Alle Artikel in der Kategorie “minimalismusleben

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Ruhe kommt von innen

Die letzten Wochen habe ich schlecht geschlafen. Ich konnte weder früh einschlafen noch konnte ich durchschlafen. Ich lag zwischen 1 und 3 oft mehr wie eine Stunde wach.

Heute Morgen, musste ich dann um 4:00 aufstehen, um den ersten Flieger zu erwischen. Ich habe keinerlei Handgepäck mit in den Flieger genommen und nur meinen Hausschlüssel, Ausweis, mein Handy, Bargeld und meine Boardcard. Ich habe vor dem Start die Augen geschlossen und erst, wie ich nach einem Getränk gefragt wurde, diese wieder geöffnet. Über den Wolken kam mir dann ein einfacher Gedanke.

Die Ruhe, die ich suche, ist in mir.

Ich bin gestresst. Der Arbeitsalltag, dazu noch der Blog, Vorbereitungen für weitere Projekte, Treffen mit Freunden und Trauerarbeit. Es schwirrt so viel in meinem Kopf herum, das ich keine Ruhe finde.
Die 15 Minuten zwischen Start und erstem Kontakt mit der Flugbegleiterin heute Morgen haben mir gezeigt, dass es ganz einfach ist, wieder für einen Moment zu sich zu kommen. Man schließt einfach die Augen, lässt den Atem natürlich fließen und spürt seinen Körper im Hier und Jetzt. Keine große Meditation, kein autogenes Training, einfach nur da sein.

Ich habe in den letzten Wochen fast zwanghaft versucht, mir die Ruhe von außen zu holen. Indem ich abends noch 1-2 Filme geschaut habe, mit Hörbüchern eingeschlafen bin, oder kurz davor war, Schlaftabletten zu nehmen, um mal wieder eine Nacht durchzuschlafen. Der Blick in den Beipackzettel hat mir aber so viel Angst eingejagt, dass ich bis jetzt nur eine Tablette genommen habe.

Manchmal geht man einfach einen Umweg, um ans Ziel zu kommen. Man sieht die Dinge aus einem falschen Blickwinkel. Mir hat es geholfen, heute Morgen im Flieger einmal keine Ablenkung zu haben. Vielleicht hilf euch dieser Ansatz und diese kleine, einfache Übung auch weiter.

Ich würde mich freuen, wenn ihr eure Gedanken dazu teilt. Wie geht ihr mit Stress um. Was hat euch bei Schlafproblemen geholfen?

(Dieser Artikel entstand am 15.4 auf dem Weg von Köln nach München im Flieger)

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ein Hoch auf die Verrückten

… denn die Menschen, die verrückt genug sind zu denken, sie würden die Welt verändern … sind diejenigen, die es tun werden. – Steve Jobs

 

Wie oft haben mich schon Menschen in meinem Leben für verrückt gehalten? Ich weiß es schon nicht mehr. Du willst Musik auflegen? Minimalismus als Lebensstil? Du nimmst dir eine personal Trainerin? Du machst jetzt einen Podcast? Du machst eine Optiker Ausbildung? Du machst einen Cocktailkurs? Eine Qigong Kursleiterausbildung? Du hast 40 Taiqiquan Bücher?

Ja alles von dem oben Genannten stimmt und ich bereue absolut nichts davon. Nicht alles, was ich in der Vergangenheit gemacht habe, führe ich heute fort. Aber es gehört zu mir und macht aus mir ein großes Stück weit den Menschen, der ich bin.

Alle die, die einen Wunsch in sich tragen, sollten ihn ausprobieren, sollten sich ihm Stellen und schauen, ob dieser Wunsch nicht die Kraft hat, ihr Leben zu verändern. Es muss ja nicht die Welt sein, wie bei Steve. Wir haben verlernt, groß zu träumen. Wir sind gefangen in einem Hamsterrad. Uns wird erklärt, wie unsere Karriereleiter aussieht oder wie sie endet.

Aber es gibt die verrückten, die im Regen den Kopf in den Nacken legen, und jeden Tropfen des Regens spüren und sich darüber freuen, im Hier und Jetzt zu sein.  Gebt euren Wünschen nach, und fangt an zu nähen, zu rudern, zu genießen und zu fliegen. Ich glaube ihr wisst mittlerweile, was ich meine und was es in eurem Leben ist, was ihr immer schon einmal tun wolltet.

Und jetzt geht da raus in diese Welt und tut es. Es geht nicht darum, das Ihr der Beste sein, in dem was ihr tut. Es geht darum, das ihr etwas mit Leidenschaft machst und daran glaubt. Dies gibt euch eine unglaubliche Freiheit, die man gar nicht in Worte fassen kann.

