Neulich war ich mit meiner Freundin in Hamburg unterwegs. Wir hatten wirklich tolles Wetter und haben uns in den 2 Tagen einiges erlaufen.
Eins meiner Highlights neben dem Essen mit Frau Ding Dong & Herr Ding Dong und meinem ersten FooFighters Konzert (weiterhin gute Besserung Dave), war die Begegnung mit dem Seifenblasen Mann.
Jeder kennt bestimmt Schausteller und Künstler, die auf öffentlichen Plätzen etwas anbieten um sich einige Euros zu verdienen. Dieser Künstler nun hatte einige Seile an Stöcken befestigt und machte unglaublich tolle Seifenblasen. Doch was mir direkt auffiel, niemand schien sich dafür zu interessieren. Ich musste an Kafka und den Hungerkünstler denken ( „Hungerkünstler sind aus der Mode geraten..“ Danke an Herrn Dr. K., meinem Oberstufen Deutsch Grundkurslehrer, dass wir dieses Buch behandelt haben). Es stimmt aber nicht so ganz, dass sich niemand außer uns beiden für den Seifenblasenmann interessiert hat.
Es waren viele Kinder dort, die vor lauter Begeisterung den Blasen hinterher hechteten um sie eine weile zu bewundern und dann in Erdnähe mit ihrem Finger zum Platzen zu bringen.
Das ist eine grundlegende Eigenschaft, die wir Erwachsenen uns wieder zurück erobern müssen. Die uneingeschränkte Begeisterungsfähigkeit.
Vor einigen Jahren hat etwas ähnliches mein Tai Chi Lehrer zu mir gesagt. Schau dir mal die Kinder an. Wenn Sie von dir weglaufen, du ihnen hinterher rufst, wie sie sich dann herumdrehen. Das ist perfektes Tai Chi. Was er damit meinte ist, dass Kinder beim herumdrehen ihren gesamten Körper drehen und weiter in ihrer Mitte bleiben. Wo wir Erwachsenen nur den Kopf drehen würden bleibt das Kind natürlich stabil und optimal ausgerichtet. Beim Tai Chi, welches eine innere Kampfkunst ist, die viele nur als Entspannungsübung praktizieren, geht es auch darum wieder zu einer natürlichen Bewegung zu finden.
Für was hast du dich das letzte Mal richtig begeistert und dein Umfeld hat nicht darauf reagiert? Was hat dich ein Kind gelehrt, was du vergessen hattest.