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Weihnachtsmarkt bewusst genießen

Eine Sache habe ich ganz besonders in den letzten 5 Jahren gelernt, die ich mich mit Minimalismus beschäftige. Momente bewusst zu genießen.

Ich möchte euch deswegen einige Tipps geben, wie ihr gut über einen vollen Weihnachtsmarkt kommt und euch dabei etwas Regen auch nichts anhaben kann. Mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Fokus werdet ihr Spaß haben, egal ob ihr lange anstehen müsst oder es gerade Hunde und Katzen regnet.

Ich finde es erst einmal wichtig, eine klare Entscheidung zu treffen und sich selbst zu sagen. Ja ich will auf einen Markt, ich möchte die Lichter im dunklen sehen, mit Freunden diesen Besuch bewusst genießen und mich von einer gemütlichen Atmosphäre anstecken lassen, etwas leckeres essen und mich überraschen lassen von neuen Ständen und Ideen.

Gehe langsam, wenn du es eilig hast. In der Langsamkeit steckt so vieles drin. Wir können durch bewusstes langsames Gehen unsere Aufmerksamkeit konzentrieren und Dinge bewusster wahrnehmen. Gestern war ich mit meiner Mutter auf einem Weihnachtsmarkt, der viele Stände mit ganz eigenen Produkten hatte. An einem Stand gingen viele Leute einfach so vorbei. Mir hat der Mann dahinter etwas leidgetan und ich war Neugierig darauf, was er vertrieb. Es war Honig in ganz anderen Geschmacksrichtungen.

Meine erste Frage war: Vertreiben Sie diese Waren oder stellen Sie diese auch selbst her. Mit der Frage hatte ich ins Schwarze getroffen. Nicht ohne Stolz erzählte er mir darauf hin, dass er der Produzent ist und es diesen Honig in so einer Form nicht noch einmal geben würde. Ich habe mich dann entschieden Honig mit Wasabi zu probieren und auch eine kleine Menge mitgenommen. Qualität, Geschmack und Idee stimmten für mich und das nette Gespräch, wird sicher eine Anekdote werden, die ich öfter erzählen werde.
Das wäre mein zweiter Tipp.

Sei neugierig, auch wenn du diesen Markt und viele Stände vielleicht schon kennst. Gehe mit einer Haltung über den Markt, dass dies dein erster Besuch wäre und nimm die Dinge als neue Eindrücke auf.

Wenn es einmal voll wird und sich für einige Meter sehr drängt, mach dir einfach bewusst, dass du mit diesem Gefühl nicht alleine bist und es vielen anderen auch so geht. Nicht jeder kann damit umgehen und fährt vielleicht hier und da die Ellenbogen oder eine Schulter aus. Ich glaube nicht, dass dies nur aus Egoismus passiert, sondern einfach nur aus Angst und einem natürlichen Schutzbedürfnis. Wenn man die Dinge nicht ändern kann, sollte man immer versuchen die Sicht auf die Dinge zu ändern, denn dies haben wir wirklich in der Hand.

Manchmal muss man länger als gewöhnlich anstehen und merkt, wie man gereizt wird. Als Minimalist sollte man da ein wenig gelassener reagieren. Egal ob Crêpe , Reibekuchen oder Räucherlachs. Jedes Produkt hat seine eigene Garzeit und wir wollen auch alle, wenn wir an der Reihe sind, persönlich und freundlich bedient werden und nicht abgespeist . Außerdem ist doch eine lange Schlange auch meist ein Zeichen von Qualität. Ich weiß von einem Stand auf einem Kölner Weihnachtsmarkt, dass er die besten Reibekuchen hat und ich stelle mich dort einfach nur gerne an, weil ich bis jetzt nie enttäuscht wurde. Und nie heißt mehr wie 15 Jahre.

Jeder der diesen Artikel aufmerksam gelesen hat, weiß, das diese Tipps, etwas abgewandelt, auch allgemeingültig sind und Motivation bieten in Situationen, wo ihr die äußeren Umstände nicht beeinflussen könnt. Der Dalai Lama hat, meiner Erinnerung mal über Regen gesagt, dass es egal ist, ob die Sonne scheint oder es regnet, beides ist ein natürlicher Zustand. In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen Weihnachtsmarktbesuch und ein paar ruhige Stunden.

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AppleWatch – Mein Fehlkauf des Jahres

Innerhalb der #Konsumauszeit wurde es jetzt auch einmal Zeit über vergangene Fehler zu reflektieren. Der größte dieses Jahr war der Kauf einer AppleWatch.

Ich muss dazu erst einmal sagen, dass ich vom Konsumentenprofil zur Gruppe der early adopter gehöre, die gerne neue Technologien vom Start weg ausprobieren und daher anfällig war für diesen Kauf.

Ich trage seit Jahren eigentlich keine Uhr mehr, weil Zeitanzeigen immer omnipräsent sind. In der U-Bahn auf dem Auto Armaturenbrett, auf dem Receiver meines Kabelfernsehbetreibers, auf dem PC und natürlich auch auf dem Smartphone.

Ich fand die Idee, Nachrichten und Benachrichtigungen über das Handgelenk zu bekommen wirklich gut und wollte dies selbst einmal ausprobieren.
Nach einiger Zeit habe ich aber gemerkt, dass mein Handgelenk vor lauter Benachrichtigungen mich ständig aus meiner eigentlichen Arbeit gerissen hat.

Zugegeben, das leichte Klopfen war vom haptischen Gefühl her wirklich angenehm, aber es signalisierte auf der anderen Seite wieder eine Benachrichtigung. Egal ob SMS, Email, WhatsApp, Facebook, auf jeden Fall etwas, was zu überprüfen war.

Mein Smartphone ist auf der Arbeit in der Regel lautlos und ich schaue ab und zu darauf. Den Rhythmus bestimme aber ich.
Für jemanden, der wenig mit anderen kommuniziert und auch nicht sehr aktiv in sozialen Netzwerken auftritt, ist die Uhr bestimmt eine tolle Sache. Für mich hat sie ein Stück weit mehr Stress bedeutet. Diesen habe ich dann wieder reduziert und dabei auch die Uhr. Außerdem habe dadurch einiges über mich gelernt.

Ich werde in Zukunft nicht mehr mit jeder Welle vorweg reiten, sondern warten bis diese vor dem Strand bricht und schauen, was davon übrig bleibt.
Ich werde mich an diesen Fehlkauf erinnern und reflektieren, ob ich nicht gerade in die gleiche Falle tappe.
Ich werde in Zukunft auch weiter darüber schreiben, wenn ich mir einen Fehltritt wie diesen geleistet habe. Wir sind alle nicht perfekt und jeder, der online dieses Attribut in Anspruch nimmt, hat für mich schon einiges an Kredit verloren.

Was war euer Fehlkauf des Jahres?

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erstes Fazit nach 10 Tagen #KonsumAuszeit

Heute möchte ich euch etwas über meine Konsumauszeit berichten. Das Thema wurde ja vom Apfelmädchen ins Leben gerufen und hat im Netz wirklich große Wellen geschlagen. Eine Liste von allen teilnehmenden Blogs findet ihr hier.

Zunächst möchte ich noch ein paar Dinge zu den Diskussionen in den letzten Kommentaren und im Netz sagen.  Ich war wirklich überrascht, wie polarisierend dieses Thema ist. Viele haben geschrieben, dass diese Art von Konsumverzicht für sie keinerlei Challange darstellt und sie aktuell in dieser Form leben. Das kann zum einen sein, weil das Budget grundsätzlich durch Studium oder Ähnliches limitiert ist, oder weil diejenigen sich schon viel früher mit diesem Thema auseinandergesetzt haben oder sparsamer sind wie viele andere.

Außerdem kam die Diskussion auf, dass dieses ganze Challange genannt wird. Ich kann an dem Namen nichts verwerfliches finden. Es ging darum einen Oberbegriff zu finden, der die Sache benennt und die Blogs, die darüber berichten zusammenführt. Jeder, dem diese Art von Verzicht zu wenig ist, kann sich natürlich in anderen Dingen üben. Online Zeit beschränken, Whatsapp und Facebook reduzieren oder ganz bewusst keinen Zucker zu sich nehmen. Es gibt vielfältige Arten sich selbst herauszufordern und durch Verzicht zu wachsen.

Ich für meinen Teil bin anfällig für das Thema onlineshopping. Man ist nicht an Öffnungszeiten gebunden, man muss nicht irgendwo hinfahren, grundsätzliches Rückgaberecht von 14 Tagen, die Ware trifft auf der Arbeit ein und man kann sie dann direkt mit nach Hause nehmen. Ich habe in den letzten 10 Tagen gemerkt, wie oft ich Onlineshops ansurfe um zu stöbern. Die Frequenz hat von Tag zu Tag abgenommen.

Da ich gerade auch versuche meine Küche plastikfreier zu gestalten, hat mir die Konsumauszeit hier schon einmal geholfen das Thema Neuanschaffungen für diesen Bereich in den Dezember zu verschieben und mich noch kritischer werden zu lassen, welche Produkte ersetzt werden.  Außerdem habe ich zu Hause noch einiges ausgemistet. Elektroschrott werde ich am kommenden Samstag entsorgen. Ein paar Bücher, Gläser, und Krims Krams kommt zu Oxfam nach Köln und leere Ordner sowie Klarsichtfolien haben einen guten Abnehmer in der Firma gefunden.

Mir ist die letzten Tage noch einmal durch ein Interview für eine Münchener Lokalzeitung aufgefallen, dass dieser besondere „Tick“ des Minimalismus viel von außen „gemacht“ wird. Da wird von Konsumkritik gesprochen oder von der Gruppe der LOHAS oder LOVOS. Ich sehe diesen „Tick“ als gar nichts Besonderes an, sondern als Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit, Konsum, Geld, kurz gesagt, was brauche ich wirklich? Und im Anschluss: Was macht mich glücklich?

Insgesamt kann ich nur sagen, dass mir die Auszeit bis jetzt sehr gut tut und ich mich freue, dass dieses Thema ein so breites Echo gefunden hat.

Wie geht es dir, mit deiner Auszeit? Wenn dies keine Herausforderung für dich ist, was wäre denn eine? Ich freue mich auf deine Kommentare

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Online Zeit bewusst einschränken

Das Stichwort digital Detox kennen mittlerweile schon viele Menschen. Es geht darum, für eine definierte Zeit auf die digitale Welt zu verzichten. Das kann heißen, kein Internet oder auch nur kein Facebook oder kein Messenger.
Ich kann mir das grundsätzlich auch vorstellen, allerdings glaube ich, dass man auf lange Sicht nicht so viel gewinnt, als wenn man gewisse Kanäle einfach von sich aus aktiv weniger nutzt.

In der letzten Woche war ich weniger online aktiv und am Wochenende habe ich mir nur ein paar Emails angesehen und habe abgesehen von ein paar Nachrichten nicht viel mit meinem Smartphone gemacht. Es war schön sich davon zu lösen, weil ob man es glaubt oder nicht, das Führen eines Minimalismus Blogs neben einer 40h Arbeitswoche nimmt doch einiges an Zeit in Anspruch. Zum einen geht es darum neue Beiträge, wie diesen hier, zu schreiben und parallel noch die social Media Kanäle zu füttern und auf dem Laufenden zu bleiben, was die bloggenden Freunde und Kollegen Neues produziert haben.

Ich habe es am Wochenende geschafft zwei neue Gesellschaftsspiele anzutesten. Zum einen Phase 10 und zum anderen Kamisado. Hätte ich mich jetzt mit meinem Laptop für 1-2h verzogen, dann wäre bestimmt auch am Samstag ein Beitrag zur Konsumuszeit entstanden. Dies musste aber noch etwas warten. Ich denke, dass ihr schon morgen dazu einen weiteren Artikel lesen könnt.

Es war wirklich toll sich in die neuen Spiele einzufinden und etwas Neues zu probieren. Durch das bewusste Herunterfahren meiner Online Aktivitäten habe ich ein paar neue Dinge entdeckt und freue mich, diese mit euch teilen zu können.
Ich glaube es ist wirklich wichtig, sich einmal bewusst zu machen, wie viel Zeit man effektiv an diesen digitalen Geräten hängt, und ob es nicht besser wäre, diese Zeit zu beschränken.

Heute Abend widme ich mich dann wieder der sozial Media Planung, dem ersten Fazit der Konsumauszeit und einigen anderen Dingen, die liegen geblieben sind.

Wie haltet ihr es mit der Zeit, die ihr an digitalen Geräten nutzt?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?