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Dualismus

Manchmal fühle ich mich alleine. Vor allem an Wochenenden wie diesem. Aus Gründen, die nichts mir mir zu tun haben, sämtliche Verabredungen platzen.

Ich weiß, dass eine Verabredung nur einen Anruf entfernt ist. Aber manchmal fühle ich mich dann einfach nicht danach. Ich habe das Gefühl, dass ein durchleben dieser Einsamkeit in diesem Moment ein Muss ist. Sonst würde ich wohl ein Gefühl unterdrücken und damit einschließen.

Auf der anderen Seite heißt es aber nicht, dass ich dieses Gefühl offen in den Arm nehmen kann. Es schlägt Wellen. Zieht sich zurück und bricht wieder durch. Irgendwo zwischen einer Packung Chips und Netflix.

Ich habe jetzt schon keine Lust auf die Fragen der Kollegen am Montag, wie das Wochenende war. Bescheiden ist nicht wirklich die Antwort, die man geben kann ohne ein betretendes Schweigen und dann einen Wechsel des Themas zu provozieren. In der Situation würde ich mir oft, mehr Empathie und ehrliches Interesse wünschen. Aber vielleicht sind es einfach nur Kollegen.

Meine Gedanken kreisen,  wie lange diese Einsamkeit schon ein Thema in meinem Leben ist. Gedanken über Abbrüche von Kontakt zu guten Freundinnen, Partnerinnen und mehr.

Ihr kennt das vielleicht. Wir gehen runter in einen Strudel und befeuern in noch , und gehen dabei tiefer in dieses Gefühl. Mit melancholischer Musik, geschlossenen Fenstern und dem durchschauen von alten Fotos, die uns an eine vermeintlich bessere Zeit erinnern.

Gerade läuft der Berlin Calling soundtrack und meine Gedanken hellen auf. Was ist nicht alles tolles passiert? Die letzte Podcastfolge hat eine Welle von positivem Feedback mit sich gebracht. Viele würden gerne ein Hörbuch von mir hören. Ich soll etwas mit meiner Stimme machen. Jemand hat die Shownots in anklickbaren Timestaps verwandelt. Ich hatte gestern ein tolles gemeinsames Frühstück mit einem tiefen Gespräch.

Die Laune verändert sich und was ich weiter oben über die Kollegen geschrieben habe, stimmt natürlich auch nicht, wenn ich Fragen würden wären sie da. Jeder von ihnen, auf seine Art.

Vielleicht, beinhaltet jedes Gefühl, Ding, Konzept auch sein Gegenteil. Dualismus. So wie in Jin und Yang. Einsamkeit beinhaltet Liebe, Dunkelheit Licht, Minimalismus Konsum.

Ich Atme ein – Ich atme aus

Habt einen tollen Sonntag!

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10 Jahre Minimalismus leben

Heute genau vor 10 Jahren habe ich den ersten Beitrag auf diesem Blog geschrieben.  In dieser Zeit ist so viel in meinem Leben passiert, dass ich die letzte Nacht kaum schlaf gefunden habe. Eine Dekade voller erlebtem, was man nur schwer in ein paar Wörtern zusammenfassen kann.

Alles hat damals angefangen mit dem Wunsch, ein einfacheres, cleaneres Leben zu haben. Etwas mehr Struktur, mehr Ordnung und dadurch eine neue Art von Leichtigkeit und mehr Zeit für die Dinge, die ich gerne mache.

Nach relativ kurzer Zeit und den ersten erfolgen beim Aussortieren von Medien (Bücher, DVDs und CDs) und einer Menge an Kleidung, hatte ich den Wunsch mich intensiver mit anderen Bloggern zu dem Thema auszutauschen. Damals, 2011 gab es nur eine Handvoll im deutschsprachigen Raum. Und ich griff zum Hörer und habe damals Daniel, Cloudy, Finn Oliver und Thomas angerufen.  Nach ein wenig mehr Austausch, haben wir uns dann 2012 das erste mal zu einem „Bloggertreffen“ in Köln zusammengefunden. Daraus wurde dann letztendlich die Minimal-kon. Eine Minimalismus Konferenz die bis zu 100 Teilnehmer und viele engagierte RednerInnen und eine Menge Austausch gefördert hat. Leider war die letzte Veranstaltung im Jahr 2018 , aber nach Corona plane ich fest mit einer Wiederbelebung.

