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Kleiderschrank a.D.

Anfang 2013 war es mal wieder Zeit sich auf die Messe vorzubereiten, was bei mir konkret heißt Anzüge anprobieren. Passt alles, sitzt alles, brauche ich noch ein neues Hemd? Früher habe ich jeden Tag auf der Arbeit einen Anzug getragen und im Zuge der Messe ist mir aufgefallen, dass ich fast noch alle besitze. Egal ob sie noch passen oder nicht. Ich habe mir in den letzten Tagen die Frage gestellt ob es wirklich sinnvoll sein kann alles aufzubewahren, was mir vielleicht irgendwann wieder passen könnte. Ich kann die Frage mit einem klaren Nein beantworten.

In der Zeit, wo diese Kleidung in meinem Schrank auf einen zweiten Frühling hofft, gibt es eine Menge andere Menschen, die sich über eine Kleiderspende freuen würden. Daher kommt jetzt alles weg, was nicht mehr passt und das sind bestimmt 70% der Business Kleidung und 30% vom Rest. Das heiß mein zweit Kleiderschrank im Keller wir bald nur noch die Winterjacke und ein Karnevalskostüm sehen und ich bin froh über den gewonnen Platz. Ich weiß nicht wie ich dieses Thema trotz 1, 5 Jahren Minimalismus bloggen außer Acht lassen konnte. Ich denke es wird daran liegen, dass ich das Thema Kleidung ziemlich pragmatisch sehe. Ich besitze zum Beispiel nur 2 Sorten Socken, welche für die Laufschuhe und schwarze.

Der nächste Schritt in diesem Prozess kann nur sein, dass ich die Produktionsbedingungen meiner künftigen Kleidung hinterfrage. Kann ich es wirklich verantworten, dass Näherinnen zu 6 auf einem Zimmer wohnen, was ein Drittel meiner Wohnung groß ist und dafür, dass Geld bekommen welches ich in 2 Wochen für Lebensmittel ausgebe? Die Reduzierung gibt mir an dieser Stelle die Möglichkeit bewusst für weniger Kleidung mehr Geld auszugeben und einen Wechsel und ein Umdenken zu fördern. Das Stichwort grüne Mode lässt mich in dem Zuge momentan nicht mehr los. Ich möchte euch nun gerne dazu auffordern, euren Kleiderschrank zu prüfen und nicht Passendes weg zu geben und eure Kaufentscheidungen zu prüfen.

Wie haltet ihr es momentan beim Thema Kleidung? Ich freue mich auf eure Kommentare und Erfahrungen.

11 Kommentare

  1. Ja komisch nicht, dass man die Kleidung oder all die anderen praktischen Dinge immer nie wirklich beachtet…mmh

    Ich werde dieses Jahr aufgrund meines Jahresmottos versuchen, mit Second Hand Kleidung auszukommen. Denn diese Klamotten sind auf dem Planeten und müssen nicht extra für mich hergestellt werden. Mal sehen, wie das klappt. Aufgabe 1 ist ein schwarzer Blazer.

  2. Michael, schön, dass Du Dich von Dinge getrennt hast. Befreiend, oder!?

    Bei mir fing das Reduzieren vor acht Jahren mit den Klamotten an. Ich besaß damals über fünfzig Hemden. Kein Mensch braucht und trägt das.

    Heute habe ich meine Klamotten so reduziert, dass alles in einen kleinen Kleiderschrank, einen Schuhschrank und eine Kommode passt. Die Zeit Wintersachen und Sommersachen auszutauschen, spare ich mir zweimal im Jahr.

    Wenn ich etwas Neues kaufen, fliegt ein altes Teil raus. Falls möglich, kaufe ich bio und fair trade Klamotten. Kostet mehr, aber ist es mir wert.

    Viele Grüße,

    Christof

  3. Flocke

    Oje, das Thema Kleiderschrank ist für mich wirklich heikel! Mein Ziel ist ein deutlich reduzierter Inhalt, den ich mag, der meiner aktuellen Kleidergröße entspricht, und der die alltäglichen Bedürfnisse (Hitze, Kälte, Regen, Schnee) abdeckt.

    Zur Zeit versuche ich erstmal mit dem auszukommen, was ich im Schrank habe. Erst muss noch einiges (!) weichen bevor notwendige Dinge angeschafft werden!

    Aber warum fällt mir in diesem Bereich das Ausmisten so schwer, obwohl ich mich nach dem Reduzieren jedesmal so erleichtert fühle?

  4. Ich revolutioniere auch gerade meinen Kleiderschrank 🙂 Vieles ist schon aussortiert, aber das ist gar nicht so einfach.

