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Lebenskrisen überwinden

Manchmal trifft uns das Leben sehr hart. Wir geraten in einen Schock Zustand und sind in unseren Grundfesten erschüttert. Egal ob es sich dabei um eine Trennung, eine schwere Krankheit oder den Tod eines geliebten Menschen handelt. Schicksalsschläge können so unterschiedlich sein, wie Steine am Meer.

Diese Ereignisse führen immer wieder zu den gleichen Emotionen. Wir sind verzweifelt, wissen nicht wohin mit uns und wollen diesen Schmerz loswerden. Allerdings geht jeder von uns anders damit um. Die einen flüchten sich in den Konsum, andere in den Alkohol, wieder andere zerbrechen ganz leise. Andere schaffen es wiederum aus einer Krise gestärkt hervorzugehen und wie der sprichwörtliche Phönix aus der Asche aufzustehen.

Es gibt einige Verhaltensweisen, die mir immer geholfen haben Schmerz zu überwinden und positiv aus Krisen hervorzugehen. Diese möchte ich hier gerne mit euch teilen.

In der ersten Phase herrscht ein Shock zustand. Wir möchten einfach nicht begreifen, was gerade passiert ist. Irgendwann danach setzt der Schmerz ein.

Was mir dann immer geholfen hat, ist Ablenkung. In dieser Phase kann man noch nichts verarbeiten. Zerstreuung und die Gesellschaft von Menschen, die einem am Herzen liegen, bringen einen dann wieder auf andere Gedanken.

In dieser Phase fällt es mir persönlich sehr schwer alleine zu sein. Meine Gedanken formen dann immer eine negativ Spirale, die meine Laune immer weiter nach unten zieht, bis sie irgendwo aufschlägt.
Mir hilft in diesem Fall immer ein ehrlicher Realitätsabgleich. Ich versuche mich selbst aus der Situation herauszunehmen und das Ganze von außen zu betrachten. Ähnlich wie ein guter Freund, der mir helfen wollen würde.

Außerdem kann ich euch noch empfehlen, etwas zu tun, von dem Ihr wisst, dass es euch bereits in der Vergangenheit geholfen hat.

“Wenn das Haus wackelt, gehe zurück zum Fundament.”

Musik begleitet mich schon mein ganzes Leben. Und ich finde in Ihr eine Quelle für das Zulassen von Emotionen und auch wieder Kraft und Stärke. Vielleicht hilft dir auch Musik, Sport, ein altes Hobby oder eine Gewohnheit, die du in der letzten Zeit vergessen hast.

Ich möchte dich dazu einladen, einen Kommentar zu verfassen, in dem du beschreibst, was Dir in solch einer Situation geholfen hat.

In der nächsten Phase kommen wir irgendwann dazu, die Situation wirklich emotional zu durchleben und anzunehmen. Das ist der schwerste Schritt überhaupt und kann mitunter auch ein Jahr oder länger dauern, je nachdem, wie tief greifend das Ereignis war.
Wir durchdenken immer wieder alles , bewerten neu und es kommt mit der Zeit nicht nur im unseren Kopf, sondern in unserem Herzen an.

Danach kommt ein Neuanfang.
Bei mir wird dann immer einiges an Energie frei. Energie, die ich dann gerne in neue oder vorhandene Projekte stecke. Diese Phase birgt aber auch die Gefahr über das Ziel hinauszuschießen und neue Dinge anzufangen, die nur von kurzer Dauer sind. Deswegen lasse dir auch etwas Freiraum, um weiterhin intensiver Reflektieren zu können und belege nicht den ganzen Platz in deinem Leben neu.

Ich bin diesmal mit dem Thema wirklich weit weg vom eigentlichen Kernthema dieses Blogs. Allerdings finde ich es auch wichtig über solche Themen zu schreiben. Wenn wir ein paar Schritte weiterdenken, geht es doch beim Minimalismus im Kern um einen Lebensstil. Dieser bedeutet so viel mehr, wie Dinge auszumisten. Es bedeutet auch Krisen zu meistern und dabei Licht zu sehen, wenn die Wolken gerade mal den Himmel bedecken.

Wie bist du aus einer Krise gestärkt hervorgekommen, was hat dir geholfen? Und wie findest du Beiträge wie diesen?

 

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Bett aus Pappe

Warum überhaupt ein neues Bett?
Ich habe die letzten 6 Jahre die Nacht auf meiner Schlafcouch verbracht. Es war für meine kleine Wohnung die optimale Lösung. Sie hatte ein Lattenrost und eine Kaltschaum Matratze.
Allerdings hat an ihr auch nicht nur der Zahn der Zeit sondern auch mein Gewicht genagt. Es wurde also Zeit für etwas neues.
Ich wollte allerdings nicht so viel Geld ausgeben, weil dieses Jahr noch ein Umzug ansteht und habe nach einer guten Zwischenlösung gesucht. Nur die Matratze auf dem Boden mit einer Sportmatte darunter war keine Alternative, die mir auf Dauer gefallen hat. Aktuell schlafe ich also auf diesem Bett mit 2x 80cm breiten Matratzen. Ein Wort vielleicht nur zur Stabilität. Es hält wirklich sehr gut. Wer sich davon Überzeugen will, kann gerne mal auf YouTube und Co schauen. Dort hüpfen bis zu 20 Leute auf so einem Bett herum.