Aus dem Austausch mit Daniel (Schlichtheit.com) ist dann 2013 unser gemeinsames Podcast Projekt www.minimalismus-podcast.de geworden in dem wir uns, teilweise mit Gästen, seit 2013 in unregelmäßigen Abständen austauschen. Mit über 400.000 Downloads einer der meist gehörtesten Podcasts im deutschsprachigen Raum.

2014 sind dann aus der Minimal-Kon regionale Stammtische geworden. Ich glaube Gero hatte damals den ersten in Stuttgart gegründet und ich bin mit Köln nachgezogen. Seit 2014 habe ich (bis Anfang 2020) monatlich einen Stammtisch in Zollstock abgehalten. Wir waren meist zwischen 5-15 Minimalismus interessierte.

2020 kam Jasmin aus Hannover auf die Idee für einen online Stammtisch. Nach ein paar Wochen war es dann „mein“ Projekt und in bis jetzt über 70 Veranstaltungen, jeden Dienstag ab 19:30 tauschen wir uns mit rund 10-20 Menschen aus dem deutschsprachigen Raum über Minimalismus, den Alltag und viele andere Themen aus.

Seit 2020 habe ich auch meinen „eigenen“ Podcast. Er lebt von Gesprächen mit anderen Menschen und gibt Einblicke in andere Lebenskonzepte, Berufe, Biographien, soziale und politische Themen. Mir ist wichtig, dass es eher ein Gespräch zwischen 2 Menschen ist und keine knallharte journalistische Interview Situation.

Ich könnte so viel über meine Berührungspunkte mit Medien schreiben. Kurz festhalten möchte ich , dass ich sowohl im Manager Magazin, aber auch der Apothekenumschau Interviewt wurde. Sonst war alles dabei, von großen Tageszeitungen, kritischeren Magazinen, 3Sat, ZDF, WDR, der Kinderradiokanal, WDR2, WDR5, Radio Köln, Einslive, und viele weitere.  Ich bin dankbar für die Einblicke , den Austausch und die kritischen Fragen.

Bachelor / Master Interviews. Ich finde es immer wieder toll, Anfragen zu bekommen und helfe Studierenden gerne weiter, indem ich ein wenig meiner Zeit zur Verfügung stelle. Ich kann sie ehrlich gesagt nicht mehr zählen, vielleicht 30 vielleicht mehr.

Aber kommen wir doch mal zu einem Fazit. Was hat es gebracht? Wie geht es weiter?

Das, was bleibt, sind Begegnungen mit unglaublichen Menschen. So viele von Euch würde ich gar nicht kennen, wenn ich nicht vor 10 Jahren den ersten Artikel raus geworfen hätte. So viel wäre vielleicht nicht passiert. Ich bin mit dem Blog und den Projekten darum auch gewachsen. Wer hätte gedacht, was alles passiert. An dieser Stelle möchte ich, wie so oft, einmal wieder DANKE sagen. Danke für deine Unterstützung, deine Freundschaft, deine Treue.

Wie geht es weiter?

Es wird dieses Jahr einen kleinen Reboot geben. Neue Themen, eine neue Runde aussortieren. Aber mehr wird noch nicht verraten. Sonst kommen in der nächsten Zeit einige spannende Podcast Folgen.

 

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Sonntag

3 Wochen Urlaub sind nun vorbei.  

Ich sitze an meinem eigentlich Esstisch, der kurzerhand zum Schreibtisch geworden ist, in meinem Flur und warte auf japanische Nudeln. Zum Urlaubsabschluss noch mal etwas leckeres essen und genießen. 

Später dann ein Zoom mit Freunden und tierischer Begleitung.

Warum sitze ich eigentlich im Flur? Die Geschichte kurz erzählt: Schimmel an zwei Wänden, Bautrockner, langsame Hausverwaltung, experimentierfreudiger Minimalist. 

Heute Morgen war ich frühstücken. Wie immer bei Leon, mit J. & B. wie eigentlich fast jeden Sonntag seit ende letzten Jahres.  

Diese kontinuierlichen Treffen sind eine Bereicherung. Wir haben uns so viel besser kennengelernt under Stammtisch Café ein wenig unterstützt und jede Menge Spaß gehabt. 

Auf dem Rückweg dann ein Whatsapp VideoCall mit V & K . Austausch über Urlaub, Hochwasser, Wohnung, Fliegen, eine neue Website & mehr. 

Danach ein Zoom Call mit K. Sie studiert Marketing  & Management und braucht noch InterviewPartner für ihre Masterarbeit.  (männliche aus Gründen der Diversität). BITTE MELDET EUCH BEI MIR, ich stelle gerne den Kontakt her!  

