Archiv von “2016

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Abendspaziergang

Mit der Kühle der Abendluft kommt auch die Klarheit in meinem Kopf. Der eigentliche Grunde, warum ich jetzt noch ein paar Runden durch den Ort gehe, ist, dass ich auf meine 10.000 Schritte am Tag kommen möchte. Auch wenn ich dieses Ziel erreicht habe sind die kleinen Ereignisse auf diesem Weg viel spannender.

Ich musste noch etwas Geld abheben und sah einen Sohn mit seinem Vater, dem er die Überweisung über ein Terminal erklärte. Und ich dachte bei mir, das könnte ich mit meiner Mutter sein. Ich habe mich darüber gefreut, dass zum einen, der Vater sich mit dieser Technologie auseinandergesetzt hat und zum anderen der Sohn diese Geduld hatte, ihm den Vorgang in ruhe zu zeigen.

Ein paar Schritte weiter hörte ich Musik, es war Saturday Night Fever und ich sah einige Damen zwischen 20 und 35 in schwarzen Oberteilen und Jeans in einem Modegeschäft auf und ab gehen. Dynamisch, freudig und voller Energie. Es musste sich um ein Firmenevent handeln, vielleicht mit einem Coach, vielleicht über Körpersprache. Ich dachte mir: „Toll, dass der/die Inhaber Geld in Ihr Personal investieren“  und ziehe weiter. Dann entdeckte ich ein küssendes Pärchen auf der Bank. Sie haben in diesem Augenblick nur sich selbst wahrgenommen und ich war ihr stiller Zeuge.

Im Bäcker war die Reinigungsfachkraft mit der Arbeit fertig und schloss den Laden ab. Etwas weiter beim angesagten Italiener der Altersklasse 45+ hatten sich die Leute herausgeputzt. Es fand das alte Gesellschaftsspiel statt. Sehen und gesehen werden. Auf dem Parkplatz kam gerade ein ADAC Auto an, ich konnte die Unsicherheit der älteren Dame spüren und dann versprühte der Servicemitarbeiter mit einem „wunderschönen guten Abend“ mit einem breiten rheinischen Akzent, so viel Charm, dass man das Eis förmlich brechen hörte.

Das Schöne ist. Alles ist wirklich so passiert, und das in einem Zeitraum einer guten halben Stunde. Ich bin gespannt, was ich in den nächsten Tagen und Wochen noch alles erleben werde, wenn ich wieder offener durch die Welt gehe und Eindrücke registriere. Wenn ich so darüber nachdenke, war das dann nicht Achtsamkeit im Alltag? Auch wenn ich nicht ganz bei mir, bei meinen Schritten war, habe ich viel von der Umgebung aufgesaugt, was mir sonst verborgen geblieben ist. Auf dem Weg zum Supermarkt, denkt man ja meist schon an den Einkauf und nimmt so etwas nicht bewusst wahr.

Was ist dir denn auf den letzten Spaziergängen aufgefallen?

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noch jemand da?

Die letzten vier Wochen gab es hier von meiner Seite eine kleine (un-)freiwillige Blogpause. Heute möchte ich euch erzählen, was in letzter Zeit bei mir los war und wie es weiter geht.

Mein größtes privates Ziele dieses (und nächstes) Jahr  ist es, Gewicht zu verlieren, mich gesünder zu ernähren und regelmäßig zu bewegen. Anfang des Jahres habe ich einen ganz guten Einstieg gefunden, der mit der Zeit wieder etwas verpufft ist. Es wurde Zeit für einen Neustart und ich habe einigen Leuten davon erzählt. Unter anderem Daniel.
Er war sofort begeistert und hat mich gefragt ob, wir nicht ein gemeinsames Projekt daraus machen.

Daraus ist dann Anfang März we just get fitzwei Männer, die losziehen, um fit zu werden entstanden. Wir machen einen wöchentlichen Podcast und reden darüber, wie es uns die Woche ergangen ist und was wir nächste Woche vorhaben. Auf dem Blog wird es nach und nach in nächster Zeit auch immer themenspezifische Beiträge geben (1x pro Woche). Ich würde mich natürlich freuen, wenn ihr mir dort folgt über Facebook, Instagram, iTunes, Twitter oder auf der Seite vorbei schaut. Es wird sicher auch Überschneidungen geben. Dinge, die ich durch die Beschäftigung mit meiner Gesundheit und Bewegung lerne, werde ich auch hier zum Thema machen.

Meine Ziele von 10.000 bis 15.000 Schritte am Tag zu machen haben dann dazu geführt, dass ich vor und nach der Arbeit immer noch einige Runden gedreht habe und nicht dazu gekommen bin. Hier auf Minimalismus leben weitere Beiträge zu schreiben. Nach ein paar Wochen der Eingewöhnung hat sich aber jetzt wieder genug Zeit ergeben und ich freue mich euch nun wieder regelmäßig mit neuen Impulsen, Ideen und Beiträgen rund um Minimalismus und einfaches, bewusstes Leben versorgen zu können.

Der Minimalismus Stammtisch in Köln ist nach wie vor eine feste Größe und ihr könnt mich und viele weitere tolle Menschen dort einmal im Monat treffen. Alle anderen deutschlandweiten Termine findet Ihr hier. Ich freue mich besonders, dass sich ein neuer Stammtisch Süddeutschland/Schweiz gegründet hat und es bald auch einen in Karlsruhe geben wird. Ich möchte mich an dieser Stelle besonders bei Svenja und Daniel bedanken, ohne die ich bei der Pflege der Seite manchmal wirklich aufgeschmissen wäre. Es gibt am 30.4 einen neuen Stammtisch in Münster bei dem ich auch sein werde.

Es gibt auch Neuigkeiten zum Minimalismus Jahrestreffen. Wir werden dieses Jahr etwas weiter ins Jahr vorrücken, um der brüllenden Hitze zu entfliehen. September ist aktuell meine Idee. Und als Ort wird es Essen werden. Neuigkeiten und konkrete Termine werden bis Anfang Mai stehen. Dieses Jahr gibt es eine klarere Form, mehr Vorträge, genug Raum für Begegnungen und Austausch und mit etwas Glück noch einen prominenten Speaker. Ich freue mich schon sehr euch alle dort wiederzusehen, es wird wieder ein tolles Wochenende, das verspreche ich euch. Danke an der Stelle auch an alle, die mir ihre Hilfe angeboten haben, ich werde sie bestimmt in Anspruch nehmen.

Der Minimalismus Podcast ist dieses Jahr auch den neuen Projekten zum Opfer gefallen. Daniel & ich haben aber ein paar tolle Ideen und wir werden es im April bestimmt schaffen euch eine neue Folge auf die Ohren zu geben.

Außerdem habe ich noch ein Interview für den Kinderhörfunk gegeben, eine MiniStatment im Express am Sonntag und war Interview Partner für eine Bachelor Arbeit.

Wie waren denn eure letzten 4 Wochen, was habt ihr erlebt?

 

 

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Lebenskrisen überwinden

Manchmal trifft uns das Leben sehr hart. Wir geraten in einen Schock Zustand und sind in unseren Grundfesten erschüttert. Egal ob es sich dabei um eine Trennung, eine schwere Krankheit oder den Tod eines geliebten Menschen handelt. Schicksalsschläge können so unterschiedlich sein, wie Steine am Meer.

Diese Ereignisse führen immer wieder zu den gleichen Emotionen. Wir sind verzweifelt, wissen nicht wohin mit uns und wollen diesen Schmerz loswerden. Allerdings geht jeder von uns anders damit um. Die einen flüchten sich in den Konsum, andere in den Alkohol, wieder andere zerbrechen ganz leise. Andere schaffen es wiederum aus einer Krise gestärkt hervorzugehen und wie der sprichwörtliche Phönix aus der Asche aufzustehen.

Es gibt einige Verhaltensweisen, die mir immer geholfen haben Schmerz zu überwinden und positiv aus Krisen hervorzugehen. Diese möchte ich hier gerne mit euch teilen.

In der ersten Phase herrscht ein Shock zustand. Wir möchten einfach nicht begreifen, was gerade passiert ist. Irgendwann danach setzt der Schmerz ein.

Was mir dann immer geholfen hat, ist Ablenkung. In dieser Phase kann man noch nichts verarbeiten. Zerstreuung und die Gesellschaft von Menschen, die einem am Herzen liegen, bringen einen dann wieder auf andere Gedanken.

In dieser Phase fällt es mir persönlich sehr schwer alleine zu sein. Meine Gedanken formen dann immer eine negativ Spirale, die meine Laune immer weiter nach unten zieht, bis sie irgendwo aufschlägt.
Mir hilft in diesem Fall immer ein ehrlicher Realitätsabgleich. Ich versuche mich selbst aus der Situation herauszunehmen und das Ganze von außen zu betrachten. Ähnlich wie ein guter Freund, der mir helfen wollen würde.

Außerdem kann ich euch noch empfehlen, etwas zu tun, von dem Ihr wisst, dass es euch bereits in der Vergangenheit geholfen hat.

“Wenn das Haus wackelt, gehe zurück zum Fundament.”

Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben. Und ich finde in Ihr eine Quelle für das Zulassen von Emotionen und auch wieder Kraft und Stärke. Vielleicht hilft dir auch Musik, Sport, ein altes Hobby oder eine Gewohnheit, die du in der letzten Zeit vergessen hast.

Ich möchte dich dazu einladen, einen Kommentar zu verfassen, in dem du beschreibst, was Dir in solch einer Situation geholfen hat.

In der nächsten Phase kommen wir irgendwann dazu, die Situation wirklich emotional zu durchleben und anzunehmen. Das ist der schwerste Schritt überhaupt und kann mitunter auch ein Jahr oder länger dauern, je nachdem, wie tief greifend das Ereignis war.
Wir durchdenken immer wieder alles , bewerten neu und es kommt mit der Zeit nicht nur im unseren Kopf, sondern in unserem Herzen an.

Danach kommt ein Neuanfang.
Bei mir wird dann immer einiges an Energie frei. Energie, die ich dann gerne in neue oder vorhandene Projekte stecke. Diese Phase birgt aber auch die Gefahr über das Ziel hinauszuschießen und neue Dinge anzufangen, die nur von kurzer Dauer sind. Deswegen lasse dir auch etwas Freiraum, um weiterhin intensiver Reflektieren zu können und belege nicht den ganzen Platz in deinem Leben neu.

Ich bin diesmal mit dem Thema wirklich weit weg vom eigentlichen Kernthema dieses Blogs. Allerdings finde ich es auch wichtig über solche Themen zu schreiben. Wenn wir ein paar Schritte weiterdenken, geht es doch beim Minimalismus im Kern um einen Lebensstil. Dieser bedeutet so viel mehr, wie Dinge auszumisten. Es bedeutet auch Krisen zu meistern und dabei Licht zu sehen, wenn die Wolken gerade mal den Himmel bedecken.

Wie bist du aus einer Krise gestärkt hervorgekommen, was hat dir geholfen? Und wie findest du Beiträge wie diesen?

 

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Bett aus Pappe

Warum überhaupt ein neues Bett?
Ich habe die letzten 6 Jahre die Nacht auf meiner Schlafcouch verbracht. Es war für meine kleine Wohnung die optimale Lösung. Sie hatte ein Lattenrost und eine Kaltschaum Matratze.
Allerdings hat an ihr auch nicht nur der Zahn der Zeit sondern auch mein Gewicht genagt. Es wurde also Zeit für etwas neues.
Ich wollte allerdings nicht so viel Geld ausgeben, weil dieses Jahr noch ein Umzug ansteht und habe nach einer guten Zwischenlösung gesucht. Nur die Matratze auf dem Boden mit einer Sportmatte darunter war keine Alternative, die mir auf Dauer gefallen hat. Aktuell schlafe ich also auf diesem Bett mit 2x 80cm breiten Matratzen. Ein Wort vielleicht nur zur Stabilität. Es hält wirklich sehr gut. Wer sich davon Überzeugen will, kann gerne mal auf YouTube und Co schauen. Dort hüpfen bis zu 20 Leute auf so einem Bett herum.

Warum ein Pappbett?
Ich bin früher schon einmal über Möbel aus Pappe gestolpert und fand das Ganze eine nette Idee. Allerdings hat sich bei mir nie die Möglichkeit ergeben, dass ich ein Möbelstück aktiv ersetzen wollte durch ein neues. Pappe ist in der Form gut recylebar.  Das Bett wiegt nur 20kg. Somit kann man es gut verschieben und bei einem Wiederverkauf oder Umzug geht alles schneller und einfacher als mit einem Bett aus Holz. Der Anschaffungspreis ist im vergleich zu einem Bett aus Holz auch natürlich günstiger

Wie schläft es sich auf einem Pappbett?

Das ist eine gute Frage. Schlafen ist immer etwas sehr subjektives. Ich mag es generell nicht, wenn ein Bett zu weich ist. Deswegen ist das Pappbett genau das richtige für mich. Wer es etwas weicher mag, kann natürlich mit einer Matte oder durch die Wahl einer anderen Matratze diesem Effekt entgegenwirken.

Alternativen

Für mich wäre grundsätzliche auch eine Tatami Matte und ein Futton in Betracht gekommen, aber ich finde es doch schöner nicht direkt auf dem Boden zu schlafen. Außerdem werden die Matratzen ausreichend belüftet, so dass ich hier nicht Morgens meine Matratzen wenden muss.

Das Thema Hängematte möchte ich hier nur kurz ansprechen, weil ich keine Erfahrungen dazu habe. Vielleicht könnt ihr ja ein paar Kommentare hinterlassen, wenn ihr Erfahrungen damit habt.