Warum ein Pappbett?
Ich bin früher schon einmal über Möbel aus Pappe gestolpert und fand das Ganze eine nette Idee. Allerdings hat sich bei mir nie die Möglichkeit ergeben, dass ich ein Möbelstück aktiv ersetzen wollte durch ein neues. Pappe ist in der Form gut recylebar.  Das Bett wiegt nur 20kg. Somit kann man es gut verschieben und bei einem Wiederverkauf oder Umzug geht alles schneller und einfacher als mit einem Bett aus Holz. Der Anschaffungspreis ist im vergleich zu einem Bett aus Holz auch natürlich günstiger

Wie schläft es sich auf einem Pappbett?

Das ist eine gute Frage. Schlafen ist immer etwas sehr subjektives. Ich mag es generell nicht, wenn ein Bett zu weich ist. Deswegen ist das Pappbett genau das richtige für mich. Wer es etwas weicher mag, kann natürlich mit einer Matte oder durch die Wahl einer anderen Matratze diesem Effekt entgegenwirken.

Alternativen

Für mich wäre grundsätzliche auch eine Tatami Matte und ein Futton in Betracht gekommen, aber ich finde es doch schöner nicht direkt auf dem Boden zu schlafen. Außerdem werden die Matratzen ausreichend belüftet, so dass ich hier nicht Morgens meine Matratzen wenden muss.

Das Thema Hängematte möchte ich hier nur kurz ansprechen, weil ich keine Erfahrungen dazu habe. Vielleicht könnt ihr ja ein paar Kommentare hinterlassen, wenn ihr Erfahrungen damit habt.

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Gefahren des privaten Outsourcings

die aktuelle Lage

Outsouring ist in aller Munde. Callcenter werden nach Indien oder in Osteuropäische Länder verlagert, Produktionsstätten wandern in die dritte Welt und Krabben werden in Afrika gepult, weil es dort billiger ist. Jeder von uns kennt diese Mechanismen. Es wird durch das Auslagern Geld gespart und der Gewinn maximiert.

Ich möchte hier gar nicht darauf eingehen, welchen Boom es an Personaldienstleistern in Deutschland durch die Harz Gesetze gegeben hat oder welche schlimmen Folgen für viele tausende Beschäftigte dieser Trend hat. Mir geht es darum, dass wir auch ständig im privat Leben outsourcen und so schleichend Fähigkeiten verlieren und immer unselbstständiger werden könnten.

Wir leben in einer Welt von Spezialisten

Die Industrialisierung und die immer schnellere Verdopplung des Wissens der Menschheit hat dazu geführt, dass nicht mehr jeder alles kann. Wir haben uns auf einem der letzten Minimalismus Stammtische in Köln darüber unterhalten, dass man oft Ratlos ist, wenn man einen Jobtitel hört. Der Facility Manager (Hausmeister), ist nur das bekannteste Beispiel. Ich frage dann meist konkret nach, wie ihre Tätigkeit im allgemeinen aussieht. Das verschafft mir ein konkreteres Bild als ein anglizistischer Phantasiename.

Aber wie sieht es nun im privaten aus? Was sourcen wir denn hier alles aus? Eine ganze Menge!

Viele von uns kochen nur noch wenig frisch. Anstatt hier wieder mehr selbst zu tun, suchen wir die Abwechslung zwischen dem China Man und dem Pizza Taxi. Ich hatte ein paar Tage Urlaub und meine Freundin und ich haben viel frisch gekocht und dabei auch einige neue Rezepte ausprobiert. Es kostet schon etwas Zeit, aber die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen.

Der Schublade des CD Players meiner Mutter fährt nicht mehr raus. Es muss, wie schon die Male zu vor, am Riemen liegen, der für diesen Mechanismus verantwortlich ist. Wir waren dann in einer Kette eines Elektronikfachmarkts, der in der Vergangenheit für einen sehr kleinen Betrag diese Reparatur selbst durchgeführt hat. Leider mussten wir feststellen, dass es diesen Service nicht mehr gibt. Er wurde ausgelagert. Wir könnten den CD Player nun einschicken lassen, müssten mehrere Wochen Warten und der Preis wäre in etwa 5 mal so hoch, wie zuvor. Ich werde daraus ein kleines Projekt machen und mich einmal mit dem Thema Repaircafé auseinander setzen.