    Mein Ansatz ist Dinge möglichst lange zu tragen, bis dass sie wirklich nicht mehr tragbar sind. Ich kaufe Sachen in besserer Qualität: bessere Stoffe + bessere Verarbeitung=längere Lebensdauer. Dann versuche ich möglichst gut darauf acht zu geben und das was ich habe zu pflegen. So kaufe ich viel seltener neue Dinge, was automatisch gut für die Umwelt ist. Fairtrade zu kaufen ist sicherlich schön, aber ich finde man sollte erst mal das benutzen was man hat, bevor man neues dazu kauft.
    Schon von der 333 challenge gehört? http://theproject333.com/

    • Hi Jessica,

      Danke für den Tipp mit der Challenge, Ich lese Courtney schon ziemlich lange und habe mir das Projekt vor einiger Zeit schon einmal angesehen. In meinem Fall stellt es keine große Challenge dar. Deswegen sehe ich den Sinn für mich darin nicht. Ich habe 2 Anzüge, 3 Hemden, 3 Jeans, 3 Paar Schuhe (+1 Paar Laufschuhe+ 1 Paar Hallenschuhe) dazu kommen dann T-Shirts / Polo Shirts und Zip Jacken oder Zip Jacken Hoodies, und 3 Jacken (1x Dauen 1x Normal 1x Sommer) das war es auch schon (wenn man von 2 Karnevalskostümen absieht). Ich komme gerade nicht darauf, es gibt auch eine Challange wo Teilnehmer, ein und dasselbe T-Shirt (oder 7 davon) jeden Tag getragen haben. Auf der anderen Seite finde ich aber auch, wenn man diese Challenge von der Anzahl der Kleidungsstücke noch mehr reduziert und zum Beispiel nur halb-volle Waschmaschinen laufen lässt, dies eine hohe Zumutung für die Umwelt darstellt.
      Was mir auch sehr gut gefällt ist einfach Basics mit einem speziellen Ding zu kombinieren, sei es im Winter ein Schal oder im Sommer ein spezielles Lieblingsshirt. So kann man, wenn die Gaderobe eher aus Basic ist Akzente setzen.

  5. Claudia Edlinger

    OMG!
    Kleiderschrank ausmisten – für jede Frau eine Herausforderung… 😀
    Wo soll ich da anfangen? Ich tu mir da so schwer, da ich abnehmen möchte bzw denke, dieses oder jenes könnte mir doch wieder passen bzw ziehe ich wieder an, wenn ich schmaler bin…
    Könnt ihr mir da Tipps geben wie ich das ganze angehen soll?
    Vielen Dank schon mal…
    LG

    • Beate

      Dieses Problem mit den zu kleinen Klamotten kenne ich auch. Träumen wir nicht alle von Kleidung, die uns unwiderstehlich macht? Und das sind doch schon bewährte Stücke.?
      Für mich war es sehr heilsam, eine Kollegin zu beobachten, die sich in ihre 3 Nummern kleinere Kleidung wieder hineindiätet hatte. Alles paßte und stand ihr gut, aber sie sah ärmlich aus. Die Mode hatte sich nämlich geändert. Auch Dinge, die uns als „klassisch“ verkauft werden, verändern sich in Details. Da trägt man kleinere Schulterpolster, die Röcke kürzer oder länger, Oberteile taillierter oder kastiger…
      Falls Du Dich von den aktuell nicht tragbaren Sachen nicht vollständig verabschieden kannst, würde ich in einem ersten Schritt alles weggeben, was älter als fünf Jahre ist.
      Bei den übrigen Stücken hilft die Frage: „Würde ich mir das heute genau so nochmal kaufen?“. Und willst Du Dich wirklich jeden Tag beim Blick in den Schrank ärgern, daß Dir das eine oder andere Teil nicht mehr paßt? Mir hat es beim Ausmisten geholfen, daß ich mir überlegt habe, daß es besser ist, wenn noch ein Mensch mit schmalerem Geldbeutel meine Sachen nützen kann, bevor sie untragbar werden.

      Viel Erfolg beim Ausräumen!

      • „Für mich war es sehr heilsam, eine Kollegin zu beobachten, die sich in ihre 3 Nummern kleinere Kleidung wieder hineindiätet hatte. Alles paßte und stand ihr gut, aber sie sah ärmlich aus. Die Mode hatte sich nämlich geändert. Auch Dinge, die uns als “klassisch” verkauft werden, verändern sich in Details. “

        Beate, das ist eine exzellente Beobachtung, die du da gemacht hast!!
        🙂

        Auch wenn es gegen meinen“zero waste“ – Gedanken zuwiderläuft … gefällt mir dein Ansatz richtig gut.

        lg,Paula

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