Wann habt ihr schon einmal etwas verrücktes gemacht?

P.S. Ich wünsche euch ein paar tolle Ostertage

 

Linktipp: Die komplette Rede von Steve findet ihr hier bei MacHistory

 

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ein Buch die Woche

Wie schafft man es, ein Buch die Woche zu lesen, obwohl man schon nicht genug Zeit hat, für den Sport, das Treffen mit Freunden, den Haushalt und wichtige Briefe?
Ich kenne viele Menschen, die es schaffen im Jahr 50 Bücher zu lesen und ich habe mich eine lange Zeit gefragt, wie sie es schaffen.Wenn ich einmal herunterbreche, wie viel Zeit so etwas in Anspruch nimmt, komme ich auf ca. 4-5h die Woche an Lesezeit, wenn ich 45 Seiten in der Stunde lese und ein durchschnittliches Buch 200-300 Seiten hat.

Was braucht es also zum Lesen? Ein Buch und deine Aufmerksamkeit. Ich sehe überall Menschen auf Bildschirme starren. Wieso nicht diese Zeit nutzen, um ein Buch zu lesen oder einen eBook Reader in die Hand nehmen. Natürlich ist der ideale Fall, wir sind zu Hause, machen uns eine schöne Tasse Tee oder Café. Nehmen auf unserem Lieblingsmöbelstück platz, eine Decke über die Beine, Telefon aus, Smartphone aus und dann haben wir ablenkungsfreie Zeit. Schönes Bild oder? Es entspricht aber weder meinem und wahrscheinlich auch nicht deinem Alltag. Wir stehen auf, machen uns fertig, frühstücken und machen uns dann auf den Weg zur Arbeit.Die Pausenzeit nutzen wir für einen Spaziergang, das Mittagessen oder andere Dinge und nach dem Rückweg nach Hause, steht das Treffen mit Freunden, Fernsehen (nicht bei mir), Haushalt, kochen und einiges anderes auf dem Plan.

Trotzdem gibt es Wege ein Buch die Woche zu lesen. Ich bin kein Freund von Speedreading. Dieses Konzept habe ich einmal in einem Buch von Tim Ferriss gelesen und es ausprobiert. Ja, man kann die Lesegeschwindigkeit erhöhen, zahlt aber auch einen Preis dafür. Lesen wird anstrengender und es gehen teilweise Details verloren. Die Zeit fürs Lesen liegt in unseren Wegen von und zur Arbeit und vor dem Einschlafen verborgen. Abends noch einmal 30 Seiten vor dem Einschlafen und auf dem hin und Rückweg zur Arbeit noch mal 50 Seiten. So lesen wir entspannt ein Buch in der Woche. Außerdem kennt bestimmt jeder von uns eine Person, die immer ein Buch in der Hand hat. Ich kann mich noch gut an jemand aus der Schulzeit erinnern. Sie hatte immer ein Buch, egal ob in der Bahn oder in der großen Pause. Es ist also ohne Weiteres möglich.

Eine Alternative zum Lesen eines klassischen Buchs sind für mich Hörbücher. Die Büchereien sind voll damit und es gibt auch einige Anbieter, die Hörbücher im Abo anbieten, bequem auf dem Smartphone. Für mich ist das eine Prima Sache, aber ich kenne viele, die es nicht schaffen einem Hörbuch zu folgen. Sie schlafen dabei ein oder können zum Beispiel während einer Autofahrt diese Art der Ablenkung nicht ertragen.

Wir sollten uns auch auf keinen Fall einem Ziel unterwerfen. Wenn wir uns den Vorsatz machen ein Buch in der Woche zu lesen, ist dieses Ziel viel zu hochgesteckt. Wir werden daran scheitern. Wir sollten daher nur als Ziel formulieren, mehr zu lesen und schauen, wo wir dieses mehr einbauen können. Hören wir in der Bahn nur Musik? Schauen wir 100 mal am Tag auf unser Smartphone? Diese Zeit können wir nutzen. Ich nutze zum Beispiel in einer vollen Bahn die Kombination aus Musik und einem eBook Reader.Schauen wir 100 mal am Tag auf unser Smartphone? Diese Zeit können wir nutzen. Ich nutze zum Beispiel in einer vollen Bahn die Kombination aus Musik und einem eBook Reader.

Ich höre dann etwas Entspanntes, Ruhiges über die Kopfhörer und lese dabei. Streaming Dienste wie Spotify und Co haben extra Listen für Musik, die zur Entspannung oder Konzentration auf eine Tätigkeit geeignet ist. Das ist aber eine sehr individuelle Sache und jeder muss schauen, wie er sich die Umgebung schafft, die er zum Lesen als angenehm empfindet. Kleine Anekdote von heute Morgen noch zum Schluss. Ich konnte heute eine Frau beobachten, die auf der Rolltreppen gelesen hat.