Viele von uns kaufen auch online ein. Es geht schnell, wir sind an keine Ladenöffnungszeiten gebunden, bekommen einen geringeren Preis und die Ware auch noch an unseren Arbeitsplatz gesendet. Eigentlich perfekt, oder?
Leider nein. Wir vergessen die schlechten Arbeitsbedingungen bei vielen Onlinehändlern und im Versandgewerbe. Wer sich einmal 5 Minuten mit einem Fahrer von Hermes, TNT, GLS und wie sie auch immer heißen mögen unterhält, wird feststellen, dass dies wirklich Knochenjobs sind, die wenige von uns bereit wären, für unseren aktuellen Job einzutauschen.
Ein anderer Punkt dabei ist auch, dass die online Einkäufe dazu beitragen, dass kleine Geschäfte sterben. Wir sehen es in den Innenstädten, jede sieht doch fast gleich aus. Fastfoodketten für Burger & Cafés, Modelabels, Mobilfunkanbieter, Kaufhäuser und Elektronikfachmarktketten dominieren das Straßenbild.
Deswegen sollten wir uns immer mal wieder bewusst machen, welchen Preis wir wirklich dafür zahlen, wenn wir etwas Zeit und Geld sparen wollen.

Auswege?

Das Repaircafé ist eine interessante Alternative um elektronsiches Fachwissen zu erlangen und die Lebensdauer eines Produktes zu erhöhen. Außerdem hört sich das ganze, nach einer Menge Spaß an.
Ein weiterer Weg ist es, Dinge einfach mal wieder selbst zu tun. Sei es die Steuererklärung, Kochen, in der Stadt einkaufen (natürlich nicht als Minimalist, da braucht man ja nicht viel…).
Es gibt eine Menge an Anleitungen und Blogs rund um das Thema DIY do it yourself. Von der Einladungskarte über Kleidung bis hin zu Gebrauchsgegenständen, kann man sehr vieles auch selbst herstellen.

Tauschringe sind in den letzten Jahren leider etwas aus der Mode gekommen. Hier geht es darum Arbeitszeit, gegen Arbeitszeit zu tauschen. Jemand kocht gerne Marmeladen ein, braucht aber jemand anderen um eine Wand zu streichen oder den Rasen zu mähen. Es gibt hunderte Beispiele, welche Dinge man in diesem Zusammenhang ertauschen kann, es gibt praktisch keine Grenzen. Somit werden Güter oder Waren eingetauscht ohne Geld.

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Minimalismus & mehr – Jahresrückblick

In der letzten Woche des Jahres kehrt bei mir auch wieder die Ruhe ein. Ich habe Montag den letzten Tag für dieses Jahr gearbeitet und mache mir in diesem Artikel ein paar Gedanken darüber, wie das Jahr 2015 im Bezug auf Minimalismus verlaufen ist.

Das Medieninteresse im Allgemeinen an Minimalismus war dieses Jahr wieder sehr intensiv. Somit habe ich es auch mal wieder ins Fernsehen in ein paar Zeitungsartikel und ins Radio geschafft. Ich möchte allen Beteiligten dafür danken, dass ich auf einer größeren Plattform ein paar Worte über das Thema sagen durfte.
Die Medienauftritte findet ihr hier.

Auf Minimalismus Leben sind dieses Jahr über 100 Beiträge erschienen. Darunter so viele Gastartikel wie noch nie zuvor. Knapp 300 Leute haben den Newsletter aktuell abonniert und  die Anzahl der Facebook „Gefällt mir“ Angaben sind von knapp 1000 auf 3400 gestiegen. Ich habe auf Facebook eine eigene Minimalismus Gruppe gegründet, weil mir der raue Ton in vielen anderen Gruppen nicht mehr gefallen hat und bin froh für eine gute Moderation auch einige Administratoren gefunden zu haben, die mir helfen.

Der Minimalismus Podcast hat über 56.000 Downloads erreicht. Danke Daniel für die schönen Stunden mit und ohne Gästen am Mikrofon, über Skype, auf Stammtischen oder sonst wo. Wir haben dieses Jahr einen monatlichen Rhythmus nicht halten können, waren aber ca alle 2 Monate mit einer neuen Folge präsent. Ich freue mich auf neue spannende Gäste in 2016.

Unser Minimalismus Jahrstreffen im Sommer in Offenbach war ein großer Erfolg. Wir waren rund 60 Leute und haben uns intensiv ausgetauscht, neue Verbindungen geknüpft und eine tolle Zeit gehabt. Neben viel positivem Feedback gab es auch kritische Stimmen, die sich einen strukturierteren Ablauf gewünscht hätten. Diesem Wunsch werden wir 2016 nachkommen. Es wird natürlich auch wieder viel Raum für Begegnungen, persönlichen Austausch und gemeinsame Aktivitäten geben. Sobald der Termin für das nächste Jahrestreffen feststeht, werde ich in hier auf meinem Blog und in den sozialen Netzwerken bekannt geben.

Nachdem der erste Termin des Minimalismus Stammtischs in Köln in diesem Jahr eine ziemliche Katastrophe war (überfordertes Personal, zu viele Teilnehmer), haben wir im Café Kleks eine neue Heimat gefunden. Wir sind immer zwischen 10 und 15 Leute und treffen uns einmal im Monat. Das nächste Mal am Samstag den 9. Januar 2016 ab 14:00. Außerdem gab es viele andere Stammtische in Deutschland, die sich regelmäßig getroffen haben und deren Termine ich mit Svenjas und Daniels hilft im Netz verteilt habe. Wer gerne auf dem laufenden bleiben will kann sich auf der Seite zum Newsletter anmelden oder der Facebook Seite folgen(Facebook / Website).

Ich wünsch euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr