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Kunst liegt im Auge des Betrachters

Am Wochenende war ich nach längerer Zeit einmal wieder in einem Museum und habe dort die Möglichkeit gehabt eine Ausstellung zum Thema (un)möglich! – Künstler als Architekten zu sehen. Die Ausstellung befindet sich im MARTa in Herford. Für das Gebäude an sich lohnt sich schon den Ausflug. Der Architekt Frank Gehry hat hier ein kleines Meisterwerk geschaffen, welches unglaublich gut zu den zwei großen Themen im MARTHA, Design und Architektur passt.

Viele Zeichnungen und Modelle waren wirklich inspirierend, bei manchem habe ich gedacht, o.k. , das hätte ich auch gekonnt, und bei dem ein oder anderen Exponat habe ich mich gefragt, ist das wirklich Kunst? Eigentlich geht es mir in fast jeder Ausstellung so, dass ich mir diese Fragen stelle. Was aber auch noch dazu kommt, ist die Komponente, dass man in einem Museum ganz einfach dem Alltag entrückt ist. Man lässt sich ein, auf Bilder oder Modelle in großen Räumen, die den Zweck haben auf Ihren Betrachter zu wirken.

Ich kann mittlerweile die Menschen verstehen, die sich einen Stuhl nehmen und vor dem ein oder anderen Werk platz nehmen und sich der Frage Widmen. Was will mir der Künstler damit sagen? Man nimmt es während des Besuchs gar nicht wahr, aber dieser Besuch verändert und ein kleines bisschen. Unsere Aufmerksamkeit wird geschärft. Wir haben uns für eine kurze Zeit mit etwas völlig anderem beschäftigt. Wir wurden zum passiven Zuschauer, der Kunst auf sich wirken lässt.

Wie empfindet Ihr einen Museums besuch? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Welches Museum sollte man einmal im Leben besucht haben?

LinkTipps: Architekt Frank Gehry,    MARTHa Herford

6 Kommentare

  1. Ich liebe den Museumstag in Köln, denn dann kann ich als Kölner Bürgerin kostenlos in alle städtischen Museen. Und genau das kommt meinen minimalistischen Bestrebungen entgegen: nicht durchlaufen (denn es hat ja so viel Eintritt gekostet), sondern sich nur einen kleinen Teil vornehmen oder sogar nur ein/zwei Bilder.
    s. hier: https://kunterbunt11.wordpress.com/2015/04/03/minimalistischer-tag/

    Ich merke, dass ich davon viel mehr habe. Im Museum Ludwig geht es mir allerdings auch oft so, dass ich überlege, wie ich ‚Kunst‘ definiere oder dass ich denke: Das könntest du auch …
    LG aus Köln.

  2. Hallo Michael!

    Es gibt viele Bereiche der Kunst, die ich zwar wahrnehme, die bei mir aber keine Emotionen auslösen, oder gar einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

    Dann gibt es aber Kunstwerke, die mir so in Erinnerung bleiben, dass sie mich für den Rest meines Lebens begleiten. Das beste Beispiel ist hierfür ist „Das Buch der Berührungsängste“ von Timm Ulrichs, das ich 2009 in der Akademie der Künste in Berlin „sehen“ durfte.

    Ein aufgeschlagenes Buch aus Messing versetzt einem einen leichten Stromschlag wenn man es berührt (und der Titel des Kunstwerks sorgt garantiert dafür, dass Du es berührts 😉 ) In den offenen Seiten steht in Blindenschrift „Nicht berühren“. Ich empfinde das nach wie vor als genial!

    Gruß Axel

  3. Hallo Michael,

    ich gehe gern in Museen und habe jedes Mal das Gefühl, dass ich eigentlich mehr Zeit dafür brauche.

    Emotionen sind für mich ein wesentlicher Aspekt von Kunst. Alles andere als Kriterium empfinde ich als kritisch.

    Lieber Gruß,
    Philipp

  4. Wolf

    Die Tate Modern in Lodnon lohnt sich. Moderne Kunst hat auch den ein oder anderen Fall von „Hä, wasn das“ – aber auch unglaublich viel zu entdecken.

    Ganz allgemein mag ich Kunst nur alleine anschauen – mir soll keiner reinreden, was schön ist und was nicht.

  5. Johann

    Hallo Michael,

    Ich war zufällig auch vor einiger Zeit in der selben Ausstellung im MARTa in Herford und ich muss dir zustimmen! Zum Teil waren die Ausstellungsstücke wirklich inspirierend, vor allem das Trichterhaus von Walter Jonas! Ich gehe leider nicht besonders oft in Museen, was sich eindeutig ändern muss, denn je älter ich werde desto mehr kann ich mich auf Kunst einlassen. Und wenn man sich bei einem Museumsbesuch ganz auf die Kunst einlässt, dann kann man für ein paar Stunden den Alltag vergessen und in einer Welt purer Emotionen schweben. So sehe ich es.

    Liebe Grüße,
    Johann

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