Wie schafft Ihr es, mehr zu lesen? Welche Tipps könnt Ihr ergänzen?

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Wenn die Welt einstürzt…

… baue ein Gerüst. Auf dem Rückweg von der Arbeit fahre ich oft über die Rheinbrücke in Leverkusen. Sie ist seit geraumer Zeit für Lkws gesperrt und baufällig. Kein Wunder, diese Brücke wurde gebaut in einer Zeit, wo man sich nicht vorstellen konnte, wie viele Autos in Deutschland durch die Gegend fahren. Außerdem hat der Güterverkehr zugenommen und die Last pro Lkw ist auch deutlich gestiegen. Diese Dauerbelastung mach dem größten Bauwerk aus Stahl und Beton zu schaffen, egal wie sauber es einmal geplant, konstruiert und gebaut worden ist.
Genau, wie eine Brücke nach 50 Jahren schon einmal etwas wackelig werden kann, kann uns Menschen die Summe der Ereignisse eines Lebens aus der Bahn werfen.
Wir stehen unter Strom, sind angespannt und stört einfach die Fliege an der Wand. Jeder kennt diese Situationen und weiß manchmal keinen Ausweg, außer sich Luft zu machen und seine miese Stimmung an anderen Menschen abzuarbeiten. Dies macht zwar nichts besser, aber wenigstens sind die anderen auch etwas schlechter drauf als zuvor.

Ein andere Weg, mit dieser Last umzugehen, ist, sich auf das zu besinnen, was die Basis ist. Das Gerüst, auf dem alles andere aufbaut. Es ist wichtig zu verstehen, was seine Basis ist, sein Rückzugsort. Für mich ist es eigentlich meine Wohnung. In den letzten Wochen war ich allerdings so viel unterwegs, teils, weil so viel zu tun war und teils, weil ich dem Chaos zu Hause entfliehen wollte. Ich habe mich abgelenkt und Zerstreuung gesucht, ohne diese wirklich finden zu können.
Gestern Abend bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass Prio Nr. 1 nun ist. Meine Wohnung aufzuräumen, alle Flächen zu leeren und sie zu der klaren Struktur zurückzuführen, die sie hat, kurz bevor mal wieder jemand mit einer Kamera vorbei schaut oder zum Beispiel meine Mutter zu besuch kommen würde.
Das soll jetzt nicht heißen, dass es bei mir aussieht wie in einer Messie Wohnung. Aber es ist der Punkt überschritten, zu sagen. Ich fühle mich wohl.
Wenn eurer Rückzugsort oder eure Basis nicht die Wohnung ist, sonder etwas anderes, könnt ihr diesen Prozess natürlich auch darauf anwenden.
Aus meiner Beschäftigung mit chinesischen Bewegungskünsten habe ich praktisch erfahren wie sehr das Äußere, das innere Beeinflussen kann und das die meisten Prozesse von außen nach innen ablaufen. Wir sprechen in einer Kirche leiser miteinander, weil der Raum hallt oder wir können uns in einem Fitnesscenter mehr auf Sport konzentrieren, weil die Umgebung dafür geschaffen worden, darin zu trainieren. Ich glaube das dieser Umstand so trivial ist, dass wir ihm gar nicht die richtige Bedeutung beimessen. Diese kann nicht zu hoch eingeschätzt werden.

Ich wünsche euch, dass ihr euer Fundament stützt und zurück zur Basis kommt. Ich würde mich freuen, wenn Ihr eure Gedanken dazu in Form von Kommentaren, oder Emails an mich teilt.

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Minimalist(en) in München gesucht (!)

Minimalisten aus München, meldet euch. Denn Nadine vom Sender AFK TV macht in Ihrem Praktikum einen Fernsehbeitrag zum Thema “Minimalismus” und suche deswegen jemanden, der minimalistisch lebt und Zeit und Lust für ein Interview in München hat.
Zu den Rahmendaten: Wir würden sehr gerne nächste Woche das Interview führen und drehen, aber von den Tageszeiten sind wir sehr flexibel und können uns gut an den Interviewpartner anpassen.

Es soll ein ca. 4-minütiger Fernsehbeitrag werden, der das Thema „Minimalistischer Lebensstil“ beleuchtet, also warum hat man sich dafür entschieden, was hat sich seitdem verändert, wie reagiert die Umwelt darauf. Schön wäre es, wenn wir auch in der Wohnung des Minimalisten filmen könnten.

Meldet euch bitte direkt bei Nadine via Email an: redaktion@afktv.de

 

Danke für Eure Hilfe