Ich finde es immer wieder toll, bei Bachelor / Master Arbeiten in Form eines Interviews helfen zu können. Alleine das Minimalismus in den letzten Jahren so ein populäres Thema geworden ist, wäre schon Grund genug. Aber ich mag auch sehr den Austausch. Warum gerade Minimalismus? Wie lebst du das, in deinem Leben? So gibt man, und  bekommt direkt zurück. 

 Gerade eben habe ich zunächst ein paar Tai Chi Videos geschaut. Mit dem Platz im Ess-Wohn-Schlaf-(Arbeite)-Zimmer könnte ich dort bestimmt wieder etwas mehr trainieren. Wenn da nicht dieser unglaubliche Lärm wäre und diese trockene Luft.  Selbst im Flur mit Noisecancelling Kopfhörern ist es kein Zustand. 

Dann fällt mir ein, ich habe noch gar nicht das Video von L. gesehen. Bildende Künste und Minimalismus! O-Töne aus Interviews und ein eigenes Experiment. Schaut gerne rein!    https://lecture2go.ostfalia.de/l2go/-/get/v/5406 .

Das Essen ist mittlerweile eingetroffen. Es schmeckt, wie erwartet unglaublich gut!  Gleich werde ich noch eine Email Anfrage beantworte und dann geht es in den Zoom Call mit Freunden. 

Es war nur zum Teil ein typischer Sonntag. Morgen hat mich die Arbeitswelt dann 40/h die Woche wieder. Im Flur, Am Esstisch, mit Noisecancelling Kopfhörern. 

Ich wünsche euch einen guten Abend und einen guten Start in die Woche 

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Urlaub 2021

Bald sind meine 3 Wochen Urlaub schon wieder vorbei. 

Ich weiß schon gar nicht mehr, wieviel Jahre ich keine 3 Wochen mehr am Stück Urlaub hatte. Ich wollte immer etwas öfter Urlaub haben, irgendwo anders noch eine weitere Woche im Jahr. Eine weitere Unterbrechung der Arbeitszeit. Aber die Qualität der Erholung bei 3 Wochen ist eine ganz andere.  Man hat gefühlt alle Zeit der Welt erst einmal im Urlaub anzukommen, ein paar Dinge regeln und dann mit dem weiter zu machen, was man wirklich tun will.

Aufgrund von Corona war mir klar, dass es kein großer Trip in eine andere Stadt oder ein anderes Land werden würde. Außerdem schlage ich mich seit 4 Wochen mit einem Wasserschaden und Schimmel herum und die Hausverwaltung ist nicht gerade eine Unterstützung. 

Alles in allem habe ich einige Ecken von Köln für mich wiederentdeckt und mich gut erholt. 

Wenn jeder Tag dem anderen gleicht und man nur zwischen dem Schreibtisch / Esstisch / Bett und den nahegelegenen 5 Quadratkilometern umhertiegert, fühlt sich die Welt immer gleich an, egal ob man Urlaub hat oder nicht. 

Auch wenn ich wohl zu oft ein Gewohnheitstier bin, wollte ich in diesem Urlaub mal ein paar neue Dinge machen. Ich war im Neni essen, Cocktailstrinken in der Monkeybar, im Belgischen Viertel unterwegs, habe eine Jahreskarte für den Zoo gekauft und das ein oder andere neue Cafe kennengelernt. Neue Bücher angefangen zu lesen und auch wieder drive gefunden Podcasts zu schneiden. 

Dabei ist es nicht nur die Abwechslung zwischen bekannten Locations und Ausflügen die uns neue Perspektiven bringt, sondern auch das Erleben von etwas Neuem. Wann hast du denn das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht? Egal ob du ein neues Restaurant entdeckst, einen neuen Wald / Park,  oder in Kontakt mit neuen Menschen kommst. Der Zauber dabei ist das Neue. 

Manchmal bin ich was das Neue angeht etwas träge und habe Gedanken die mich davon abhalten. Wird es wirklich gut? Oder doch eine Enttäuschung? Es ist soweit weg.  Kann ich mir das leisten?  Doch wenn man sich nie auf den Weg macht, kann man auch keine neue Spuren hinterlassen. 

Wer immer nur das tut, was er schon kann, bliebt auch immer nur der, der er schon ist. 

