter Minimalismus auch ein praktischer Weg ist, um Glück aus sich selbst heraus zu entwickeln.

In der heutigen Zeit gibt es so viele Ratgeber, die für sich in Anspruch nehmen, den Heiligen Gral für mehr Glück und ein zufriedenes Leben gefunden zu haben, aber es gibt bekanntlich nicht nur den einen Weg nach Rom, sondern viele. 
Ich möchte nicht sagen, dass Minimalismus einen neuen Weg darstellt, aber in letzter Zeit merke ich, dass dieser Ansatz vielen Menschen sehr gut tut und Ihr Leben nachhaltig positiv beeinflusst. Wenn wir uns von äußeren Dingen lösen, wenden wir uns irgendwann, ganz automatisch, dem Inneren zu. Wir können es durch diesen Weg schaffen unsere wirklichen Wünsche und Träume, zu entdecken und ihnen genug Raum geben, das diese auch Wirklichkeit werden können.

Dass sich in den letzten Jahren viele West Europäer dem Zen und Buddhismus zuwenden, ist für mich ein klarer Zeichen, dass in unsere gelebten Kultur und Religion für viele Menschen etwas fehlt.
Für mich ist dieses verhalten aber auch ein Stück weit ein Fluchtreflex. Warum soll man eine Suche so weit entfernt beginnen, wenn alles schon da ist und in einem Selbst vorhanden?
Erich Fromm sagt an einer Stelle, dass die Veränderung eines Menschen Kraft und Zeit kostet, diese Ehrlichkeit suchen wir in Ratgeberliteratur vergeblich. Wir haben unsere aktuellen Gewohnheiten auch nicht in den letzten 10 Tagen erworben, sondern es brauchte Jahre und Jahrzehnte bis wir zu dem Mensch geworden sind, der wir heute sind.
Deswegen sollten wir auch nicht versuchen von heute auf morgen alles Ändern zu wollen, sondern uns täglich mit uns selbst beschäftigen und kleine Fortschritte machen.

Man kann zwar an einem Wochenende den äußeren Minimalismus durch eine Aufräumaktion herstellen, der innere Teil wird länger brauchen.

Ich bin gespannt auf eure Meinungen dazu. Welche großen Vorzüge stecken für euch noch in Minimalismus und welches sind eure Beweggründe diesen Weg zu gehen.

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Lebe im JETZT

Viele Menschen haben verlernt im Moment zu leben. Im Büro Alltag wird immer wieder an die nächste Aufgabe, an das nächste, große zu erreichende Ziel gedacht. Ein mal im Monat wird dann in der Rückbetrachtung die Vergangenheit analysiert und bewertet. Im Privatleben sieht es nicht anders aus. Man wundert sich, dass schon wieder Juli ist oder stellt an seinem Geburtstag fest, dass die letzten 10 Jahre wie im Flug vergangen sind. Eben noch Abitur gemacht und jetzt schon 10 Jahre im Job.
Wir müssen uns mehr darauf einlassen im Moment zu sein und das Jetzt zu genießen. Die positiven Effekte dieser Lebenseinstellung sind nicht von der Hand zu weisen. Wir erleben unsere aktuelle Situation viel bewusster und können Stress und Hektik ein Stück weit vorbeugen. Ich möchte nicht soweit gehen, dass man in den Tag hinein leben, oder sich keine Zielen setzen sollte. Wenn man sich nur einen Tag Zeit nimmt, diesen Weg bewusst zu gehen, wird man erstaunt sein, was sich für Veränderungen einstellen.

Oft sind wir auf dem Weg nach Hause und es geht uns so vieles durch den Kopf, die Einkaufsliste, was wir heute Abend kochen möchten, der unerledigte Anruf im Büro, die Wäsche, die noch gemacht werden muss und vieles weitere. Wenn wir es schaffen im Jetzt zu leben, können wir die Heimfahrt ganz bewusst und ohne große Ablenkung wahrnehmen. Es ist sehr befreiend, den inneren Dialog zwar wahrzunehmen, ihn dann aber doch wieder ziehen zu lassen.
Ich versuche mich täglich eine weile darin zu üben, das Jetzt bewusst wahrzunehmen, gerade in stressigen Situationen hilft es einem sehr, eins nach dem anderen angehen zu können und gelassen auch den größten Berg abarbeiten zu können.
Wir können die Zeit nicht festhalten, die Zukunft ist noch nicht geschrieben und die Vergangenheit ist nicht mehr änderbar.  Viele halten an der Vergangenheit fest und lassen es zu, dass negative Ereignisse ihr Handeln im Jetzt zu stark beeinflussen. An dieser Stelle muss der Betroffene lernen loszulassen und unbelastet im Jetzt zu verweilen. Dies ist kein einfacher Weg, aber ein erreichbarer. Wir können jeden Tag neu starten und uns neu Erfinden, ohne, dass die Wunden der Vergangenheit uns weiter beeinflussen müssen. Es ist eine Entscheidung.

Außerdem gibt es dann noch die wenn, dann Menschen. Wenn ich in Rente bin, dann werde ich mich mehr um meinen Garten kümmern, nach Italien fahren oder endlich mehr Sport treiben.  Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass diese Sätze sehr gefährlich sind. Wir zögern das Umsetzen von getroffenen Entscheidungen heraus und verschieben Wünsche in eine ferne Vergangenheit. Unser Leben auf dieser Welt ist allerdings endlich und niemand weiß, wie viel Zeit ihm noch bleibt. Deswegen verwirkliche, wenn möglich deine Wünsche im Jetzt und nicht in einer Zukunft die du nicht kennst.
Geschichten und Praxis Tipps, wie man bewusst im Jetzt sein kann, verknüpft mit Zen und Achtsamkeit kann man in vielen Büchern des Zen-Buddhist Thich Nhat Hahn nachlesen. Meine Empfehlung wäre dieses Buch:

Im Hier und Jetzt zuhause sein

Ich freue mich schon auf eure Anmerkungen zu diesem Artikel