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die Anziehungskraft von Marken

Heute Morgen hat in Köln ein neuer Apple Store eröffnet.

Weil ich später sowieso beim  Minimalismus Stammtisch in Köln bin, habe ich mir gedacht, dass ich mir diese kostenlose Show mitnehme. Zunächst muss ich sagen, dass ich gedacht habe der Andrang ist viel größer. Einige reihen Absperrband, wie am Flughafen, 25 Security Leute und die am Eingang typischen 10 Mitarbeiter, die neue Kunden mit Wooooohooo und abklatschen begrüßen.

Ich sitze jetzt in einem Café mit W-Lan Zugang in einem Kaufhaus gegenüber und frage mich, wie es zu solch einer Faszination für eine Marke kommen kann.

Ich glaube der Hauptgrund ist, dass eine Marke für gewisse Werte steht, Werte mit denen man sich identifizieren kann und die einen verbinden und Teil etwas Größeren sein lassen (auch wenn das nur ein Trugschluss ist).

Im Fall von Apple sind das sicherlich Werte  und Eigenschaften wie, Perfektion, Einzigartigkeit, Exklusivität, Beharrlichkeit, Künstlertum und die Story, von einer Garage aus, das wertvollste Unternehmen der Welt gegründet zu haben.

Wir begehen allerdings einen fatalen Fehler, wenn wir diese Schlüsse ziehen. Wir gehen davon aus, dass wir durch den Kauf der Produkte, diese positiven Eigenschaften für uns in Anspruch nehmen können.

Egal welche Produkte wir kaufen, im Bereich Fashion, Sport und Elektronik. Diese können bestenfalls ein Hilfsmittel sein, dass es uns ermöglicht gewisse Resultate umzusetzen.

Nur weil ich Laufschuhe einer bestimmten Marke kaufe, bin ich noch kein Usain Bolt. Mit einem MacBook bin ich noch kein berühmter Schriftsteller und mit einer Dose Proteinpulver noch kein Bodybuilder.  

Dieser Denkfehler werden wir uns auch nach kurzer Zeit bewusst. Wenn die erste Euphorie des Einkaufs nachlässt kommt es zur Ernüchterung. Die Schuhe müssen genauso geputzt werden, das weiße Blatt auf dem Monitor ist auf einem MacBook genauso erdrückend, wie auf Papier und mehr Protein ohne Training formt aus euch keinen Arnold Schwarzenegger.

Ich glaube das viele Menschen auf der Suche nach Werten sind. Wir leben in einer unbeständigen Zeit. Die Weltwirtschaft hat in den vergangenen 10 Jahren mehrere Krisen gesehen, die Gott sein Dank nicht so schlimm aus gefallen sind, wie andere in den letzten 100 Jahren. Terror ist leider in den letzten Jahren allgegenwärtig und dass es nicht allen Menschen so gut wie uns geht, sieht man vor allem auch an den massiven Flüchtlingswellen, die den Weg zu uns gefunden haben.

An dieser Stelle kommt Minimalismus ins Spiel. Durch die Beschäftigung mit Minimalismus lernen wir einige elementare Dinge über uns selbst. Vor allem im ersten Schritt, was wir wirklich brauchen. Dies ist viel weniger, wie wir vorher angenommen haben. Wenn wir dann auch bewusster konsumieren treffen wir andere Kaufentscheidungen. Bei vielen spielt Nachhaltigkeit, Qualität und die Produktionsbedingungen eine größere Rolle.

Der zentrale Punkt ist glaube ich, dass wir mehr bei uns ankommen und wirklich erfahren wer wir sein wollen und was uns glücklich macht.