Ein Punkt der mir manchmal auch schwer fällt ist, sich selbst genug zu sein. Wie oft bin ich nicht in einen Urlaub gestartet aus der Angst heraus alleine zu sein, oder schöne Momente mit niemandem teilen zu können. Diese  Gedanken über Bord zu werfen und es einfach zu tun musste ich auch lernen und sie eröffneten mir eine ganz neue Qaulität. 

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schreibst du noch

„Schreibst du eigentlich noch auf deinem Blog?“ – diese Frage hat mich in der letzten Woche getroffen. Klar schreibe ich, aber auf dem Blog? Ja, irgendwie auf Instagram und auch in Kommentaren bei anderen. Aber die Zeit in der ich pro Monat 4-6 Blogartikel geschrieben habe, ist schon eine Weile her.

Woran genau liegt das eigentlich? Frage ich mich, und die Antwort ist: Ich bin ein wenig schreibfaul geworden. Ich bin aus dieser Gewohnheit des regelmäßigen Schreibens herausgefallen. Dabei habe ich so viel Spaß und Freude daran.

Ich glaube, was mich behindert hat sind folgende Gedanken.

  • Bei mir passiert zur Zeit doch eh nicht viel!
  • Soll ich wirklich über meinen Alltag schreiben?
  • Was interessiert denn „die Leute“ ?
  • Ich müsste mal eine Challenge machen, oder bei einer mitmachen
  • Mach ich nicht schon genug? Podcasts & online Stammtische
  • Youtube wollte ich doch auch mal machen, da bleibt keine Zeit zum schreiben
  • Wer liest denn eigentlich noch Blogtexte?
  • Warum lese ich denn eigentlich kaum noch Blogs ?

All diese Fragen in meinem Kopf sind zum großen Teil Ausreden.

Wie komme ich nun über die Ausreden zurück zu meiner Schreibroutine? Die Antwort: einfach machen.

Nicht überlegen, nicht grübeln, nicht zögern, einfach die Worte fließen lassen. Ganz unabhängig von den Überlegungen. Meistens kommt etwas sinnvolles dabei herum. Und wenn nicht, auch gut! Ich muss nicht die Welt verändern, den großen Wurf leisten, sondern wenn nur eine Person, die diesen Text liest, entschließt es mir gleich zu tun, hat sich alles gelohnt.

Immer wieder komme ich auch zurück zum Anfang. 2011 im August ging es hier los auf dem Blog. Mit meinen Überlegungen zum Minimalismus, meinem Weg und den Dingen, die ich getan habe um in mein minimalistisches, freieres, selbstbestimmteres Leben zu gehen.  Auch wenn das Label Minimalismus nicht mehr alles fasst, was ich im Podcast oder auf den anderen Kanälen teile, so ist es doch zu einer art Marke geworden. Man kennt mich unter „minimalismus Leben“ und so soll es auch bleiben.

Aktuell sieht mein Leben so aus: 40h Arbeitswoche (im Schnitt ein Tag die Woche im Büro, sonst aus dem Homeoffice) jeden Dienstag ab 19:30 Minimalismus online Stammtisch bis mindestens 23:00 und alle 1-2 Wochen eine neue Podcast Folge (aufnehmen, schneiden, Beitragsbilder entwerfen, Video rendern, Shownotes schreiben, veröffentlichen).

Aber diese Beschreibung trifft nicht Alles. Ich telefoniere gerne mit Freunden, bin dankbar für mein tolles Treffen am Sonntag Morgen in Zollstock, wo ich mir immer eine Frühstücksbox bei Leon (Cafe de Kok) abhole und sie mir dann schmecken lasse.  Abends gibt es öfter auch mal einen Zoom in kleiner Runde um nicht alleine zu sein und etwas Austausch zu haben. Ich gehe regelmäßiger raus, auch wenn ich die 10.000 Schritte nicht jeden Tag erreiche. Koche gerne und probiere neue Rezepte aus.

Was beschäftigt mich: Achtsamkeit, mehr schreiben, Youtube starten, Abnehmen, weiter aussortieren und meinen Wohnraum nach den vorherigen Beschäftigungen ausrichten. Ich liebe den Austausch und freue mich immer sehr neue Menschen kennenzulernen, sei es in Form einer Podcastfolge oder auch so. Natürlich zur Zeit auf Abstand.

Außerdem habe ich große Lust für den August ein Hörbuch zu veröffentlich. Mit mir, von mir, über die letzten 10 Jahre Minimalismus. Meinen Weg und die tollen Stationen mittendrin.

Ich freue mich sehr auf Eure Kommentare, Gedanken und Fragen