Kommentare 4

Lernen von allem und Jedem

© JackF - Fotolia.com

© JackF – Fotolia.com

Vor kurzem habe ich angefangen auf der Facebook Seite von Minimalismus leben Zitate zu posten. Ich bin dabei auf das folgende von Paulo Coelho aus “der Fünfte Berg” gestoßen.

“Ein Kind kann einem Erwachsenen immer drei Dinge lehren: grundlos fröhlich zu sein, immer mit irgendetwas beschäftigt zu sein und nachdrücklich das zu fordern, was es will.”

Gestern auf dem Weg nach Hause hat mich dieses Zitat in der Realität eingeholt und ich bin dem Leben dankbar dafür, Momente wie diesen bewusst wahrnehmen zu können um diese dann mit euch zu teilen. Ich war schon immer der Überzeugung, dass uns die Zufälle und Begegnungen des Lebens mehr lehren können, wie unzählige Bücher oder ein Studium. Es kommt nur darauf an, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen und diese Momente nicht zu verpassen.

Die Türen der Straßenbahn öffnen sich. Eine junge Mutter schiebt den Kinderwagen vor sich in die Bahn und sucht sich einen Platz direkt neben mir. Sie dreht den Kinderwagen so, dass Ihr Sohn, der vielleicht 1,5 Jahre alt ist, sie sehen kann.
Dieser lächelt, freut sich, schaut sich kurz in der Bahn um und möchte nun raus aus dem Wagen, in die Arme seiner Mutter und dann auf den Boden um diesen Ort für sich zu entdecken.
Diese Erkundungstour ist natürlich nicht möglich, entscheidet die Mutter und nimmt, mit dem Kind auf dem Arm, auf den zwei Sitzen vor mir Platz.
Der kleine Mann beschließt den Nebenplatz als Kletterhilfe zu nutzen und zieht sich an der Lehne bis nach oben und lächelt mich an.
Er sieht das Handy in meiner Hand auf dem ich gerade den Podcast etwas vorgespuhlt habe.

Er lächelt und ich lächle zurück.

Nach einer Weile wird er wieder unruhig, zeigt mit seinem Finger auf andere Fahrgäste, vorbeiziehende Kirchen, Autos, Bäume.
Dann ist wieder der Wunsch da, sich zu bewegen, die Bahn auf eigene Faust zu erkunden. Die Mutter des kleinen entscheidet sich dagegen und setzt ihn wieder in den Wagen.
Innerhalb von ein paar Augenblicken wehrt er sich, wird rot im Gesicht und die ersten Tränen kullern herunter.
Die Mutter redet ihm gut zu, aber er kann und will diese Argumente nicht verstehen. Die ruhige Stimme reicht nicht aus zur Beruhigung, da kommt ein Trick zum Einsatz dem jedes Kind erliegt. Ablenkung ! Das Spiel kennt jeder aus dem Film ICE Age … Wo ist das Baby, da ist es ja …
Anstelle von Händen, die Augen verdecken kommt aber ein Stück, welches die Mutter über die Schulter gelegt hatte zum Einsatz.
Der kleine lacht und freut sich, wie sich nur unglaublich glückliche Menschen und eben Kinder freuen können.
Unsere Wege trennen sich als die junge Mutter ein paar Stationen weiter die Bahn verlässt.

Meine Gedanken:
Lerne dich bedingungslos zu freuen wie ein Kind.
Ein Lächeln, ein Winken und die uneingeschränkte Neugier diese Welt zu entdecken stecken in jedem von uns.
Teile deine wahren Bedürfnisse anderen Menschen mit.
Du bist nicht für das Glück der anderen verantwortlich
Gehe mit offenen Augen durch die Welt und lerne von solchen Momenten

4 Kommentare

  1. Hallo Michael,

    danke für das Teilen deiner Eindrücke. Es gibt vieles, das davon ablenkt, sich wie ein Kind zu freuen. Doch zum Glück gibt es immer wieder solche tollen Momente. Wichtig ist dann nur, dass man sich die Zeichen der Welt auch zu Herzen nimmt.

    Viel Glück
    Markus

  2. fabian

    Ich muss gestehen, als ich den Satz mit deinem Handy in der Hand gelesen habe, habe ich mit den Augen gerollt.
    Die offenen Augen helfen nichts wenn man mit geschlossen Ohren und abwesendem Verstand durch die Welt geht.

    • Hallo Fabian,

      da hast du natürlich recht. Deswegen habe ich meine Kopfhörer auch, nachdem sich die junge Mutter mit ihrem Sohn rüber gesetzt hat und der kleine mich angelächelt hat, abgesetzt.
      Mit der Musik ist das so eine Sache. Man kann sich so darin verlieren, dass man die Welt aus den Augen verliert. Mir hilft sie meistens ein Stück weit abzuschalten und die Umwelt mit den Augen bewusster wahrzunehmen.
      Aber du hast mit deinem Kommentar natürlich recht, ohne Kopfhörer / Handy / Musik wäre ich vielleicht noch mehr im Moment gewesen.

      Schade das du nichts zum Rest des Artikels geschrieben hast und dir nur das Handy negativ aufgefallen ist.

      • fabian

        Hallo Michael,

        sagen wir mal, das war ein kleiner Ausbruch von Enttäuschung. Ich habe „die Kopfhörer“ zu Anfang des Artikels VON DIR irgendwie nicht erwartet 😉

        Ich lese seit vielen Monaten regelmäßig still mit, habe immer wieder „Phasen des Minimalismus“ und lasse mich hier, wie auch in den anderen deutschsprachigen Blogs, inspirieren 🙂
        Ich fahre schon immer mit Bus und Bahn zur Schule/Arbeit (ja… fast immer mit Kopfhörern…) und kann deine Erfahrungen durchaus teilen, vor allem als ich öfter mit meiner kleinen Nichte unterwegs war.

        Der Alltagstrott mit schlecht gelaunten Pendlern, sich mobbenden Schülern und verspäteten Bahnen erlaubt es nur leider selten wirklich entspannt – gerade hier – die eigene Umwelt wahrzunehmen (wahr nehmen zu wollen).

Schreibe einen Kommentar zu fabian Antworten abbrechen